• 26.06.2010 23:12

  • von Stefan Ziegler & Dieter Rencken

Di Grassi: "Ich fühle mich immer wohler"

Virgin-Fahrer Lucas di Grassi blieb in der Qualifikation in Valencia erstmals vor Stallgefährte Timo Glock und kommt nun immer besser in Fahrt

(Motorsport-Total.com) - 0,054 Sekunden trennten Lucas di Grassi und Timo Glock in der Qualifikation zum Europa-Rennen, doch für den jungen Brasilianer bedeutet dieser kleine Abstand eine ganze Menge: Erstmals konnte der Formel-1-Debütant seinen erfahrenen Teamkollegen im Zeittraining hinter sich lassen und viel Selbstvertrauen tanken. Dabei kommt di Grassi nach eigenen Angaben ohnehin immer besser zurecht.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi

Klassenzimmer auf Rädern: Lucas di Grassi erlernt bei Virgin das Formel-1-Handwerk

"Ich denke, es war ein sehr guter Tag für mich", sagt der brasilianische Rennfahrer gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Ich bin erstmals mit der Formel 1 in Valencia am Start. Das gesamte Wochenende lagen Timo und ich sehr eng beieinander und zum Schluss ist es mir zum ersten Mal gelungen, ihn in der Qualifikation zu schlagen - nur um den Bruchteil einer Sekunde, aber immerhin."#w1#

"Mit meiner Runde bin ich sehr zufrieden, genau wie übrigens auch mit meiner Entwicklung in diesem Jahr", hält di Grassi fest und erläutert seinen Standpunkt: "Ich verstehe immer besser, wie die Dinge funktionieren, welche Reifenmischung die bessere ist und wie man sich auf der Strecke positioniert. Ich denke, all das ist sehr wichtig", meint der frühere GP2-Pilot vor seinem neunten Grand Prix.

"Die Formel 1 ist derart komplex, dass ich jedes Mal etwas lerne, wenn ich im Auto sitze. Ich fühle mich immer wohler", gibt di Grassi zu Protokoll und fügt hinzu, dass sich die "Königsklasse" doch sehr deutlich von allem anderen unterscheide, was er bislang kennen gelernt habe. "Es geht ja nicht so sehr um das Fahren an sich. Du hast hier halt noch viel weniger Raum für Fehler", so di Grassi.


Fotos: Lucas di Grassi, Großer Preis von Europa


Im Vergleich zur GP2-Serie, die als Sprungbrett für die Stars von morgen gilt, sei die Formel 1 "eine deutlich schwierigere Angelegenheit", wie der 25-Jährige betont. "Hinzu kommt: In der Formel 1 hast du zwei verschiedene Reifenmischungen und ungeheuer vielfältige Einstellungen für das Setup", erläutert di Grassi. "Das Kniffligste an dieser Geschichte ist, die richtigen Entscheidungen zu treffen."

"Gelingt dir das nicht, hast du keine Chance. Wenn ich also auf der Strecke bin, versuche ich, das Auto zu verstehen und die beste Balance für Zeittraining und Rennen zu finden", sagt der Virgin-Fahrer und merkt abschließend an: "Manchmal ist das ein Kompromiss, weil wir beides mit den gleichen Einstellungen bestreiten müssen. Immerhin hat man aber vier Stunden Trainingszeit."