• 13.08.2004 15:58

  • von Fabian Hust

Der Freitag als große Herausforderung

Renault erklärt, warum die zwei Trainingseinheiten am Freitag eines Rennwochenendes so herausfordernd und bedeutend sind

(Motorsport-Total.com) - Nach außen hin mag ein Freitag für die Zuschauer nach ein paar lockeren Trainingsrunden aussehen, in Wirklichkeit legen die Teams am ersten Tag eines Rennwochenendes bereits den Grundstein für einen möglichen Sieg am Renntag. Wenn die Piloten am Freitag auf die Strecke gehen, dann sind die Bedingungen für gewöhnlich schwierig, weil es schmutzig ist. Die Fahrer und Ingenieure müssen dennoch die Reifen auswählen und Veränderungen am Setup vornehmen, auch wenn sich die Bedingungen auf der Strecke stetig verändern.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore

Flavio Briatore während dem Freien Training am Freitag in Budapest

Renault-Chefingenieur Pat Symonds erklärt: "Man liest häufig in den Pressemitteilungen der Teams vom Freitag, dass sie viel für das Rennen gelernt haben und man nicht allzu viel in die Rundenzeiten interpretieren sollte. Während diese Statements ausweichend erscheinen mögen ist es eine Tatsache, dass die Trainingseinheiten am Freitag die Basis unseres Rennwochenendes legen und sich nur eine disziplinierte Herangehensweise bezahlt macht. Das trifft besonders auf Ungarn zu."#w1#

Die Herausforderung für die Ingenieure ist es zu verstehen, wie sich die sich verändernden Bedingungen auf das Verhalten des Autos auswirken werden und wie sehr man den am Freitag gesammelten Ergebnissen Vertrauen schenken kann: "Auf dieser Strecke können wir ohne weiteres sagen, dass wir die gemessene Abnutzung der Bremsen am Freitag verdoppeln müssen, wenn wir zum Rennen kommen", verrät der Brite.

"Ähnlich ist es bei den Reifen, die Abnutzungsrate wird sich bis zum Sonntag nicht nur halbiert haben, die Art und Weise, wie die Reifen arbeiten, wird sich verändern, da die Strecke sauberer wird und eine Gummischicht aufnimmt. Wir gehen davon aus, dass jegliches Graining, das am Freitag auftritt, am Freitag verschwindet. Im starken Kontrast dazu wird sich die Temperatur der hinteren Reifen bedeutend erhöhen, da die Haftung zunimmt. Dies bedeutet, dass ein Auto, das freitags untersteuert hat, sich in ein gut ausbalanciertes oder sogar übersteuerndes Rennfahrzeug am Sonntag verwandelt."

Der Hungaroring bietet aber immer noch Überraschungen. Am heutigen Freitag war ein starker Wind anzutreffen, sodass die Bedingungen nicht vorhergesagt werden konnten: "Die Art und Weise, wie die Strecke hier in Ungarn sauber wird, hängt sehr stark von den vorherrschenden Winden ab. Im letzten Jahr haben sich die Bedingungen während des Wochenendes sehr wenig verändert und die Zeiten bei den Testfahrten waren bis zum Qualifying nicht besser. In diesem Jahr haben die Organisatoren fünf Tonnen Sand von der Strecke vor dem Training entfernt, aber es ist wahrscheinlich, dass die heute gesehenen Winde diesen ständig wieder auf die Strecke zurückbringen werden."