• 04.11.2010 21:08

Die Formel-1-Brasilianer im Kreuzverhör

Die vier brasilianischen Piloten im Gespräch vor dem Heimrennen in Interlagos: Felipe Massa, Rubens Barrichello, Lucas di Grassi und Bruno Senna

(Motorsport-Total.com) - Der Kurs in Interlagos sorgt nicht nur jedes Jahr für spannende Rennen, sondern ist für die vier Formel-1-Brasilianer Felipe Massa, Rubens Barrichello, Lucas di Grassi und Bruno Senna auch der Ausgangspunkt ihrer Karriere. Zudem sorgt die Strecke unweigerlich für Erinnerungen an Ayrton Senna - sein Neffe war am Vorabend bei der Premiere der mit Spannung erwarteten Kino-Dokumentation über das große brasilianische Motorsportidol dabei.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna, Rubens Barrichello, Lucas di Grassi, Felipe Massa

Brasilianische Seilschaft: di Grassi, Barrichello, Massa und Senna

Senna und Massa gelang zwei Mal, woran Barrichello stets gescheitert war: der Heimsieg im Autodromo Carlos Pace. Doch wie werden die fanatischen brasilianischen Fans reagieren, wenn Ferrari-Pilot Massa nach der Demütigung von Hockenheim ein weiteres Mal seinem Teamkollegen Fernando Alonso im Titelkampf helfen muss? Die brasilianischen Formel-1-Piloten stellten sich bei der offiziellen FIA-Pressekonferenz den Fragen der Journalisten.

Frage: "Eine Frage an euch alle: Bitte erzählt uns, wie eure Saison bis jetzt gelaufen ist."

Bruno Senna: "Wie jeder weiß, haben wir spät begonnen und jeder hat gesehen, wieviel wir uns während der Saison weiterentwickelt haben. Ich persönlich habe so viel gelernt und habe mich sehr stark weiterentwickelt. Es war also eine großartige Saison für mich. Diese Erfahrung ist sehr sehr wertvoll und bereitet mir den Weg, in der Formel 1 weiter zu machen, was für mich sehr wichtig ist."

"Natürlich hätte ich gerne um Punkte, Siege und Podestplätze gekämpft, doch ich muss einen Schritt nach dem anderen machen und ich bin zufrieden mit unserer Leistung. In Anbetracht der Umstände, wie wir begannen, sah unser Team recht gut aus, jetzt müssen wir bis zum letzten Rennen weiter pushen, denn es sind noch zwei Rennen offen und die Weltmeisterschaft ist noch nicht vorbei."

Lucas di Grassi: "Jeder weiß, dass das erste Jahr in der Formel 1 extrem schwierig ist. Doch mein Jahr war noch spezieller, da es auch das erste Jahr des Teams war. Wir hatten Schwierigkeiten mit dem Auto und mit der Fahrbarkeit, doch dadurch bin ich ein besserer Fahrer geworden. Außerdem verstehe ich die Formel 1 jetzt besser, da ich viel über die Entwicklung des Autos und neue Strecken gelernt habe."

"Mein Vorteil war, dass ich einen sehr starken und erfahren Teamkollegen hatte - das hat mir dabei geholfen, beim Fahrstil ans Limit zu gehen. Nach 17 Rennen kann ich mit Sicherheit positiv Bilanz ziehen, doch ich muss noch viel lernen und mich verbessern - sowohl beim Fahren als auch in meiner Professionalität. Ich bin also glücklich, wie sich das Jahr entwickelt hat, doch da kommt noch viel mehr."

Rubens Barrichello: "Ich habe ein großartiges Jahr. Die Menschen fragen mich, wie es war, von einem Siegerauto in ein Auto zu wechseln, das keine Rennen gewinnt, doch das ist das einzige, woran man sich gewöhnen muss. Doch das Jahr ist so großartig, weil wir - was die Resultate angeht - nicht so gut in die Saison gestartet sind und das Auto vor allem nach der Türkei sehr stark verbessert haben. Wir erlebten eine tolle Zeit und Sitzungen, denn all die neuen aerodynamischen Teile haben das Auto nicht unbedingt verbessert, also mussten wir ihre Charakteristik verändern."

