• 29.03.2006 19:56

  • von Fabian Hust

Dyer macht bei Schumacher keine Rücktrittsgelüste aus

Michael Schumachers Renningenieur über die nach wie vor unerschütterliche Motivation beim Ferrari-Star und seine eigene Einstellung zum Job

(Motorsport-Total.com) - Wie entscheidet sich Michael Schumacher im Verlauf der Saison? Wird er seinen Vertrag mit Ferrari noch einmal verlängern oder aufhören? Mit dieser Frage wird man es in den kommenden Wochen und Monaten unweigerlich immer öfters zu tun bekommen, schließlich hat der Rückritt des erfolgreichsten Formel-1-Piloten aller Zeiten nicht nur in Deutschland eine große Bedeutung.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher und Renningenieur Chris Dyer

Michael Schumacher mit seinem Renningenieur Chris Dyer

Chris Dyer, der Renningenieur des Deutschen bei Ferrari, kann sich jedenfalls nicht vorstellen, dass der 37-Jährige am Ende der Saison seinen Helm an den Nagel hängen wird. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren habe er sich kaum verändert: "Vielleicht ist er jetzt etwas entspannter, aber gleichzeitig denke ich, dass er in diesem Winter in Bezug auf die Anzahl der Testtage und wie früh er mit den Tests begonnen hat, härter gearbeitet hat als jemals zuvor, seitdem ich bei Ferrari bin.#w1#

"Er testete vor Weihnachten, was er niemals zuvor gemacht hat." Chris Dyer

"Er testete vor Weihnachten, was er niemals zuvor gemacht hat", so der ein Jahr ältere Australier weiter. "Er mag an der Strecke etwas unterkühlter und entspannter wirken, aber er arbeitet härter als jemals zuvor." Das führt natürlich unweigerlich zur Frage an Dyer, ob er glaubt, dass der Rücktritt kurz bevorsteht: "Ich sehe keine Anzeichen, dass er zurücktreten wird. Aber ich habe wirklich keine Ahnung, denn das ist nichts, über das wir uns unterhalten."

"Wir haben in diesem Jahr einen Job zu erledigen und dem werden wir nachgehen", so der Australier weiter. "Die kritische Frage ist, wie er sich diesbezüglich fühlt, wie sehr er die Rennen genießt und wie stark sein Verlangen ist. Ich sehe keine Anzeichen dafür, dass er es weniger genießt, ich kann aus diesem Grund keinen Grund sehen, der ein Indikator dafür ist, dass er aufhören wird. Ich gehe davon aus, dass er seine Entscheidung selbst fällen wird und wenn er das getan hat, dann werden wir sie erfahren."

"Ich bin 38 Jahre alt, aber ich bin mir sicher, dass es in der Formel 1 einen Multiplikationsfaktor gibt!" Chris Dyer

Dyer selbst wird natürlich auch nicht jünger und gibt zu, dass sich seine Einstellung etwas geändert hat: "Im Verlauf der Jahre sammelst du etwas mehr Erfahrung, vielleicht kannst du etwas entspannter sein und die schlechten Tage besser verdauen. Als ich anfing, da neigte ich dazu, mir mehr Sorgen zu machen."

So habe er sich immer wieder die gleichen Fragen gestellt: "Habe ich an diesem Wochenende gute Arbeit geleistet? Habe ich die richtigen Entscheidungen getroffen? So dachte ich für gewöhnlich, aber nun kann ich akzeptieren, dass man ein schlechtes Wochenende haben kann, egal, was man tut. Ich bin 38, das sind 38 Menschenjahre, aber ich bin mir sicher, dass es in der Formel 1 einen Multiplikationsfaktor gibt!"