• 25.03.2005 13:41

  • von Marco Helgert

Ecclestone: "Es kann nur Verlierer geben"

Der Formel-1-Zampano streitet nicht mehr mit den Banken, eine Konkurrenzserie der Hersteller ist aber auch für ihn ein Horrorszenario

(Motorsport-Total.com) - Der Kampf der Banken 'Bayerische Landesbank', 'JP Morgan' sowie 'Lehman Brothers', und dem Formel-1-Chef Bernie Ecclestone um die Vormachtsstellung in der Führung der Formel 1 ist beigelegt, dabei weiß niemand so genau, wie diese Einigung aussieht. Durchgedrungen ist bisher nur, dass Ecclestone bei allen Klagepunkten nachgegeben haben soll. Der Engländer gab sich nun erleichtert.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone: Hersteller sollten die Anteile der Banken übernehmen

"Ich erwarte von den Banken keine weiteren gerichtlichen Schritte", so Ecclestone in einem Interview mit der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung'. Die SLEC kann nach Klärung der Führungsfragen nun wieder mit einer Stimme sprechen, und dies ist nach den Plänen für eine eigene Serie, die die Automobilhersteller galoppierend vorantreiben, auch dringend nötig.#w1#

"Ich kann aus heutiger Sicht nicht ausschließen, dass solche Pläne realisiert werden", fuhr er fort. Doch eine Umsetzung würde zu schwerwiegenden Problemen führen: "Keine der beiden Veranstaltungen wird ein profitables Geschäft. Insofern kann es nur auf beiden Seiten Verlierer geben." Zudem würde die Attitüde der Hersteller der Formel 1 nicht gerecht werden. "Die Hersteller wollen die Formel 1 möglichst wie einen Supermarkt betreiben. Sie ist aber eine exklusive Boutique."

Viel günstiger für die Hersteller wäre es, die Anteile der Banken zu übernehmen, denen traut Ecclestone ohnehin nicht zu, die Interessen der Formel 1 zu verfolgen. "Daher sollten die Autohersteller deren Anteile kaufen. Diese Transaktion wäre billiger und effektiver, als eine Konkurrenzserie zu gründen", erklärte er und wiederholt damit einen Vorschlag, den auch FIA-Präsident Max Mosley machte.

Doch damit müssten die Hersteller wieder mit Bernie Ecclestone verhandeln, dabei kann man momentan den Eindruck gewinnen, dass sie genau das vermeiden möchten. Der Engländer halte die Formel 1 als Einzelperson zu fest in seinen Händen. Doch so alleine ist Ecclestone nach eigener Aussage nicht. "In meinem direkten Arbeitsumfeld in London arbeiten eine Menge fähiger Leute", erklärte er. Aus diesen Reihen würde auch ein Nachfolger für seinen Posten kommen. "Von einem 'Ein-Mann-Imperium' kann da ja wohl keine Rede sein."