• 26.04.2009 10:36

  • von Fabian Hust

"Die FIA braucht Mercedes"

Vor der Anhörung in der "Lügen-Affäre" spekulieren britischen Medien darauf, dass McLaren-Mercedes mit einer milden Strafe davonkommen wird

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Mittwoch muss sich das McLaren-Mercedes-Team in der "Lügen-Affäre" vor dem Weltmotorsportrat des Automobilweltverbandes FIA verantworten. Im Vorfeld wird natürlich viel spekuliert über eine mögliche Bestrafung.

Titel-Bild zur News:

Formel 1 ohne Mercedes? Das wäre ein herber Rückschlag

Die Insider sind sich einig, dass es irgend eine Bestrafung geben wird, doch wie hart diese ausfällt, ist reine Spekulation. Theoretisch ist alles denkbar, von einer Geldstrafe bis hin zur Höchststrafe, dem Ausschluss aus der Formel-1-Weltmeisterschaft.#w1#

In den vergangenen Tagen hat das Team die Taktik "Reue" gespielt. Teamchef Martin Whitmarsh entschuldigte sich in einem Brief an FIA-Präsident Max Mosley für das Verhalten des Teams und man arbeitet bereits mit der FIA zusammen, spielt mit offenen Karten.

Zudem entließ man den langjährigen Mitarbeiter Dave Ryan, der in seiner Rolle als Teammanager vor der Rennleitung die Unwahrheit gesagt hatte. Ferner zog sich Ron Dennis endgültig aus dem Formel-1-Business zurück, der kein persönlicher Freund von FIA-Präsident Max Mosley ist. Damit dürfte man versuchen, die FIA milde zu stimmen.

Teamanteilseigner Mercedes erhöhte gleichzeitig den Druck auf die FIA. Der Betriebsrat forderte einen Ausstieg aus der "Königsklasse des Motorsports" und Vorstandschef Dieter Zetsche erklärte, dass man je nach Urteil das Engagement noch einmal überdenken wird.

"Ist es vielleicht so, dass sie dadurch ein bisschen Druck auf die FIA machen wollen?", spekulierte Nico Rosberg am Samstag. "Ich denke, dass die FIA Mercedes braucht. Sie haben schon etwas Power, wenn sie so etwas sagen. Natürlich wäre es für die Formel 1 eine Katastrophe, wenn Mercedes aussteigen würde. Mercedes ist schon ein starker Name und die Formel 1 braucht Mercedes."

Auch der Deutsche rechnet damit, dass McLaren-Mercedes eine Strafe kassieren wird, wie auch immer diese geartet ist: "Ich denke, dass die eine oder andere Strafe auf jeden Fall kommen wird. Ich hoffe, dass sie nicht zu hart sein wird."

Auch die britischen Medien spekulieren, dass McLaren-Mercedes vor dem Weltmotorsportrat aufgrund des zuletzt gezeigten Verhaltens keine harte Strafe befürchten muss. Man rechnet vielmehr damit, dass es zu einem Abzug von WM-Punkten kommen wird.

"McLaren hat nun alles in den Händen", so ein Insider gegenüber der 'News of the World'. "Wenn sie reuevoll in das Meeting gehen, dann könnten sie davonkommen. Aber wenn sie nach Paris mit dem Versuch gehen, sich selbst zu verteidigen, so wie sie es beim Spionage-Skandal gemacht haben, dann wird dies für sie nicht gut sein."