• 13.04.2009 15:13

  • von Stefan Ziegler

Ecclestone ist gespannt auf das Diffusor-Urteil

Am Dienstag entscheidet das FIA-Berufungsgericht über die strittigen Diffusoren von Brawn, Toyota und Williams - Ecclestone kann mit jedem Ergebnis leben

(Motorsport-Total.com) - Egal, was das Berufungsgericht in der Diffusoren-Angelegenheit auch entscheidet: Formel-1-Chef Bernie Ecclestone würde sich mit beiden Situationen abfinden. Entweder erklärt der Automobil-Weltverband die Bauteile von Brawn, Toyota und Williams als nicht regelkonform - oder bescheinigt den drei genannten Rennställen eine besonders schlaue Ausnutzung der vorgegebenen Richtlinien. Ecclestone kann nicht nachvollziehen, warum ein so großes Bohei darum gemacht wird.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Haben Teams wie McLaren-Mercedes einen Aerodynamik-Trend verschlafen?

"Es ist doch recht einfach: Wenn sich diese Lösung als illegal herausstellt, dann müssen sie reagieren", sagte Ecclestone gegenüber 'SpeedTV' und nahm damit das FIA-Berufungsgericht in die Pflicht. "Wenn das nicht der Fall ist, dann bleibt die Situation eben so wie sie ist und die anderen müssen eben aufholen", meinte der 78-Jährige, der sich mit beiden Szenarien arrangieren könnte#w1#

"Mich nervt dabei lediglich, dass die Hersteller immer sagen, dass sie keine Standardteile wollen", machte Ecclestone seinem Ärger über die Haltung der Teams Luft. "Sobald aber jemand etwas komplett Neues daherbringt, heißt es gleich: 'Das wollen wir nicht!' - Ich freue mich richtig, in die Zeitung zu schauen und nicht zwei Ferrari oder zwei McLaren auf der Titelseite zu sehen."

Und das Ecclestone'sche Lesevergnügen könnte durchaus seine Fortsetzung finden, sollten die Diffusoren von Brawn, Toyota und Williams als legal eingestuft werden. Dann wären die restlichen Rennställe dazu gezwungen, eigene Forschungen in diesem Bereich anzustellen - doch die notwendige Vorarbeit für einen "Doppeldiffusor" hat bei den meisten Teams schon lange begonnen.

"Ich denke, alle Teams ohne dieses Unterbodenkonzept entwickeln schon fleißig im Windkanal, um es ans Auto zu bekommen", meinte Willy Rampf vom BMW Sauber F1 Team. "Das gilt auch für uns. Dabei kommt es natürlich immer auf das Konzept an, das deinem Rennwagen zugrunde liegt. Ich glaube nämlich kaum, dass es nur mit Kopieren einfach so getan ist", erklärte der Deutsche.

"Das ist eine ganz andere Entwicklungsrichtung", meinte Rampf. Das sieht auch Aerodynamik-Genie Adrien Newey von Red Bull nicht anders, der im "Doppeldiffusor" einen klaren Vorteil ausmacht: "Sollte sich dieses Konzept als legal herausstellen, dann müssen wir uns dieser Idee anschließen. Das große Problem dabei ist allerdings das Budget - es handelt sich hierbei nicht einfach nur um ein neues Getriebe..."