"Es hat viel Spaß gemacht, Sitzungen zu besuchen, bei denen wir versucht haben, das Auto zu verändern und das Team dann verstanden hat, dass es etwas Besonderes erreicht hat. In Montreal fühlte sich das Auto schon ganz anders an und die Resultate wurden deutlich besser. Es macht viel Spaß, mit diesem Team zu arbeiten. Wie ich schon sagte, ist es ein Haufen Krieger. Mit dem zur Verfügung stehenden Geld mussten sie alles versuchen und es gab keine Grenzen. Der Himmel ist die Grenze und sie arbeiten dafür, also habe ich ein großartiges Jahr."

"Bei Williams handelt es sich um einen Haufen Krieger." Rubens Barrichello

Warum es bei Massa 2010 nicht lief

Felipe Massa: "Das letzte Jahr war mit Sicherheit schlechter als dieses Jahr, wegen dem Unfall. Das Resultat ist dieses Jahr nicht zu 100 Prozent so wie erwartet - vor allem, wenn es darum geht, im Qualifying eine schnelle Runde zu fahren und das Auto so einzustellen, dass die Reifen in der ersten Runde zu 100 Prozent funktionieren. Das war das schwierigste in dieser Saison. Ich hoffe wirklich, dass ich die letzten beiden Rennen gut abschneide, da die Weltmeisterschaft noch nicht vorbei ist. Ich möchte auch daran arbeiten, nächstes Jahr viel bessere Qualifying-Runden hinzubekommen, da wir ja alle wissen, wie wichtig das Qualifying und eine Startposition an der Spitze ist."

"Wir hatten dieses Jahr Siegchancen, doch durch die Qualifyings und die Startpositionen war das Jahr nicht so toll. Es stimmt, dass ich bei einigen Rennen nicht in den Punkterängen war, Unfälle hatte wie in Singapur in der ersten Kurve, als ich im Qualifying ein Problem hatte und als Letzter startete. Ich hatte einige Rennen, die nicht so toll waren. Dennoch konzentriere ich mich zu 100 Prozent auf einen guten Saisonabschluss und denke über die nächste Saison nach."

Frage: "Was hat dich dieses Jahr gebremst, vor allem im Qualifying?"

Massa: "Das schwierigste war es, in der ersten Runde den richtigen Grip zu haben, die Reifen richtig vorzubereiten."

Frage: "Hast du eine Idee, warum du mit Fernandos Performance dieses Jahr nicht mithalten kannst? Hängt es mit dem Unfall zusammen?"

Massa: "Nein. Der Grund ist die Reifentemperatur und die Art, wie ich in der ersten Runde mit den Reifen fahre. Ich hatte Probleme, den richtigen Grip in der ersten Runde aufzubauen, das war das Hauptproblem. Jeder weiß, dass ich 2008 der Fahrer mit den meisten Pole-Positions war. Ich weiß also, wie es geht, doch dieses Jahr fehlte die Richtung."

Frage: "Felipe, wie sehr konzentriert sich Ferrari an diesem Wochenende darauf, dass Alonso hier Weltmeister wird? Traust du ihm das zu und erwartet man von dir, dass du ihm hilfst?"

Massa: "Er liegt in der Weltmeisterschaft voran, also bin ich mir sicher, dass er es schaffen kann. Im Fokus liegt der Gewinn der Weltmeisterschaft. Wenn er hier gewinnt, dann wäre das natürlich gut für das Team, doch der Titel ist der Fokus. Er ist jetzt Erster und wir wissen...vor einigen Rennen waren alle sicher, dass Red Bull mit Leichtigkeit und dann passierte immer etwas bei den Rennen und sie verloren viele Punkte, wie auch beim letzten Rennen. Sebastian hatte zehn Pole-Positions, gewann drei Rennen - da sieht man, dass in dieser Weltmeisterschaft alles möglich ist. Vor allem jetzt, wo Fernando führt, sind die Siegchancen recht groß."

Felipe Massa

Felipe Massa peilt 2010 den dritten Heimsieg in Interlagos an Zoom

Frage: "Felipe, du bist hier immer sehr stark. Wie siehst du deine Rolle im Titelkampf?"

Massa: "Es ist immer von Bedeutung, wenn ein Fahrer den anderen Piloten, die um die WM kämpfen, Punkte wegnimmt. In dieser Position sehe ich mich und ich möchte das Rennen in der besten Position starten und auch beenden."

Hilft Massa seinem Teamkollegen?

Frage: "Lässt du Fernando vorbei, wenn du das Rennen anführst, damit er gewinnen kann?"

Massa: "Weiß du noch, das habe ich schon gemacht. 2007, erinnerst du dich nicht? Es hängt also von mir ab. Ich bin ein professioneller Fahrer."

