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Ecclestone sichert Zukunft des Türkei-Grand-Prix bis 2021
Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat die Austragungsrechte am Großen Preis der Türkei in Istanbul gekauft und sichert dem Kurs die Formel 1 bis 2021 zu
(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Boss Bernie Ecclestone war nicht ohne Grund am Freitag plötzlich an der Rennstrecke in Istanbul aufgetaucht, wo an diesem Wochenende die MotoGP gastiert. Der 76-Jährige musste wie schon so oft in den vergangenen Jahren einschreiten, um einen Formel-1-Grand-Prix vor dem Aus zu bewahren.

© xpb.cc
Ecclestone tritt nun auch als Promoter des Großen Preises der Türkei auf
Der Große Preis der Türkei ist erst 2005 in den Rennkalender der Formel 1 aufgenommen worden, die Betreiber des 'Istanbul Park Circuit' haben in den ersten beiden Jahren hohe Verluste eingefahren, sodass man sich gezwungen war, einen Käufer zu suchen.#w1#
Auf einer Pressekonferenz erklärte Ecclestone am Freitag, dass die Austragung des Formel-1-Rennens nun langfristig gesichert ist: "Ich kann garantieren, dass die Formel 1 bis 2021 in Istanbul fahren wird", so Ecclestone.
Der Formel-1-Promoter öffnete hierzu seine Privat-Schatulle, um sich die Rechte an dem Grand Prix zu sichern. Wie viele Scheine er zücken musste, darüber schweigen sich die Beteiligten aus, die kolportierten Zahlen schwanken zwischen niedrig erscheinenden 35 Millionen Euro und recht beachtlichen 130 Millionen Euro.
Den 80 Seiten umfassenden Vertrag bezeichneten die türkischen Geschäftspartner als "Neubeginn" für die Anlage, die in Experten-Kreisen einen sehr guten Ruf genießt. Errichtet wurde der 5,338 Kilometer lange Kurs wie so viele andere Anlagen vom Aachener Streckenarchitekten Hermann Tilke.
Die Rennstrecke bleibt weiterhin im Besitz des türkischen Kammer- und Börsenverbandes (TOBB) sowie der Istanbuler Handelskammer (ITO), dessen Präsident Murat Yalcintas heute "große Verluste" eingestand. Die Rede ist von 35 Millionen Euro. Wartung und Instandhaltung der Anlage wird künftig die Betreiberfirma übernehmen.
"Ich habe nicht aus finanziellen Gründen unterzeichnet, sondern weil ich in die Türkei als Land mit Zukunft für die Formel 1 und den Motorradsport Vertrauen habe", erklärte Ecclestone. "Ich glaube, dass der 'Istanbul Park' im Moment die beste Strecke der Welt ist."
In die Schlagzeilen war die Rennstrecke im vergangenen Jahr mit einem politischen Skandal geraten, als Sieger Felipe Massa den Preis von Mehmet Ali Talat überreicht bekam, dem Präsidenten der türkischen Republik Nordzypern, die von keinem Staat außer von der Türkei anerkannt wird.
Die international anerkannte zypriotische Regierung protestierte dagegen offiziell mit Hilfe des zypriotischen Automobilverbandes bei Automobilweltverband FIA, weil es in ihren Augen nicht angebracht ist, dass die Türkei eine internationale Veranstaltung wie die Formel 1 als politische Bühne missbraucht.
Die ausgesprochene Strafe war hart - zu hart für den türkischen Automobilklub 'TOMSFED', der zunächst lediglich die Hälfte der 5-Millionen-Dollar-Strafe zahlen konnte. Der Automobilweltverband FIA zeigte sich jedoch gändig und erließ die Hälfte der Strafe.
'TOMSFED' hätte der Konkurs gedroht, hätte man auch die zweite Tranche der Strafe überweisen müssen. Seite Mitte Oktober hatten sich die Türken bemüht, die FIA zum Einlenken zu bewegen, die jedoch bisher immer hart geblieben war. Zwischenzeitlich war sogar darüber spekuliert worden, dass 'TOMSFED'-Chef Mumtaz Tahincioglu einen neuen Klub gründet, um die Strafe zu umgehen.

