• 30.07.2010 15:52

  • von Gerald Dirnbeck & Dieter Rencken

Di Resta mit seinem Einsatz zufrieden

Auch bei seinem Freitagseinsatz auf dem Hungaroring hat sich Paul di Resta mit dem Force India gut geschlagen - Der Schotte wäre für einen Renneinsatz bereit

(Motorsport-Total.com) - Paul di Resta durfte im ersten Training auf dem Hungaroring wieder in das Force-India-Cockpit klettern. Diesmal übernahm der reguläre DTM-Pilot das Auto von Vitantonio Liuzzi. Ein weiteres Mal nutzte der Schotte seine Chance und zeigte sein Talent. Er drehte insgesamt 19 Runden und klassierte sich als 15. In seinem schnellsten Umlaufe fehlte Di Resta eine halbe Sekunde auf seinen Teamkollegen Adrian Sutil, der erstmals den angeblasenen Diffusor ausprobierte.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Paul di Resta sammelt an den Freitagen wertvolle Erfahrung für Force India

Das 90-minütige Training stellte für Di Resta seine Premiere auf dem Hungaroring dar. "Es ist natürlich ganz anders wie Silverstone, aber es ist eine gute Strecke. Es hat natürlich etwas gedauert, bis ich einen guten Rhythmus gefunden hatte", wird der Schotte von 'Autosport' zitiert. "Man vergleicht sich natürlich mit seinem Teamkollegen und obwohl Adrian die neuesten Teile ausprobiert hat, ist es ein realistischer Vergleich. Wir haben ein angemessenes Programm abspulen können, das uns weiter bringt."#w1#

Wie schätzt Di Resta seine eigene Leistung ein? "Das ist schwierig zu analysieren. Oft fahre ich zum ersten Mal auf einer Strecke und bekomme nur einen Reifensatz. Wenn die Streckenbedingungen nicht gut sind, bekomme ich auch nicht viele Runden. Aber man muss realistisch sein und sagen, dass wir unsere Erwartungen erfüllen. Hauptsächlich geht es um genügend Streckenzeit, um mehr Erfahrung zu gewinnen und das Programm abzuspulen."

"Natürlich wünsche ich mir selbst eine bessere Leistung, aber man muss sich von unten an die Spitze arbeiten", ist Di Resta realistisch. "Streckenzeit ist der Schlüssel und ich kann es mir nicht erlauben irgendwelche Fehler zu machen und abzufliegen. Das Auto gehört nicht mir und muss im folgenden Training einsatzbereit sein. Ich arbeite mich hinauf und fühle mich immer komfortabler."


Fotos: Force India, Großer Preis von Ungarn, Freitag


Im Gegensatz zu vielen anderen Testpiloten bekommt Di Resta Fahrzeit im Auto und wäre damit bei einem spontanen Renneinsatz theoretisch gut gerüstet. "Ich bin wie immer bereit und fühle mich jetzt in einem Formel-1-Auto viel wohler. Ich war auf neuen Strecken und habe sie schnell gelernt. Ich bin so gut wie möglich vorbereitet. Natürlich gibt es Bereiche, bei denen man seine Arbeitsrate erhöhen muss, aber generell wäre die Einstellung gleich. Ich habe mit jedem Teammitglied eine gute Beziehung, weshalb es bei einem Einsatz gut laufen könnte. Ich denke, ich wäre bereit."

Ewig will aber auch Di Resta nicht Testfahrer sein. Aufgrund des Testverbots sind die Freitagseinsätze die wichtigsten Lehrstunden überhaupt. Das macht den 24-Jährigen auch für andere Teams interessant, zumal Force India auch ein starkes Mittelfeld-Team geworden ist. "Ich hatte zum Beispiel nicht viel Streckenzeit und wenn ich mein Programm betrachte und einkalkuliere, dass ich mich im zweiten Training mit frischen Reifen sicher gesteigert hätte, wissen wir, dass wir besser sein können."

"Heute habe ich eine neue Strecke gelernt. Wenn ich eine zweite Chance erhalten würde, wäre ich gleich besser. Einige Formel-1-Kurse sind sehr technisch", weiß Di Resta. "Man darf nicht vergessen, dass einige Fahrer schon seit Jahren in der Formel 1 sind und viele Kilometer abgespult haben. Ich springe nur am Freitag ins Auto und mische sie etwas auf. Ich hoffe, dass ich bald gegen sie im Rennen kämpfen kann."