• 24.04.2009 20:02

  • von Fabian Hust

Domenicali: Verschenkte Punkte die größte Enttäuschung

Der Ferrari-Teamchef über die mangelnde Leistung des Autos, die Probleme im Rennen von Schanghai und die "Hoffnung Barcelona"

(Motorsport-Total.com) - Nach drei Rennen noch ohne WM-Punkte dazustehen, ist für ein Team wie Ferrari eine Katastrophe: "Mit Sicherheit sind wir nicht glücklich, aber so ist die Situation nun einmal", so Teamchef Stefano Domenicali. "Ich kann jedoch bestätigen, dass alle Leute bei Fiat auf den negativen Start in die Saison mit einer positiven Einstellung reagieren, und dies ist das einzige, was man tun kann."

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali (Teamchef)

Stefano Domenicali hofft, dass das neue Aerodynamik-Paket ein guter Wurf wird

"Wenn man den falschen Weg einschlägt und die Dinge mit Emotionen und ohne rationale Ideen angeht, dann ist es sogar noch schlimmer, wir können also den Druck von außen verstehen", so der Italiener weiter. "Das ist Teil des Spiels und das ist normal. Aber das einzige, was wir tun müssen, ist zu arbeiten und zu reagieren."#w1#

"Wir wissen, dass wir auf allen verschiedenen Gebieten eine Menge Dinge zu erledigen haben." Stefano Domenicali

"Wir wissen, dass wir auf allen verschiedenen Gebieten eine Menge Dinge zu erledigen haben. Es ist sicherlich enttäuschend, dass wir in den ersten drei Rennen ein paar Punkte hätten holen sollen, selbst wenn wir in Bezug auf das Paket nicht das beste Auto gezeigt haben. Das ist die größte Enttäuschung, mit der wir es nun zu tun haben."

Beide Piloten beklagten sich im Verlauf des Rennens in China über mangelnde Leistung ihres Motors, Massa schied dann sogar ohne Vortrieb aus: "Kimi beschwerte sich über ein Problem, das man manchmal hat, wenn man hinter jemandem herfährt. Unter diesen Bedingungen, in denen der Motor eine Menge Regen schluckt, kann es sein, dass man eine oder zwei Runden hat, in denen der Motor Fehlzündungen hat. Aber dann ist alles wieder in Ordnung. Bei Felipe gab es ein Problem mit der elektronischen Steuereinheit, auf der Software-Seite, die dazu führte, dass der Motor ausging."

"Ich bin froh, dass es aufwärts geht, nicht nur abwärts." Stefano Domenicali

Am Freitag zeigte das Team eine schwankende Leistung: "Ich bin froh, dass es aufwärts geht, nicht nur abwärts", meint Domenicali. "Nein, ich scherze natürlich nur. Heute haben wir uns so gut wie möglich auf das Rennen vorbereitet. Heute ging es in erster Linie darum, einen Vergleich zwischen den beiden Autos zu fahren, eines mit KERS und das andere ohne."

"Und dann ging es darum zu schauen, wie sich die Reifen unter den beiden verschiedenen Bedingungen bei der Simulation des Rennens verhalten. Das war heute unsere Haupttätigkeit. Nun werden die Ingenieure versuchen, dies so gut wie möglich zu analysieren, um im Hinblick auf den morgigen Tag eine Entscheidung fällen zu können. Wir wissen, dass sich die Autos in Bezug auf die Leistung seit einer Woche nicht verändert haben. Wir müssen aus dem, was wir haben, das Maximum holen."

"Wir werden die Situation bewerten, dies ist auch der Grund, warum wir schon ein paar Analysen im Hinblick auf die Leistung von KERS gestartet haben. Unser Projekt wurde rund um KERS gestartet, und es ist sehr schwierig, das komplette Auto zu verändern mit dem Gedanken, dass KERS nicht an Bord ist. Wir müssen also den besten Kompromiss finden."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Bahrain


Beim kommenden Rennen in Barcelona wird der italienische Rennstall erstmals einen Doppeldecker-Diffusor haben: "Mit Sicherheit ist dies ein sehr wichtiger Grand Prix. Dies wird ein entscheidender Punkt sein, den wir werden nicht aufgeben, wir müssen wirklich bis zu dem Punkt Druck machen, an dem es mathematisch möglich ist (den Titel zu gewinnen). Denn dies ist die Art, in der wir normalerweise arbeiten."

"Wir wissen, dass alle unsere Gegner mit Vollgas arbeiten. Wir werden sehen. Das einzige, was anders sein wird, ist nun wirklich die Entwicklungsgeschwindigkeit. Wenn wir eine andere Route mit einem stärkeren Anstieg einschlagen, dann können wir vielleicht aufholen. Wenn wir langsamer sind, dann wird es mit Sicherheit sehr schwierig."