Frage: "Machst du dir Sorgen, dass die brasilianischen Fans diesmal anders reagieren auf dich werden, nach dem was in Deutschland passiert ist? Und wenn du etwas Ähnliches machst und Alonso vorbei lässt, werden sich die Fans dann nicht gegen dich richten, weil sie von dir als Brasilianer erwarten, dass du vor deinem Publikum gewinnst?"

Massa: "Ich erwarte es auch von mir selbst, das Rennen zu gewinnen, und ich werde mein bestes geben, damit ich das Rennen für die Leute gewinne. Außerdem waren die Leute sogar nach dem Rennen in Deutschland bei meiner Rückkehr nach Brasilien sehr nett zu mir - sie waren fantastisch, haben mich gepusht. Die echten Menschen sind großartig, Journalisten sind viel schwieriger."

Frage: "Rubens, wie schätzt du den Titelkampf ein? Zwei Rennen sind noch zu fahren, wird es Alonso schaffen? Du weißt doch alles über Ferrari, kriegen sie es hin?"

"Die echten Menschen sind großartig, Journalisten sind viel schwieriger." Felipe Massa

Barrichello: "Es ist immer noch ziemlich offen. Natürlich hat sich die Situation für ein paar von ihnen leicht geändert. Ich habe schon vorher gesagt, dass Alonso stark sein wird. Der Red Bull ist immer noch das beste Auto und wenn alles nach Plan läuft, dann sollten sie das Rennen gewinnen. Doch auch Ferrari und McLaren waren hier immer schon recht stark, daher finde ich es toll, dass wir so einen Kampf haben und hoffe, dazwischen zu liegen und dabei zu sein, einfach um die Show für das Publikum so zu machen, wie es sein sollte."

Interlagos - wo alles begann

Frage: "Ihr seid alle aus São Paulo. Bruno und Lucas, erzählt über eure Erinnerungen an die Rennstrecke."

Senna: "Mein ersten Erinnerungen vom Kurs sind aus dem Fernsehen, doch ich kann mich auch noch daran erinnern, als ich hier 1993 zum ersten Mal live vor Ort war um Ayrton zu sehen. Ich durfte in seinem 1992er McLaren sitzen und ich war noch sehr klein."

Barrichello: "Erinnerst du dich an mich?"

Senna: "Nein, ich erinnere mich nicht an dich. Du warst zu unbekannt. Du warst mir egal. Es war ein großartiges Erlebnis für mich. Es gelang mir, 1993 und 1994 hierher zu kommen. Ich kann mich auch 1994 nicht an dich erinnern. Es war etwas besonderes. Eines Nachmittags fuhr ich hier zum ersten Mal einen Monoposto-Rennwagen. Eigentlich hat hier meine Karriere begonnen, also hat der Kurs eine besondere Bedeutung für mich. Ich kenne den Kurs auswendig, obwohl ich hier noch nie ein Rennen gefahren bin und relevante Kilometer zurückgelegt habe."¿pbvin|512|3248||0|1pb¿

Di Grassi: "Meine ersten Erinnerungen stammen aus der Zeit, als ich von der Kartstrecke gegenüber der Gegengeraden herübergeschaut habe. Als ich ein Kind war, so 12 oder 13, war ich oft dort und fragte mich, ob ich hier eines Tages ein Auto fahren würde. Und tatsächlich fuhr ich in Interlagos zum ersten Mal ein Rennauto - doch jetzt bin ich sieben Jahre lang nicht hier gefahren. Es wird mit Sicherheit eine tolle Erfahrung, hier zum ersten Mal in einem Formel-1-Auto zu fahren, ganz egal was dann passiert."

Frage: "Rubens und Felipe, abgesehen von einem Jahr, als Fernando Alonso auf Pole stand, habt ihr bei euch die Pole-Positions seit 2003 aufgeteilt. Eure Gedanken über das Qualifying und das Rennen an diesem Wochenende?"

Barrichello: "Die Strecke ist etwas besonderes. Das sage ich nicht, weil wir Brasilianer sind. Es ist nicht einfach, hier das richtige Setup und das Limit zu finden. Wenn man glaubt, am Limit zu sein, dann kann man immer noch ein Stück weiter gehen, vor allem in den Kurven sechs und sieben, die sehr sehr eigen sind. Das Qualifying lief jedes Jahr gut und obwohl ich kein so konkurrenzfähiges Auto hatte, kann man das hier wettmachen. Die Herausforderung wird morgen sein, das Auto so einzustellen, wie man es sich am Samstag wünscht."

