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Domenicali: "Nicht klug" von Andretti, Formel-1-Teams gierig zu nennen

Stefano Domenicali, CEO der Formel 1, liest Michael Andretti nach dessen Vorwürfen gegenüber den Teams die Leviten und äußert sich zum Bewerbungsverfahren

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-CEO Stefano Domenicali hat die Kommentare von Michael Andretti, mit denen er den aktuellen Teams Gier unterstellt, in einem ausführlichen Interview mit 'Sky Sports' verurteilt. Darin stellt er auch die aggressive Lobbyarbeit des Amerikaners für einen Startplatz in der Königsklasse infrage.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali

Stefano Domenicali rät Michael Andretti zu etwas mehr Zurückhaltung Zoom

Generell stehe die Formel 1 Andretti nicht abweisend gegenüber, betont Domenicali: "Wir heißen jeden willkommen, der einen Mehrwert für den Rennsport bringt. Das ist kein Problem des Nicht-Willkommens, denn das war eine falsche Formulierung."

"Andretti hat sehr deutlich seinen Willen bekundet, in die Formel 1 einzusteigen", sagt der Formel-1-CEO weiter und macht deutlich: "Meiner Meinung nach war es nicht klug, zu sagen, dass die Teams gierig sind, um sich selbst zu schützen."

Andretti, der gemeinsam mit General Motors einen Einstieg in die Formel 1 anpeilt, hatte sich zuletzt verärgert über die Skepsis der bestehenden zehn Teams bezüglich seiner Beteiligung geäußert. Er kritisierte sie öffentlich dafür, "sehr gierig" zu sein und nicht das Beste für den Sport im Auge zu haben.

Domenicali hält das für falsch. "Aber das ist meine Meinung. Dennoch gibt es andere, die viel weniger lautstark sagen, dass sie gerne in die Formel 1 kommen würden. Ich habe das sehr offen mit ihnen besprochen. Und ich habe ihnen gesagt, dass ich mich anders verhalten würde", verrät der Geschäftsführer.

Andretti wird behandelt wie jeder andere

Wie jeder andere potenzielle Neueinsteiger müsse auch Andretti ein ordnungsgemäßes Verfahren einhalten, um sich zu bewerben: "Das werden zusammen mit der FIA sicherstellen, und wenn alle Elemente vorhanden sind, werden sie sehr willkommen sein."

Gleichwohl zeigt Domenicali auch Verständnis für die Bedenken der aktuellen Formel-1-Teams. "Es ist wichtig, das Wachstum des Sports und die Nachhaltigkeit der Teams zu schützen, die in die Formel 1 investiert haben, als das noch anders war", sagt er.

Denn: "Der Wert dieser Investitionen ist heute aus rein kommerzieller Sicht ein ganz anderer als noch vor ein paar Jahren. Ich denke also, dass der Prozess ernsthaft und auf die richtige Art und Weise durchgeführt werden wird. Und niemand wird sich zu einer Entscheidung hinreißen lassen, nur weil jemand laut wird."

"Es macht den Anschein, als ginge es um einen persönlichen negativen Angriff auf Andretti. Das ist nicht der Fall", stellt Domenicali klar und bekräftigt: "Wir müssen bei der Bewertung aller Elemente sehr ernsthaft und professionell vorgehen."


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Domenicali will kein Kommen und Gehen

Dabei geht es der Formel 1 vor allem um ein nachhaltiges, langfristiges Engagement, denn sie will vermeiden, dass Hersteller plötzlich wieder aussteigen oder Privatteams wie Caterham, Manor und HRT auf unsicherer Basis kommen und gehen.

"Wer der Formel-1-Familie beitritt, muss in Bezug auf einen nachhaltigen Plan für die Zukunft wirklich stark sein", betont der Formel-1-CEO. "Eines der Probleme der letzten Jahre war, dass so viele Teams ein- und ausgestiegen sind. Wir müssen sicherstellen, dass wir das zum Wohle des Sports für die Zukunft vermeiden."

Auf die Frage, wie der Prozess des Beitritts aussieht, sagt Domenicali: "Die Ausschreibung ist noch nicht raus. Sie wird bald veröffentlicht werden, weil wir gemeinsam entscheiden müssen. Und das wird sehr, sehr bald geschehen. Ich denke, Anfang März."

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