• 16.11.2013 04:30

  • von Dieter Rencken & Christian Schrader

Domenicali: "Hätten 2012 den Titel verdient"

Der Ferrari-Teamchef vergleicht die aktuelle Saison mit der vergangenen und sieht klare Unterschiede sowie Eigen- und Fremdverschulden bei der Titel-Misere

(Motorsport-Total.com) - Seit 2010 haben Red Bull und Sebastian Vettel ein Abo auf die Fahrer- sowie die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Im selbigen Jahr schnappte der Deutsche Ferrari-Pilot Fernando Alonso in letzter Sekunde in einem dramatischen Finale in Abu Dhabi den schon sichergeglaubte Titel weg, im vergangenen Jahr verteidigte der Heppenheimer dank einer Aufholjagd nach einer Startkollision in Brasilien seine Krone. Wenn es nach Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali geht, habe die "Scuderia" 2012 den Titel verdient gehabt.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali

Wenn es nach Stefano Domenicali geht, hätte Ferrari 2012 den Titel verdient gehabt Zoom

"Wenn man 2012 mit 2013 vergleicht, dann gibt es aus meiner Sicht klare Unterschiede", gibt der Italiener im Rahmen des Großen Preises der USA zu Protokoll. "2012 hatten wir mit Sicherheit nicht das beste Auto, aber das Team hat großartig gearbeitet - und vor allem Fernando. Wenn man dann bis zum letzten Saisonrennen um den Titel kämpft und die WM verliert, weil man zwei Mal in der ersten Kurve abgeschossen wurde, dann fehlen diese Punkte natürlich", hadert er über die Kollisionen des Spaniers in Belgien und Japan.

Deshalb schlussfolgert Domenicali: "Wir haben also um den Titel gekämpft, obwohl wir nicht das beste Auto hatten, also hätten wir im Vorjahr sogar den Titel verdient." In diesem Jahr sei dies jedoch grundlegend anders. "Wir haben mit einem sehr starken Auto, das vielleicht nicht das Beste war, die Saison begonnen - wir hatten am Anfang unsere Siege." Alonso konnte in China sowie bei seinem Heimrennen in Spanien triumphieren.

"Dann wurde das Auto nicht ausreichend weiterentwickelt. Als dann die Reifen geändert wurden, konnten wir diese Gelegenheit nicht nutzen, um den zweiten Schritt zu machen, damit wir unsere Performance verbessern", nennt Domenicali die Gründe für den Performance-Abfall und sagt abschließend: "Das ist der größte Unterschied, wenn wir diese zwei Saisons vergleichen." Seit 2007, als Kimi Räikkönen den Fahrertitel nach Maranello holte, wartet man bei Ferrari auf den Titel.