"Manchmal hat es geregnet wie im letzten Jahr und die Sicht und das Aquaplaning waren unglaublich, doch die Strecke ist sicher genug, um es schön hinzubekommen. Die Leute fragen mich, ob ich die Strecke schon ewig kenne, doch man darf nicht vergessen, dass ich in meiner Formel-Ford-Zeit auf dem alten Kurs gefahren bin. Es war das letzte Jahr der alten Strecke und ich bin stolz darauf, das gemacht zu haben, da sie so lang und schön war."

"Ich bin stolz darauf, auch auf der alten Strecke gefahren zu sein." Rubens Barrichello

Frage: "Das ist lange her."

Barrichello: "Ja, das ist es. Du warst möglicherweise noch nicht auf der Welt. Eigentlich fahre ich hier seit der Formel 3 im Jahr 1990. Ich fuhr ein Rennen und dann kam ich in die Formel 1, also habe ich alle Erfahrung von dieser Strecke aus meiner Formel-1-Zeit. Es ist schon etwas Besonderes. Früher war es manchmal etwas wellig, doch jetzt ist das auch erledigt - es ist eine schöne Strecke. Die Rennen sind sehr lebendig - das liegt an der Geraden mit den leichten Knicken, das gibt dir etwas Windschatten."

Qualifying: Ein Fall für Barrichello und Massa

Frage: "Felipe, du bist in den vergangenen drei Jahren immer auf Pole gestanden."

Massa: "Ja, das waren großartige Rennen: 2006, 2007 und 2008. Doch ich muss auch sagen, dass ich den Kurs hier liebe. Sogar vor der Formel 1 gewann ich hier zwei Rennen in der Formel Chevrolet, die Serie, in der ich begann. Dann kehrte ich zurück, als ich in der Formel 1 war. Doch wie Rubens sagte, gibt es hier unterschiedliche Setup-Varianten und unterschiedliche Wege, wie man eine schnelle Runde fährt. Es gibt auch schwierige Kurven, wenn es um Rundenzeit geht, wie Kurve sechs, die sehr technisch ist. Außerdem wird hier bei jedem Rennen überholt."

"Die Strecke ist klein und nicht so lang wie viele der neuen Strecken, doch sie ist sehr gut gemacht. Man sieht hier immer wieder schöne Kämpfe und die Strecke wird noch spezieller, wenn man eine gute Zeit hat wie bei mir mit meinen zwei Siegen und meinen drei Pole Positions. Oder vor der Formel 1, als ich zwei Siege feierte. Außerdem ist es großartig, die heißen brasilianischen Fans auf den Tribünen den ganzen Tag lang singen zu sehen. Das ist toll und gibt uns zusätzliche Kraft."

Frage: "Wie sehen eure Pläne im kommenden Jahr aus?"

Senna: "Ich beschäftige mich immer noch mit diesem Jahr, noch nicht mit dem kommenden. Ich will die Meisterschaft stark beenden. Natürlich kennen wir viele Leute im Fahrerlager, doch das nächste Jahr ist noch ein Stück entfernt."

Di Grassi: "Von meiner Seite gibt es auch keine Neuigkeiten. Ich hatte dieses Jahr mit dem Team eine gute Zeit. Die natürliche Folge wäre es, beim Team zu bleiben und sich gemeinsam mit dem Auto weiter zu entwickeln, doch es gibt noch keine Bestätigung. Natürlich sprechen wir auch mit anderen Teams und sehen uns an, wo eine Tür für einen Fahrer mit einem Jahr Erfahrung aufgeht, doch das ist es auch schon."

Rubens Barrichello

Rubens Barrichello rechnet mit einem Verbleib bei Williams Zoom

Barrichello: "Also ich spreche intensiv mit Williams und mit sonst niemandem. Mein Gefühl sagt mir, dass ich hier bleibe."

Frage: "Ohne dir läuft nichts, oder?"

Barrichello: "Genau."

Massa: "Bei mir gibt es auch nichts neues, also bleibe ich hier, es gibt keine Änderungen."

Neuer Film über Ayrton Senna sorgt für Begeisterung

Frage: "Es gibt einen neuen Film über Ayrton Senna, der bald herauskommt. Habt ihr ihn schon gesehen, hat er auch gefallen? Welche Erinnerungen habt ihr an diesen besonderen Tag im Jahr 1994 und was bedeutet euch Senna?"

