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  • 17.03.2014 07:31

  • von Sylt, Reid & Sharaf

Ecclestone denkt an Verkauf seiner Formel-1-Anteile

Der Zampano knüpft seine Zukunft als Teilhaber der Königsklasse an den Verbleib von CVC - Steigt auch Lehman Brothers bald aus?

(Motorsport-Total.com) - Nach seinem stillen Rücktritt von Vorstandposten scheint sich der "ewige" Bernie Ecclestone tatsächlich mit einem Rückzug aus der Formel 1 zu beschäftigen. Die 5,3 Prozent der Anteile, die er aktuell hält, würde er veräußern, sollte sich Mehrheitseigner CVC Capital Partners von seinem Besitz trennen. "Ich würde die Anteile mit CVC verkaufen", sagt Ecclestone, will aber nicht auf Biegen und Brechen aussteigen: "Wenn jemand die von CVC will, meine aber nicht braucht, dann behalte ich sie."

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestones Zukunft ist nur wegen des Prozesses in München fraglich Zoom

Zuletzt hatten Gerüchte die Runde gemacht, der US-Medienmogul John Malone wolle mit seinem Konzern Liberty Global sowie der Hilfe von Discovery Communications einstiegen, indem er die Formel-1-Mutterfirma Delta Topco übernimmt. Auch hinter der Zukunft der Anteile der weiter in Turbulenzen befindlichen Investmentbank Lehman Brothers könnten bald einen neuen Besitzer haben, damit das Unternehmen bei seinen Gläubigern wieder flüssig ist. Ecclestone kommentiert: "Lehman hatte mehrmals die Gelegenheit, zu verkaufen."

Offenbar ist die Formel 1 ein begehrtes Investment. In den vergangenen fünf Jahren stiegen die Profite um 31,7 Prozent auf rund 272 Millionen Euro nach Steuern - ein guter Grund für Lehman, an Bord zu bleiben. "Viele Leute versuchten, diese Anteile zu bekommen, und sie haben es nicht getan", so Ecclestone weiter. "Vielleicht zu einem überhöhten Preis? Auch für sie wäre es logisch, mit CVC zu verkaufen." CVC besitzt gegen alle Anteilseigner das Recht, sein Veto gegen einen Ausstieg einzulegen.

Aktuell hält das Private-Equity-Unternehmen 35 Prozent an der Formel 1 und ist damit größter Teilhaber. CVC hätte einen Verkauf ins Auge gefasst, wäre die Königsklasse 2012 in Singapur wie geplant an die Börse gegangen, und ist auch Thema in Ecclestones Prozess in München: Schließlich war die Firma der Käufer der Anteile, die der Brite mit der mutmaßlichen Bestechung des damaligen BayernLB-Vorstandes Gerhard Gribkowskys auf einen nicht-marktüblichen Preis gedrückt haben soll, um seinen Verbleib an der Spitze der Formel 1 zu sichern.

Die Zahlung an den Deutschen erklärt Ecclestone damit, dass er mit Steuerunterlagen erpresst worden sei. "Ich bereue es, dass ich ihn bezahlt habe", betont der 83-Jährige. "Ich hätte ihn den Brief an den Fiskus schreiben und sie prüfen lassen sollen, was er behauptet hat. Rückblickend wäre das wunderbar."