Dennis blickt über den Tellerrand

Mit einer Stiftung setzt sich McLaren-Teamchef Ron Dennis still und leise für Menschen ein, die nicht die gleichen Möglichkeiten haben wie er

(Motorsport-Total.com) - Man kennt viele Facetten von Ron Dennis: den Egozentriker, der immer gewinnen will, den knallharten Geschäftsmann, den angeblich gefühlskalten Formel-1-Teamchef. Nur wenige kennen aber den Privatmann Ron Dennis, der offenbar ein sehr lustiger Zeitgenosse sein kann und vor allem ein Gespür für die weniger privilegierten Menschen dieser Welt hat.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis und seine Tochter

Ron Dennis und seine Tochter, die er dieses Jahr zu einigen Rennen mitbrachte

Eben dieser Ron Dennis war es, der seinerzeit einem Jungen aus einfachen Verhältnissen im Motorsport eine Chance gegeben hat. Heute ist Lewis Hamilton Formel-1-Weltmeister - und Multimillionär. Dieses Beispiel hat den weich gewordenen McLaren-Teamchef dazu inspiriert, selbst einen Beitrag für eine bessere Gesellschaft zu leisten. Seine Stiftung setzt sich daher punktuell für Menschen ein, die eine Chance verdient, aber nicht die Mittel dazu haben.#w1#

"Es gibt so viele Menschen auf dieser Welt, die nicht die Möglichkeit haben, ein besseres Leben zu führen", erklärte Dennis dem 'Guardian'. "Das ist das erste Mal, dass ich über die Stiftung befragt wurde, die sich zum Ziel gesetzt hat, jungen Menschen eine Perspektive zu bieten und diese Chancen zu fördern. Dabei geht es um Menschen - und da schließe ich meine Familie mit ein - und den Sinn für die Realität, dass andere Menschen einiges ertragen müssen."

Der Brite gesteht sich heute ein, dass er nicht immer so gedacht hat: "Meine Ansicht hat sich geändert", sagte er und lieferte die Begründung gleich mit: "Ich wurde von Lewis inspiriert. Es ist großartig, ein Teil seiner Geschichte zu sein. Man kann entweder mit offenen Augen durch das Leben gehen oder die Augen geschlossen halten." Es bereite ihm "ein gutes Gefühl, das Leben der Menschen zu verbessern".

"Vor einiger Zeit", erinnerte er sich, "habe ich mich hingesetzt und ich dachte über einige Dinge nach. Ich hatte mein Testament eine Weile lang nicht mehr angeschaut. Ich habe meine Familie gefragt, ob sie die Gründung einer Stiftung unterstützen würden - und sie taten es. Dafür gab es eine Reihe an Gründen. Der wichtigste darunter ist, dass meine Frau und ich - noch sind wir nicht geschieden - etwas wollten, was die Familie beschäftigen und zugleich erfreuen könnte."