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  • 20.09.2014 21:17

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Der Motoren-Poker beginnt: Wer setzt alles auf Abu Dhabi?

Rob Smedley kann sich vorstellen, dass Teams vor dem Saisonfinale eine Strafe in Kauf nehmen, um beim Rennen um doppelte Punkte nicht zu stranden

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2014 hat 20 Rennen. Wer in den Kalender geschaut hat, wird bemerken, dass es sich eigentlich nur um 19 Stationen handelt, doch das ist nicht die Herangehensweise der Teams. Rob Smedley erinnert daran, dass das Finale in Abu Dhabi erstmals mit doppelten WM-Punkten belohnt wird und überlegt sich, inwiefern er diesem Sachverhalt mit einer Antriebsstrategie Tribut zollen könnte: "Da kann man eventuell mit einer Risikoabschätzung anfangen", sagt der Williams-Chefingenieur.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Rauchen ist in Abu Dhabi besonders teuer - und das liegt nicht an der Tabaksteuer Zoom

Vor dem Hintergrund, dass beim Einbau einer sechsten Komponente eine Strafversetzung um zehn Plätze in der Startaufstellung erfolgt, könnte es sich also lohnen, bis Brasilien mit anfälligem Altmaterial auf die Bahn zu gehen und auf dem Yas Marina Circuit voll auf Zuverlässigkeit zu setzen - ohne das vorgegebene Kontingent zu überschreiten. "Ich denke nicht, dass man jemals freiwillig eine Strafe in Kauf nehmen würde", schränkt Smedley ein, will jedoch eine Sanktion in Abu Dhabi auf jeden Fall vermeiden.

Das Problem ist, dass viele Teams längst am Limit sind und keinen taktischen Spielraum mehr besitzen. Auf die Renault-Kunden trifft das noch mehr zu als auf die Mannschaften, die wie Williams mit Mercedes-Aggregaten unterwegs sind. "Wenn wir in dieser Situation wären - was glücklicherweise nicht der Fall ist - würde es für uns sehr schwierig werden, es bis zum Saisonende zu schaffen", zeigt Smedley Verständnis für die gebeutelte Konkurrenz. "Wenn es unvermeidbar ist, dann würde man sich vielleicht Gedanken darüber machen, wo man diese Strafe kassieren will."