Der Performance-Quetscher von Toro Rosso

Laurent Mekies ist Chef einer Gruppe, die noch mehr Performance aus dem Toro Rosso holen soll: Doch wo kommt die her, und was macht er eigentlich?

(Motorsport-Total.com) - Laurent Mekies kann sich seit dieser Saison voll auf seine neue Aufgabe konzentrieren. Mit der Ankunft von Phil Charles als Chefingenieur muss der Franzose nun keine Doppelrolle mehr spielen. Der Toro-Rosso-Mann nennt sich seit vergangenem Jahr "Head of Vehicle Performance" - also quasi Chef der Auto-Performance wenn man es wörtlich übersetzt. Doch sind nicht eigentlich die Ingenieure und Designer für die Performance verantwortlich? Mekies erklärt den Unterschied.

Titel-Bild zur News: Laurent Mekies

Laurent Mekies muss Performance finden, wo sie sonst keiner erwartet Zoom

"Die Arbeit der Vehicle-Performance-Abteilung ist, nach weniger offensichtlichen Wegen zu suchen, um die Rundenzeiten zu verbessern", so der Franzose. "Jeder weiß, dass ein Auto mit mehr Abtrieb schneller wird - und wenn man den Luftwiderstand verringert auch. Das ist der Job der Aero-Abteilung. Wenn man ein Auto leichter macht, wird es ebenfalls schneller. Das ist einer der Jobs des Designbüros. Wir bei der Vehicle-Performance suchen nach weniger offensichtlichen Lösungen."

"Das geht schon bei der Simulatorarbeit los, die dazu genutzt wird zu entscheiden, welche Charakteristik man angehen möchte", so Mekies weiter. "Von da an versuchen wir unsere Ideen umzusetzen." Das Geheimnis ist, dass Personen aus allen Gruppen des Prozesses in der Abteilung sind und die ganze Zeit zusammenarbeiten, statt sich nur in Meetings zu treffen. "Daher ist die Gruppe für einen Großteil der potenziellen Performance verantwortlich", erklärt der Franzose.


Fotos: Präsentation des Toro Rosso STR9


Sollte es beispielsweise Abweichungen in den Daten der Rennstrecke von den Daten aus dem Simulator geben, so könne man das Problem schnell angehen. Denn eine verantwortliche Person ist bereits in der Gruppe involviert. "Es geht darum, dass man alle Personen, die für Rundenzeiten verantwortlich sind, in einen Raum bringt. Am Ende des Tages sind es aber sechs kleine Gruppen, die miteinander interagieren und deren Kompetenzen sich überschneiden, um sicherzustellen, dass man so viel potenzielle Performance wie möglich herausholt."

2014 darf sich die Gruppe im Härtetest beweisen, denn durch die neuen Regeln wird erwartet, dass sich die Performance der Autos schnell steigern lässt. Zudem sollten auch Testfahrten während der Saison für große Entwicklungssprünge sorgen. Die Gruppe ist daher für Toro Rosso fast notwendig. "Das wird uns dabei helfen, die Entwicklungsrate beizubehalten, die nun nötig ist, um das Mittelfeld anzuführen."