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  • 06.07.2009 15:41

  • von Britta Weddige

Ecclestone: "Das ist alles ein großes Missverständnis"

Bernie Ecclestone fühlt sich in seinen Aussagen falsch verstanden: "Habe Hitler nicht als positives Beispiel aufgeführt" - Günther Oettinger sagt Treffen ab

(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone bemüht sich, seine umstrittenen Aussagen über Adolf Hitler richtigzustellen. In einem Interview mit der 'Times' hatte der Formel-1-Zampano unter anderem gesagt, Hitler "habe einfach einige Dinge auf die Reihe gekriegt". Diese Aussagen sorgten für einen Eklat, erschienen sie doch wie Lobeshymnen auf den Nazi-Diktator. Ecclestone erntete scharfe Kritik, unter anderem der Jüdische Weltkongress forderte seinen Rücktritt.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Bernie Ecclestone fühlt sich in seinen Aussagen gründlich missverstanden

In einem Interview mit der 'Bild'-Zeitung bezeichnete Ecclestone alles als "großes Missverständnis": "Wir haben in dem Interview über Strukturen gesprochen und dass es manchmal gut sein kann, wenn etwas uneingeschränkt und stringent behandelt und entschieden wird. Dann bin ich gefragt worden, ob ich denn Diktatoren kennen würde."#w1#

Er habe Hitler nicht als "positives Beispiel" aufgeführt, so Ecclestone, "sondern lediglich darauf hingewiesen, dass er vor seinen fürchterlichen Verbrechen erfolgreich gegen Arbeitslosigkeit und Wirtschaftskrise gewirkt hat." Er habe nie die Gefühle einer Gemeinschaft verletzen wollen, betonte Ecclestone: "Viele Personen meines engsten Freundeskreises sind Juden. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich niemals Minderheiten attackieren würde."

Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger jedenfalls hat ein geplantes Treffen mit Ecclestone aufgrund der Aussagen zu Hitler nun abgesagt. "Das hat der Ministerpräsident am Wochenende nach Bekanntwerden der Äußerungen entschieden", sagte Regierungssprecher Christoph Dahl der 'dpa'. Oettinger wollte sich eigentlich am Sonntag am Nürburgring mit Ecclestone treffen, um über die Zukunft der Formel 1 in Hockenheim zu sprechen. Noch sei offen, ob das Gespräch nachgeholt wird.