• 24.07.2005 10:55

  • von Marco Helgert

Die Schachfigur Jenson Button

Sichert Jenson Button dem WilliamsF1 Team das nötige Geld, um in der Saison 2006 die Cosworth-Triebwerke bezahlen zu können?

(Motorsport-Total.com) - Für den britischen 'Sunday Mirror' steht bereits fest, wo Jenson Button im kommenden Jahr fahren wird: bei BAR-Honda. Die Berater des Engländers seien allesamt in Hockenheim, um den Deal abzuschließen. Doch so einfach ist diese Geschichte nicht, denn da Button die Kriterien einer Option des BAR-Rennstalls nicht erfüllt, wird für 2006 ein Vertrag mit dem WilliamsF1 Team gültig.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Sichert Jenson Button dem WilliamsF1 Team Motoren für 2006?

Auch wenn Frank Williams seinen Landsmann gern unter Vertrag nehmen würde, die momentanen Zukunftsaussichten lassen es verlockender erscheinen, auf seine Dienste zu verzichten. Das BAR-Honda-Team müsste so Button zurückkaufen. Die dadurch eingenommenen Millionen könnten direkt in die Motoren fließen, denn nach der Trennung von BMW sucht WilliamsF1 noch Aggregate für das Jahr 2006.#w1#

Bei Toyota fragte man an, doch die Japaner hätten nicht die Kapazitäten, die Anfrage aus England sei zu spät gekommen. Nun berichtet der 'Sunday Mirror' ebenfalls, dass WilliamsF1 eine Entscheidung hinsichtlich 2006 getroffen habe: Der Vertrag mit Cosworth sei unterschrieben. Da die Motorenschmiede jedoch keine Gratismotoren anbieten kann, sind Zuschüsse seitens des Teams notwendig.

Fahrer als Finanzierung für die Motoren?

Somit wird Button zu einer Schachfigur bei der strategischen Vorbereitung für das Jahr 2006. Konkreter wird Ex-Formel-1-Pilot Martin Brundle. "WilliamsF1 scheint einfach zu viele Fahrer aber zu wenige Motoren zu haben", so der Endländer in der 'Sunday Times'. "Mit Button hat man einen Vertrag für 2006, hinzu kommen Mark Webber, eine Option auf Nick Heidfeld und die Testfahrer Antonio Pizzonia und Nico Rosberg. Das ist eine sehr solide Aufstellung."

Somit könnte das Tauziehen zwischen BAR und WilliamsF1 um Button in eine weitere Runde gehen. "Es ist nicht ausgeschlossen, dass Frank Buttons Vertrag an BAR verkauft und die Option auf Heidfeld an Sauber", so Brundle. "Damit hätte er das nötige Geld für die Motoren. Und man hätte dann eine recht günstige Fahrerpaarung, und ein Einjahresvertrag mit Cosworth für deren neuen 2,4-Liter-V8-Motor wäre die logische Wahl."

"Das Problem mit Cosworth ist aber, dass sie nicht so viel investieren können wie die anderen sechs Motorenhersteller, auch wenn sie viel über V8-Formel-1-Motoren wissen. Das sollte man nicht unterschätzen", so der 46-Jährige. "Danach könnte man für 2007 auf Toyota-Triebwerke setzen, vielleicht unter dem Namen Lexus."