• 09.08.2005 17:12

  • von Fabian Hust

Ecclestone rechnet 2006 mit einem USA-Grand-Prix

Trotz des "Skandalrennens" von Indianapolis rechnet Bernie Ecclestone kommendes Jahr mit einer Rückkehr der Formel 1 in die USA

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hätte ein neuer Vertrag für die Zeit nach 2006 zwischen Tony George, dem Geschäftsführer des 'Indianapolis Motor Speedway', und Formel-1-Boss Bernie Ecclestone am Rande des USA-Grand-Prix' in der zweiten Juni-Hälfte unterschrieben werden sollen, doch dann kam das "Skandalrennen" dazwischen, das nur die sechs Bridgestone-Autos ihre Runden drehen sah.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone und Tony George

Bernie Ecclestone und Tony George: Bisher kein neuer Vertrag unterschrieben

Seitens des Rennstreckenbetreibers gibt man sich weiterhin bedeckt, was die kurz- und mittelfristige Formel-1-Zukunft betrifft, zurecht, denn in den USA, einem Land, in dem man eine Millionenklage gewinnen kann, wenn man sich im Fastfood-Restaurant am heißen Kaffee die Lippe verbrennt, wäre es ziemlich unklug, ein Rennen massiv zu bewerben, das vielleicht gar nicht stattfinden wird.#w1#

Dies zeigt aber auch die Notwendigkeit, dass man so schnell wie möglich wieder zur "Normalität" zurückkehren sollte. Derzeit läuft die Aktion, geschädigte Fans des diesjährigen "Rennens" zu entschädigen. Der nächste Schritt wäre die Vertragsunterzeichnung mit Bernie Ecclestone um eine bessere Planungssicherheit zu haben.

Durch die nicht einsatzfähigen Michelin-Reifen hat das Rennen auf jeden Fall Schaden genommen, da ist sich George sicher. George glaubt, dass 2006 nur noch 50.000 Zuschauer - also halb so viele wie in diesem Jahr - an den Kurs kommen würden. Dass die "normalen Fans" an die Rennstrecke zurückkehren werden, glaubt der Amerikaner nicht: "Aber wir haben eine Vereinbarung, dass wir das Rennen stattfinden lassen", so George gegenüber dem 'Indianapolis Star'.

"Das Rennen ist wichtig für uns, denn wir haben massiv in den Sport investiert, indem wir den Straßenkurs bauten und in der 'Gasoline Alley' neue Gebäude errichteten", so 'IMS'-Geschäftsführer Joie Chitwood, der nicht ausschließt, dass das Rennen kommendes Jahr nicht stattfindet. Wir müssen entscheiden, was im besten Interesse unserer Fans, dem Speedway und der Stadt ist. Das versuchen wir im Moment natürlich herauszufinden."

Für die Formel 1 ist die Angelegenheit klar, es sollte auch kommendes Jahr ein Rennen in den USA geben, auch wenn dann natürlich das Thema nochmals aufgekocht werden wird. Doch der amerikanische Markt ist für die meisten in der Formel 1 vertretenden Automobilhersteller und Sponsoren zu bedeutend, als dass man ihn von heute auf morgen einfach wieder ignorieren könnte.

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone stellt jedenfalls klar, dass es nicht ein Fehler seiner 'Formula One Management' war, dass es zu diesem Problem kommen konnte: "Es war auch nicht der Fehler des 'Indianapolis Motor Speedway', es war grundsätzlich der Fehler der Teams. Fakt war, dass Michelin für diese Strecke die falschen Reifen dabei hatte und es gefährlich gewesen wäre, zu fahren. Wenn jemand getötet worden wäre, dann wären sie mehr oder weniger Mörder, denn wir wussten, dass es gefährlich ist, es wäre völlig unverantwortlich gewesen, die Leute so auf die Strecke zu schicken."

Gerade der 74-Jährige weiß natürlich, wie wichtig Amerika für die Formel 1 ist, denn er war es, der die Rückkehr der Formel 1 in die Staaten im Jahr 2000 eingefädelt hat. Und somit steht für Bernie Ecclestone fest, dass das Rennen auch kommendes Jahr unter normalen Umständen stattfinden wird. "Solange nicht etwas Drastisches geschieht, was es Tony verunmöglicht, den Event steigen zu lassen, sehe ich keine Probleme."