• 23.10.2011 13:11

  • von Stefanie Szlapka

Di Resta über seine Lehrjahre in der DTM

Im Rahmen des DTM-Finales erinnert sich Paul di Resta an seine Zeit bei den Tourenwagen und erklärt, was Force India 2011 noch vor hat

(Motorsport-Total.com) - Force-India-Pilot Paul di Resta kam als DTM-Meister in die Formel 1 und beeindruckt durch Tempo und Konstanz. Der Brite erklärt im Interview, wie er seinen Karriereweg im Nachhinein beurteilt. Außerdem geht er auf das anstehende Rennen in Indien ein und erläutert, welches Ziel sein Team für die übrigen drei Rennen hat.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Paul di Resta wurde vor einem Jahr mit Mercedes Meister in der DTM

Frage: "Dein Werdegang beweist: Die DTM muss nicht der finale Karriereschritt sein."
Paul di Resta: "Es ist nicht die Endstation. Ich denke, dass mich die DTM besser auf die Formel 1 vorbereitet hat, als viele glauben. Ich war ein Teil von Mercedes, musste mich sehr vielen Medien aussetzen, stand im Scheinwerferlicht und war der Hauptakteur, musste entwickeln, testen und mit 300 Leuten zusammenarbeiten. Man musste sich immer nach vorne entwickeln und durfte nie still stehen."

"Genauso ist es in der Formel 1, nur in einem anderen Verhältnis. In der GP2 kann man nicht viel entwickeln. Die Erfahrung ist wertvoller denn je, weil man nur noch beschränkte Zeit zum fahren hat. Ich konnte mich schnell an ein Formelfahrzeug gewöhnen. Nicht jeder hat die Chance, einen geradlinigen Weg zu gehen und über die GP2 in die Formel 1 zu kommen. Ich musste durch die DTM in die Formel 1 aufsteigen. Im Nachhinein würde ich meinen Weg in die Formel 1 nicht ändern."

Ungewöhnlicher Einstieg

Frage: "Wo hast du mehr gelernt? In der Formel 3 oder in der DTM?"
Di Resta: "Schwierig zu sagen. Das kann ich nicht beurteilen. Über die Jahre lernt man an jedem Wochenende immer mehr. Wenn ich nach der Formel 3 direkt in die Formel 1 gegangen wäre, hätte ich eine große Herausforderung vor mir gehabt. Zu der Zeit war ich aber bereit. Ich denke, dass mein Tempo auch da war. Jeder passt sich den Anforderungen unterschiedlich an. Es gibt jüngere Fahrer in der Formel 1, die einen guten Job gemacht haben. Genauso gibt es Ältere, auf die das auch zutrifft."

Frage: "Wer ist dein Wunsch-Teamkollege für 2012?"
Di Resta: "Das Team hat gesagt, dass man die Fahrer im Dezember bekannt gibt. Das muss man respektieren. Im Moment konzentrieren wir uns darauf, bei den Konstrukteuren Sechster zu werden."

¿pbvin|512|4194||0|1pb¿Frage: "Könnt ihr Renault noch einholen?"
Di Resta: "Sie ist etwas außer Reichweite. Nach Singapur haben wir gehofft, dass sich ihre Form nicht wieder verbessert. Aber sie haben das Tief überwunden. Wir bräuchten sehr viel Glück und gleichzeitig müsste Renault sehr viel Pech haben. Im Moment konzentrieren wir uns auf Platz sechs. Es ist sehr eng. Drei Teams liegen innerhalb von zwölf Punkten. Wir versuchen, jeden Vorteil zu nutzen, der sich uns bietet."

Frage: "Ihr kämpft gegen Sauber. Wer ist aktuell stärker?"
Di Resta: "Man muss Respekt vor ihnen haben. Sie haben dieses Jahr gut gearbeitet. Sie sind gut in die Saison gestartet. Wir konnten sie einholen und überholen. Nun scheinen sie zurückzukämpfen. Es gibt noch drei Rennen zu fahren."

Unbekanntes Indien

Frage: "In Indien hat keiner Erfahrungen. Sonst musst du dich ja jedes Wochenende an eine neue Strecke gewöhnen. Kommt dir das entgegen?
Di Resta: "Ich glaube nicht, dass es einen großen Unterschied macht. Wo man steht, wird am Charakter der Strecke liegen und wie man sich darauf vorbereitet hat. Es könnte ein Vorteil für uns, aber auch einer für unsere Gegner. Man kommt mit der gleichen Konzentration zum Rennen. Wir haben uns im Simulator vorbereitet und sind gut aufgestellt. Es wird davon abhängen, wie alles zusammenpasst und wie die anderen zurechtkommen."


Fotos: Force India, Großer Preis von Südkorea


Frage: "Was sagst du zu dem Layout?"
Di Resta: "Der Kurs war im Simulator schön zu fahren. Die Gerade ist recht lang und mit dem DRS haben wir dieses Jahr schon einige gute Rennen gesehen. Es wird sicher heiß. Der Reifenverschleiß ist ein großes Thema, das wir unter Kontrolle haben müssen. Pirellis Reifenwahl ist im Vergleich zu den vergangenen Rennen anders. Es gibt den harten und en weichen Reifen. In Südkorea hatten wir noch den Weichen und den Superweichen. Man kann noch nicht allzu viel vorhersagen."

Frage: "Sind 20 Rennen in der Formel 1 zu viel?"
Di Resta: "Die Formel 1 wäre nichts Besonderes, wenn sie nicht anspruchsvoll ist. Es ist für jeden hart. Es geht nicht nur um die Fahrer sondern auch um die Mechaniker oder die Medien. Darin besteht die Herausforderung. Die Formel 1 braucht so viele Rennen, um sich global zu präsentieren. Es ist ein Geschäft."