02.01.2008 13:19

Der einsamste Massa-Fan der Welt

Martin Brundle glaubt, dass Felipe Massa von vielen unterschätzt wird, einen potenziellen Weltmeister erkennt er im Brasilianer aber nicht

(Motorsport-Total.com) - Mit fünf Grand-Prix-Siegen gehört Felipe Massa zu den fünf erfolgreichsten Piloten im aktuellen Formel-1-Feld, doch obwohl er sich in den vergangenen beiden Jahren bei Ferrari als Topfahrer etabliert hat, genießt er in Expertenkreisen nicht das gleiche Ansehen wie etwa die beiden Weltmeister Fernando Alonso oder Kimi Räikkönen.

Felipe Massa hat sich inzwischen als einer der absoluten Spitzenfahrer etabliert

2006 schaffte er als WM-Dritter mit 80 Punkten und seinen ersten Siegen ausgerechnet an der Seite von Teamkollege Michael Schumacher den Durchbruch, 2007 wäre er fast Weltmeister geworden - aber mit dem Ausfall in Monza war er effektiv aus dem Titelkampf raus. Dennoch sammelte er stattliche 94 Zähler, was unterm Strich WM-Rang vier bedeutete. Teamintern hatte er gegen Neuankömmling Räikkönen aber das Nachsehen.#w1#

Als "einsamster Felipe-Massa-Fan der Welt" fühlt sich daher Ex-Formel-1-Pilot Martin Brundle: "Seine Siege gegen Michael Schumacher 2006 waren Weltklasse. Aber während man sich bei Michael sicher sein konnte, dass er jederzeit von hinten durch das Feld pflügen kann, ist das bei Felipe nicht der Fall. Wenn er im Mittelfeld steckt, geht ihm etwas ab und er tendiert dazu, dass er nicht weit nach vorne kommt", so der 'ITV'-Experte.

2007 habe der 26-Jährige eine hervorragende Saisonleistung gezeigt, "aber unterm Strich hat er auch einige Fehler gemacht. Als sein Teamkollege Kimi Räikkönen mit zwei Supervorstellungen in Frankreich und Großbritannien seine ganz persönliche Party abzog, hatte ich das Gefühl, dass Felipes Leistungen ein bisschen abbauten. Das war der Wendepunkt der Saison", gab der Brite kritisch zu Protokoll.

Nun ist die große Frage, ob Massa das Zeug dazu hat, bei Ferrari das Blatt gegen Räikkönen zu wenden, um doch Weltmeister zu werden. Was glaubst du, Martin? "Eher nicht", entgegnete Brundle skeptisch. "Er liegt um einen Tick hinter den Topjungs zurück. Andererseits würde ich mich aber sehr mit ihm freuen, denn er ist ein sehr angenehmer junger Mann, der sich kontinuierlich gesteigert hat, seit er in die Formel 1 gekommen ist."