Domenicali: "Die schwierigste Strecke für uns"
Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali rechnet im China-Qualifying mit einem harten Kampf: Bleibt ein rotes Auto schon in Q1 hängen?
(Motorsport-Total.com) - Wenn alles passt, dann ist auch Ferrari derzeit siegfähig. Das hat die Triumphfahrt von Fernando Alonso in Malaysia bewiesen. Allerdings profitierten die Roten von den dortigen Bedingungen. Beim aktuellen Rennwochenende in China wird kein Regen mehr erwartet. Daher macht man sich im Lager von Ferrari Sorgen. Hinzu kommt, dass die Strecke in Schanghai ausgerechnet die großen Schwächen des F2012 offenbart.

© Ferrari
Die gute Laune hat Stefano Domenicali aus Malaysia mitgebracht
"Wir wissen, dass dies die schwierigste Strecke für uns ist. Hier ist Traktion aus den langsamen Kurven heraus gefragt, gleichzeitig braucht man hier einen guten Topspeed. Diese beiden Bereiche sind ausgerechnet jene, in denen wir unsere größten Probleme haben", schildert Ferrari-Teamcher Stefano Domenicali seine Sorgen im Gespräch mit 'Sky Sports F1'.
"Ich erwarte heute ein hartes Qualifying für uns. Morgen im Renntrimm sieht es wieder etwas anders aus, aber wenn du von hinten starten musst, ist es immer schwierig", sagt der Italiener. Bei trockenen Bedingungen hat man kaum gute Chancen. Womöglich muss man sogar um den Einzug in Q2 bangen. "Wir stehen unter Druck, das müssen wir ganz realistisch so sehen. Wir müssen von der ersten Runde an sofort alles geben, sobald die Boxengasse geöffnet wird."
"In Malaysia lagen wir vom reinen Speed her acht Zehntelsekunden hinter der Spitze, aber haben trotzdem gewonnen. Hier erwarte ich einen größeren Abstand - zumindest im Qualifying", sagt Domenicali. Dieser Abstand könne sich allerdings im Rennen wieder reduzieren. Dennoch geht niemand im Lager der Italiener davon aus, dass erneut ein Sieg möglich sein könnte.
In Sepang konnte sich Alonso nur knapp vor Sergio Perez ins Ziel retten. Der Mexikaner war in der Schlussphase sogar der schnellste Mann an der Spitze, machte jedoch kurz vor dem Ende einen Fehler. Ob man Sauber an die Partnerschaft mit Ferrari erinnern musste? "Nein, überhaupt nicht", lacht der Ferrari-Teamchef. "Daran habe ich keinen Gedanken verschwendet. Wir sind Partner, aber wir fahren Rennen gegeneinander und respektieren uns als Gegner auf der Strecke. So etwas wäre nicht im Ferrari-Stil."
"Ich habe mich sehr gefreut für unser Team und für unsere Leute. Wenn man weiß, in welcher Situation wir uns gerade befinden, und man sich nun das Klassement anschaut, dann ist das natürlich schön", blickt Domenicali auf Malaysia zurück. "Das ist jetzt aber hinter uns, der Pokal steht schon im Museum. Das Ergebnis hat nichts an unserer Situation verändert. Wir wissen, wo wir in Bezug auf Performance stehen. Wir liegen zurück, und das ist enttäuschend. Ich treibe meine Ingenieure daher immer wieder an, damit wir so schnell wie möglich ein besseres Auto bekommen."

