• 03.03.2010 10:24

  • von Roman Wittemeier

Di Grassi: "Unser Auto ist gut"

Virgin-Rookie Lucas di Grassi konnte bei den Tests vor seinem Formel-1-Debüt nur wenige Kilometer fahren: "Aber ich werde den Job machen können"

(Motorsport-Total.com) - Gerade einmal 837 Testkilometer mit dem neuen Virgin-Cosworth VR-01 hat Lucas di Grassi vor seinem ersten Rennwochenende als Formel-1-Pilot absolvieren können. Immer wieder legten Defekte den Boliden des neuen britischen Teams lahm. "Aber ich werde den Job trotzdem machen können. Ich lerne immer weiter. Außerdem hilft mir mein Teamkollege", sagt di Grassi im Interview mit 'Autosport'. Auch sein Teampartner Timo Glock hatte nur wenige Kilometer abspulen können.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi

Lucas di Grassi geht mit Zuversicht und Entschlossenheit in seine erste Saison

"Ich hatte natürlich gehofft, dass ich vor meinem ersten Formel-1-Rennen mehr als 1.200 oder 1.300 Kilometer absolvieren könnte", sagt der Brasilianer ganz offen. Dennoch herrscht in der gesamten Virgin-Mannschaft große Zuversicht. "Ich bin sicher, dass unser Auto gut ist. Unser Hauptziel ist es, in Bahrain ins Ziel zu kommen. Möglichst mit einer starken Leistung. Ich mache mir diesbezüglich aber keine großen Sorgen."#w1#

Für den Saisonauftakt bringt die neue britische Mannschaft ein großes Updatepaket, welches dem VR-01 deutlich mehr Tempo einhauchen soll. Sollten sich die im Technikzentrum errechneten Werte auf die Strecke übertragen lassen, soll der Wagen gleich einen Sprung um etwa eine Sekunde nach vorne machen. "Aber Bahrain wird wieder eine andere Geschichte", erklärt di Grassi. "Dort nimmt man die Bremsen hart ran, das Setup ist ganz anders als in Barcelona. Leider haben wir keinerlei Referenzwerte aus früheren Jahren."


Fotos: Lucas di Grassi, Testfahrten in Barcelona


Der brasilianische Rookie ist auch deshalb voller Zuversicht, weil man bei Virgin das Entwicklungstempo aufgrund der guten CFD-Möglichkeiten sehr hoch halten kann. In großen Schritten will man sich so dem Mittelfeld schnell nähern. "Wir wissen genau, wo wir zulegen müssen. Wir haben nur einen großen Nachteil: Wir sind erst seit sechs Monaten dabei, andere machen dieses Geschäft schon seit 40 Jahren. Unsere Schritte werden zu Beginn größer sein, aber wenn wir uns den anderen nähern, dann wird die Luft dünner."

Das wahre Potenzial des Virgin-Cosworth habe man bislang ohnehin noch nicht gezeigt, erklärt di Grassi weiter: "Wir haben längst noch nicht alles herausgeholt, haben noch reichlich Potenzial. Wir sind bezüglich der Simulation von Rennen und Qualifikation leider nicht so weit wie andere Teams. Wir haben uns bislang auf Setup und Zuverlässigkeit beschränkt. Wir haben viel gelernt und können nun damit beginnen, das komplette Potenzial immer mehr auszuschöpfen."