Die erste Formel-1-Fahrt: "Der reinste Wahnsinn"

(Motorsport-Total.com) - Die erste Fahrt in einem Formel-1-Auto. Davon träumt ein Rennfahrer wohl schon nach seinen ersten Runden im Kart. Doch nur für wenige Piloten wird dieser Traum tatsächlich Wirklichkeit. Nico Rosberg (Mercedes) und Sebastian Vettel (Red Bull) zählen zur Riege der Rennfahrer, die diesen Traum leben können. Und trotz ihrer mittlerweile vielen Grand-Prix-Teilnahmen schwärmen auch sie vom ersten Test.

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Nico Rosberg (mit Dirk Müller) bei seinem ersten Formel-1-Test im Dezember 2002

Diese erste Ausfahrt liegt bei Rosberg mittlerweile zehn Jahre zurück. Der Deutsche war 17, als er erstmals in einem Formel-1-Cockpit saß - und regelrecht hin und weg von dem, was er darin erlebte. "Es war der reinste Wahnsinn", sagt Rosberg im Gespräch mit 'Autobild motorsport' (Jetzt abonnieren!). Er muss aber gestehen: Die hohen Kräfte an Bord eines solchen Autos haben ihm sogleich mächtig zugesetzt.

"Ich hätte schneller fahren können, aber mein Körper hat das nicht zugelassen. Irgendwann in der schnellen dritten Kurve von Barcelona bin ich ins Cockpit gedrückt worden, weil ich mich nicht mehr gegen die unglaublichen Kräfte stemmen konnte, die auf mich einwirkten", meint der Mercedes-Pilot. "Ich konnte gar nicht mehr richtig sehen, wo ich hinfuhr. Mein Kopf hing zwischen den Beinen."

Das sagt Rosberg heute. Als ihn kurz nach diesem ersten Test der damals 15-jährige Vettel nach seinen Eindrücken befragte, habe er es ihm "eher nicht" in dieser Deutlichkeit erklärt, meint Rosberg. "Wahrscheinlich habe ich angegeben, den Coolen gemacht und gesagt: 'War alles nicht so schlimm.'" Dabei hatte Vettel längst erfahren, was ein Pilot bei einer solchen Ausfahrt alles durchstehen muss.

"Man hatte so viel vom Formel-1-Fahren gehört", sagt Vettel bei 'Autobild motorsport' und merkt an: "Dass nach wenigen Runden die Halsmuskeln schlapp machen und man alles tut, sich nichts anmerken zu lassen. Das war bei meinem ersten Mal doch genauso. Ich trat das erste Mal aufs Gas und bekam einen Schock. Beim ersten Bremsen gleich nochmals", berichtet der Red-Bull-Fahrer.

Insgesamt beschreibt er seine erste Ausfahrt in einem Formel-1-Fahrzeug als "unglaublich", auch wenn dabei nicht alles ganz glatt lief: "Ich weiß noch, wie ich spät bremsen wollte. Da hat es mich so nach vorn gedrückt, dass ich nur noch die Gurte gesehen habe", gesteht Vettel. Heute sehen Vettel und Rosberg am liebsten die Zielflagge - aus der Cockpitperspektive und am liebsten als Erster ...