Doornbos rät Verstappen: Lieber schon 2025 zu Mercedes wechseln, weil ...

Der frühere Formel-1-Fahrer Robert Doornbos erklärt, weshalb er Max Verstappen empfehlen würde, als Nachfolger von Lewis Hamilton zu Mercedes zu gehen

(Motorsport-Total.com) - Die Frage nach der sportlichen Zukunft von Red-Bull-Fahrer Max Verstappen bewegt die Formel 1 schon seit Monaten. Und das, obwohl der Niederländer über einen Vertrag bis einschließlich 2028 verfügt. Nun aber rät Verstappens Landsmann Robert Doornbos zu einem baldigen Teamwechsel.

Titel-Bild zur News: Red-Bull-Fahrer Max Verstappen vor einem Mercedes-Logo

Red-Bull-Fahrer Max Verstappen vor einem Mercedes-Logo Zoom

Im Gespräch mit Motorsport.com Niederlande, einer Schwesterplattform von Formel1.de und Motorsport-Total.com bei Motorsport Network, sagt Doornbos: "Max sollte ernsthaft darüber nachdenken, 2025 zu Mercedes zu wechseln. Denn wenn sich Mercedes als wirklich gut erweist, kann er schon 2025 eine gute Saison bei Mercedes haben und ab 2026 wieder dominieren."

Denn unter dem dann neuen Technischen Reglement komme es entscheidend darauf an, "bei dem Team mit dem besten Antrieb zu sein", erklärt Doornbos. Deshalb glaube er, Verstappen werde "Mercedes wählen" für den nächsten Abschnitt seiner Formel-1-Karriere.

Spekulationen zufolge aber ist ausgerechnet der Mercedes-Antrieb der Grund, weshalb Lewis Hamilton Mercedes nach der Saison 2024 verlässt. Es heißt, Hamilton sei nicht überzeugt von der bisherigen 2026er-Entwicklung der Sternmarke.

"Ich sehe das anders", sagt Doornbos. "Ich glaube, Lewis braucht einfach einen Tapetenwechsel. Die Chance, zu Ferrari zu gehen, kommt vielleicht auch nur einmal im Leben, wenn überhaupt. Deshalb glaube ich: Lewis hatte hier eine ganz andere Wahl zu treffen."

Hamilton macht den Weg frei - für Verstappen?

Für Mercedes ergebe sich durch den Ferrari-Wechsel von Hamilton aber eine besondere Ausgangslage, denn auf einmal sei das Team attraktiv für Verstappen. "Und ich schätze, Mercedes wäre es lieber, [der Wechsel von Verstappen] würde schon 2025 passieren. Dann könnte das Team einen Weltmeister mit einem anderen Weltmeister ersetzen."

Das ist ein Szenario, mit dem sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff konkret beschäftigt. Denn Mercedes hat zuletzt mehrfach klares Interesse an Verstappen bekundet - und wartet wohl auch deshalb mit der Besetzung des Hamilton-Cockpits, weil eine gewisse Chance auf Verstappen besteht.

Was Verstappen zum Wechsel bewegen könnte

All das seine Folge der jüngsten Ereignisse in der Formel 1, sagt Doornbos: "Mercedes hatte zu Beginn dieser Saison kein konkurrenzfähiges Auto. Daher war es nur sinnvoll für Max, für 2025 bei Red Bull zu bleiben. Denn Red Bull war ziemlich dominant. Aber das hat sich plötzlich gedreht."


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Hätte McLaren die vielen Strategie- und sonstigen Fehler der Saison 2024 nicht begangen, könnte das Team die Konstrukteurs-WM bereits anführen. Weitere Formel-1-Videos

Für das vorläufige Ende der Red-Bull-Dominanz in der laufenden Rennsaison könne es "viele Faktoren" geben, meint Doornbos. Er verweist auf die "aufgeheizte Stimmung im Team" nach der Horner-Affäre und auch auf den angekündigten "Abgang von Adrian Newey" sowie auf die anhaltende Formkrise bei Verstappen-Teamkollege Sergio Perez, was bei Red Bull für "schreckliche Kopfschmerzen" sorge.

"Hinter den Kulissen tut sich gerade einfach sehr viel bei Red Bull", sagt Doornbos. "Gleichzeitig sieht man, wie Mercedes immer stärker wird. Max muss daher für sich feststellen, ob Red Bull auf der Strecke wieder die Kurve kriegt oder ob der Stern des Teams sinkt. Auf jeden Fall darf das Team nicht noch weiter zurückfallen."

Die Karriere von Robert Doornbos

Doornbos selbst ist zu einer Zeit in der Formel 1 gefahren, als Red Bull noch kein Topteam war: 2005 und 2006 bestritt der Niederländer insgesamt elf Grands Prix für Miniardi und Red Bull, ohne aber WM-Punkte zu erzielen. Doornbos' Bestleistung sind zwei zwölfte Plätze für Red Bull in China und Brasilien 2006. (Mehr dazu in der Formel-1-Datenbank!)

Erfolgreicher als in der Formel 1 verlief Doornbos' Karriere in anderen Rennserien: In der Superleague-Formula und der A1GP gewann er einzelne Läufe, kam in seiner IndyCar-Saison 2009 immerhin fünfmal in die Top 10 bei 17 Rennen. Inzwischen arbeitet Doornbos als Motorsport-Experte für das niederländische Fernsehen.