• 16.02.2015 19:53

  • von Jonathan Noble (Haymarket)

Dienstag: Stichtag für Formel-1-Revolution?

Beim Treffen der Formel-1-Strategiegruppe am Dienstag in Genf könnte eine mögliche Regelrevolution für 2016 auf den Weg gebracht werden

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Teamchefs und Technikchefs wochenlang darüber diskutiert haben, könnten die Gespräche im Hinblick auf eine Regelrevolution in der Formel 1 am Dienstag einen vorläufigen Höhepunkt erreichen. Beim Treffen der Formel-1-Kommission in Genf wird das Thema zentraler Bestandteil sein.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda, Christian Horner, Toto Wolff

Können die großen Teams am Dienstag in der Strategiegruppe Einigung erzielen? Zoom

Wenngleich mögliche Neuregelungen frühestens in einem Jahr auf der Strecke greifen würden, so muss realistisch betrachtet schon in dieser Woche Einigkeit herrschen, um vor dem Hintergrund der Formel-1-Gesetzbegung mögliche Änderungen für 2016 auf den Weg zu bringen.

Weil man die Gesetzgebung im vergangenen Jahr in Details neu definiert hat, muss eine Stimmenmehrheit für ein neues Reglement nun schon deutlich früher vorliegen. Nach dem 1. März kann das Reglement für die Saison 2016 nur noch dann geändert werden, wenn es sich alle für die Weltmeisterschaft eingeschriebenen Teams einig sind - eine solche Einigung gibt es in der Formel 1 so gut wie nie.

Unterschiedliche Meinungen zu Umfang und Zeitpunkt neuer Regeln

Dass die Meinungen der Teams hinsichtlich Umfang und Zeitpunkt möglicher neuer Regeln auseinandergehen, ist keine Überraschung. Während eine mögliche Rückkehr zu 1.000-PS-Motoren nicht vor 2017 erwartet wird, könnten andere Bereiche der Autos schon ein Jahr im Voraus verändert werden. Im Gespräch sind unter anderem breitere Reifen und mehr Abtrieb.

Der 2016er-Zeitplan wird freilich nicht von allen Teams begrüßt. Einige sind der Ansicht, dass man im Sinne der Kosten effektiver entwickeln könnte, wenn man mit einer Regelrevolution noch ein Jahr wartet. Schließlich würde sich der Zeitpunkt Anfang 2017 mit dem Auslaufen des aktuellen Vertrags des Formel-1-Reifenlieferanten decken.


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Bei der Sitzung der Formel-1-Kommission am Dienstag wird es entscheidend sein, wie weit die Meinungen der Teams auseinandergehen. Sollten nur ein oder zwei Teams gegen den Plan einer Regelrevolution für 2016 stimmen, dann wären diese Teams nicht in der Lage, das Ganze aufzuhalten. Für den Fall, dass innerhalb der Formel-1-Kommission Einigkeit herrscht, braucht es für eine Implementierung neuer Regeln zusätzlich noch die Absegnung durch den FIA-Weltrat.

Die nächste Weltratssitzung steht jedoch erst für den 20. März in Genf - und somit rund drei Wochen nach der Deadline 1. März. - im Kalender. Sollte sich die Formel-1-Kommission in dieser Woche nicht auf ein Paket neuer Regeln für 2016 einigen können, wird eine neue Ära im Grand-Prix-Sport frühestens in der Saison 2017 eingeläutet werden.