• 16.10.2004 12:36

  • von Fabian Hust

Dubai F1 gibt Formel-1-Einstieg bekannt!

Neben Midland F1 will es ab der Saison 2006 ein weiterer neuer Rennstall in der "Königsklasse des Motorsports" versuchen

(Motorsport-Total.com) - Nach der Bekanntgabe des Rückzugs von Ford aus der Formel 1 naht die "Rettung" in Form neuer Formel-1-Teams. Wie FIA-Präsident Max Mosley bereits vor einigen Wochen angekündigt hatte, wird es in der Formel-1-Saison 2006 gleich zwei neue Teams geben. Anfang des Monats gab Alexander Shnaider, Mitgründer und Vorsitzender von Midland, einer internationalen Handels- und Investmentfirma aus Russland, bekannt, dass man ab der übernächsten Saison mit dem eigenen Team Midland F1 an den Start gehen wird, das zusammen mit dem italienischen Rennwagenspezialisten Dallara komplett neu aus der Traufe gehoben werden wird.

Titel-Bild zur News:

In der Saison 2006 wird es gleich zwei neue Teams geben

Am Samstag hat nun ein weiteres Team mit dem Namen Dubai F1 bekannt gegeben, dass man 2006 in die Formel 1 einsteigen wird. In einer Pressemitteilung erklärte man, dass man die Anmeldung fristgerecht eingereicht hat und die Sicherheitszahlung in Höhe von 48 Millionen Dollar (38,7 Millionen Euro) an den Automobilweltverband FIA überweisen wird.#w1#

Basis in England, Motoren von Mercedes

Zudem stehe man in exklusiven Gesprächen mit Mercedes und Partner McLaren über die Lieferung von Motoren und eine mögliche technische Unterstützung beim Bau des Chassis, was McLaren mittlerweile bestätigt hat. Die Arbeit wird man Anfang des kommenden Jahres in einem technischen Zentrum und Windkanal in Dubai aufnehmen. Die Herstellung des Chassis soll jedoch in England erfolgen. Dazu könnte Dubai F1 nach dem Umzug von McLaren in das 'McLaren Technology Centre' in die alte Fabrik des Teams einziehen.

Schon seit Monaten kursieren Gerüchte um ein Dubai-Formel-1-Team, so soll die königliche Familie von Dubai angeblich Interesse daran gehabt haben, den Jordan-Rennstall zu übernehmen. Die Herrschaftsfamilie dementierte damals entsprechende Berichte, bestätigte aber zugleich, dass man mit einem eigenen Team in der Formel 1 an den Start gehen möchte.

Sheikh Ahmed bin Saeed al-Maktoum, ein ranghohes Mitglied der regierenden Maktoum-Familie in Dubai, erklärte im Juli, dass man ein bestehendes Team übernehmen möchte: "Das Emirat Dubai ist erfreut, bekannt zu geben zu dürfen, dass sich nach einer ausführlichen Planung und Entwicklung die Firma 'Grand Prix Investments' in Verhandlungen darüber befindet, ein Formel-1-Team zu kaufen und es von Dubai aus zu führen und zu managen. Ich bin erfreut, dass ich der 'GPI' meine Unterstützung zusagen kann, ein Formel-1-Team zu kaufen, welches dann das 'offizielle' Team von Dubai darstellen würde."

Eigenes Team statt Kauf eines bestehenden Rennstalls

Dass Dubai F1 die Sicherheitszahlung an die FIA überweisen wird, ist Hinweis darauf, dass man es in Dubai mit einem eigenen Team probieren möchte. Bei einem Kauf des Jordan-Teams oder des ebenfalls zum Verkauf stehenden Rennstalls Jaguar Racing wäre die Sicherheitszahlung nur dann notwendig, wenn Jordan 2005 nicht an den Start gehen würde und damit den Status als Formel-1-Teilnehmer verlieren würde.

In der Pressemitteilung wurde dann auch bestätigt, dass man zwar mit mehreren Teams verhandelt hat, sich dann aber dazu entschieden hat, es auf eigene Faust zu probieren: "Wir sind schlussendlich zu dem Schluss gekommen, dass der Kauf eines existierenden Teams uns nie die volle Möglichkeit gegeben hätte, unsere eigene Verpflichtung und Vortrefflichkeit zu demonstrieren, da der Erfolg auf unvermeidliche Weise mit der Marke und den Werten des existierenden Teams in Verbindung gebracht worden wäre."

Dubai rüstet auf

Wegen der schwindenden Ölreserven soll Dubai zu einem Zentrum für Tourismus, Wirtschaft und Sport ausgebaut werden. Für zwei Milliarden Euro wurde bereits ein Sportzentrum eröffnet, zu dem neben einer von Manchester United geführten Fußballakademie auch eine Formel-1-Strecke gehört, auf der nach dem Willen der Scheiche in Zukunft auch die Formel 1 gastieren wird.

"Die Formel 1 stellt uns mit ihrer Fokussierung auf die technologische Innovation auch im Ingenieurswesen eine perfekte Umgebung dar, in der wir unsere Fähigkeiten entwickeln und demonstrieren können", so Saeed al-Maktoum, der ankündigt, dass man ab der Saison 2006 die gleiche Motorenausbaustufe wie McLaren einsetzen darf. Weitere Details möchte man bei einer Pressekonferenz im November bekannt geben. Das Emirat Dubai steckt auch hinter der 'A1 Grand Prix'-Serie, die in der "Winterpause" der Formel 1 stattfindet und Ende kommenden Jahres das Debüt feiern soll.