Senna: "Ich habe den Film letzte Nacht erstmals gesehen und er ist toll. Er hat mich an so viele Dinge erinnert, die über die Jahre verschwimmen. Das ist etwas besonderes für mich und sicher für jeden Rennfahrer oder jeden Fan von Ayrton. Leute, die ihn nicht gekannt haben, bekommen ein sehr gutes Bild davon, wie Ayrton war. Es ist kein Film über das Rennfahren, sondern ein Film über Ayrtons Leben und die Auswirkungen von dem, was er tat. Der Film hat viele Erinnerungen zurückgebracht - schöne und auch traurige."

Di Grassi: "Ich habe nur wenige Erinnerungen an Ayrton, als er wirklich Rennen fuhr, weil ich so jung war. Ich fuhr noch nicht einmal Kart. Ich kann mich aber genau daran erinnern, was ich getan habe, als er starb. Ich spielte mit meinem ferngesteuerten Flugzeug, was Ayrton auch sehr gerne machte, als mein Vater anrief. Er fuhr Go-Kart und ich hatte auch gerade damit begonnen, doch ich sah mir das Rennen nicht an, sondern spielte auf dem Feld."

"Er sagte zu mir, ich sollte nach Hause kommen, denn hier ist etwas passiert. Ich habe alles gesehen und ich sah die Auswirkungen, die dieser Tag auf Brasilien hatte. Das ist das Bild, das ich nie vergessen werde. Es hat mir gezeigt, wie wichtig der Rennsport für die Brasilianer ist. Es hat mich motiviert, Go-Kart-Rennen zu fahren."

Barrichello: "Ich habe auch nicht viele Erinnerungen an ihn, denn ich war auch noch sehr jung. Gut, er war der Kerl schlechthin, er bedeutete für mich alles, da er mich sehr dabei unterstützte, zur Go-Kart-Weltmeisterschaft zu kommen. Die restliche Geschichte kennen wir. Leider konnte ich gestern nicht im Kino bei der Premiere sein, doch ich werde der erste sein, der den Film sieht, wenn er erscheint. Ich glaube, es ist am zwölften diesen Monats, ich werde also dort sein, wann auch immer es passiert."

Massa: "Wie Rubens schon sagt, war Senna wirklich großartig. Er war ein großartiger Fahrer. Ich erinnere mich an so viele seiner Rennen. Im Rennen war er stark, doch was er im Qualifying zu tun vermochte, habe ich vor ihm nie gesehen - dass ein Fahrer in einer Saison fast alle Pole-Positions herausfährt, und das mit einem so großen Vorsprung. Das war eine seiner größten Stärken, man konnte sehen, dass er anders ist. Er gewann viele Rennen, er war sehr stark, doch was er im Qualifying tat, fand ich wirklich wirklich großartig."

Frage: "Hast du den Film gesehen?"

Massa: "Noch nicht, denn ich konnte gestern auch nicht hingehen, doch ich werde ihn mit so bald wie möglich ansehen."

Frage: "Rubens, als du in die Formel 1 gekommen bist, da war Ayrton Senna der Größte und du warst ein kleiner Kerl und er hat dir geholfen. Gibt es zwischen dir und Felipe eine ähnliche Beziehung? Als er einstieg, warst du der Große und er war der Kleine."

Bruno Senna

Bruno Senna zeigte sich vom neuen Film über seinen Onkel schwer beeindruckt Zoom

Barrichello: "Er ist immer noch klein."

Massa: "Er war nie groß. Kleiner als ich."

Barrichello: "Ich war zu meinen Freunden immer sehr offen. In Brasilien kommen wir sehr gut miteinander aus. Wir sehen einander viel öfter als einige der anderen - die Deutschen und die Spanier. Die sehe ich nicht so oft. Wir vier sind recht gute Freunde. Lucas und Bruno wissen, dass ich da bin, wenn sie etwas brauchen, das gleiche gilt für Felipe."

"So oft nehmen wir den Flieger zurück nach Brasilien oder zu einem anderen Ort und einer von uns sagt dann: Bist du draufgekommen, dass diese Verbindung die schnellere ist?' 'Oh, darauf bin ich nicht gekommen'. Du notierst es dir und nächstes Jahr probierst du es. Wir gehen sehr offen miteinander um und wenn es etwas gibt, wo ich mit meiner Erfahrung helfen kann, dann tu ich das doch gerne und bin sehr offen."

Massa: "Außerdem leben Lucas und ich im selben Gebäude. Er hat nie was zu essen zuhause, er kommt immer zu mir."

Di Grassi: "Hey, das ist...das ist wahr. Gratis Mitagessen."