Domenicali: Ferrari-Windkanal ist veraltet
Der Ferrari-Teamchef macht auf die gescheiterten Updates aufmerksam und gibt dem in die Jahre gekommenen Windkanal die Schuld
(Motorsport-Total.com) - Auch wenn Fernando Alonsos Vorsprung in der Fahrerwertung komfortable 29 Punkte groß ist, muss der Spanier stärker um seinen ersten Ferrari-Titel bangen, als ihm lieb ist. Seit dem Grand Prix in Hockenheim konnte Alonso nicht mehr gewinnen. Zwei dritte Plätze waren zuletzt das Maximum. Dabei hatte der Weltmeister von 2005 und 2006 große Hoffnung, in Singapur wieder konkurrenzfähiger zu sein. Doch die Updates an seinem Ferrari funktionierten nicht wie gewünscht.

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Stefano Domenicali weiß, dass Ferrari in Sachen Aerodynamik aufholen muss Zoom
Die Schuld an der fehlenden Performance in der Praxis gibt Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali dem veralteten Windkanal. "Ich denke, wir haben nicht die beste Struktur diesbezüglich. Unsere Anlage ist recht alt. Wir versuchen, die Qualität unserer bestehenden Anlagen zu verbessern", wird er von 'Autosport' zitiert. "Wir versuchen, die Zusammenhänge zu verbessern. Das sollte uns in der kommenden Saison gelingen."
Ferrari arbeitet nicht nur mit dem eigenen Windkanal. Die Italiener gehen bei der Aerodynamik-Entwicklung teilweise fremd: "Wir nutzen auch andere Einrichtungen. In den kommenden Wochen werden wir festlegen, wie unser Programm aussehen wird, wann der beste Zeitpunkt ist, um die Anlage zu schließen und wie wir die Dinge optimieren, die aktuell nicht auf dem maximalen Level sind."

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Der Ferrari hatte 2012 nie den Status des besten Autos im Feld Zoom
Die Windkanal-Probleme, die Alonso und Ferrari bereits zu Saisonbeginn 2011 einbremsten, sind laut Dominicali aber keine Seltenheit: "Ich bin mir sicher, dass es auch bei anderen Teams vorkam. Ich habe es im zweiten Teil der Saison gesehen, als wir neue Teile brachten und die am Auto auf der Strecke nicht funktionierten. Wir haben die Sache näher untersucht und dieses Problem gefunden."
"Wir denken, dass es an einem Werkzeug liegt, dass mit den Geschwindigkeiten der neuen Technologien nicht zurechtkommt. Deswegen haben wir den Eindruck, dass wir das verbessern müssen", bemerkt Domenicali. Mit Blick auf die WM ist die Lage nicht einfach, besonders weil Sebastian Vettel zuletzt starke Leistungen zeigte und seinem WM-Rivalen klar überlegen war.
"Die Situation in der Meisterschaft ist klar: Wenn man das Auto nicht verbessern kann, ist es schwieriger, um die Meisterschaft zu kämpfen. Man kann nicht nur von den Problemen der anderen profitieren", stellt Domenicali klar. "Wir können uns nicht darauf verlassen, immer nur Dritter oder Vierter zu werden. Wir müssen sicherstellen, dass wir Rennen gewinnen können und danach schauen, was die anderen machen."

