• 12.10.2003 16:25

  • von Marcus Kollmann

Dennis: Abschaffung der Heathrow-Tests war notwendig

Ron Dennis erklärt, warum Veränderungen für 2004 sein mussten, wie die kleinen Teams profitieren und weshalb er sich aufregt

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Teamchef Ron Dennis hat mit kritischen aber deutlichen Worten auf die Äußerungen derjenigen Teamvertreter reagiert die sich jetzt im Nachhinein nicht zufrieden über die für 2004 beschlossenen Testbestimmungen gezeigt haben und viel lieber die privaten Testfahrten am Freitagmorgen beibehalten hätten.

Titel-Bild zur News: McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis

Dennis kann nicht nachvollziehen was in den Köpfen mancher Teamchefs vorgeht

Für Dennis steht außer Frage, dass angesichts der nächstes Jahr greifenden Ein-Motoren- nun einmal Änderungen notwendig waren und man hierbei einen insgesamt guten Mittelweg gefunden hat.

"Die Frage war, ob wir mit den Heathrow-Testfahrten weitermachen sollten oder nicht. Einige Teamchefs waren aber total naiv, denn sie plädierten dafür ohne sich die grundlegenden Fakten anzuhören. Wenn diese Möglichkeit weiter bestanden hätte, so hätten sich gewisse große Teams angeschlossen und damit den Vorteil der anderen zunichte gemacht. Viel wichtiger jedoch ist, dass die Kosten dadurch eskaliert wären, denn die großen Teams hätten zusätzliche Mechaniker und spezielle Autos und spezielle Motoren mitgebracht."

"In diesen Sessions wären wir dann sehr viel gefahren und hätten somit Laufleistung mit unserem Motor für das Rennen gespart. Die Folge wäre ein reduziertes Programm während des offiziellen Freien Trainings gewesen", erläutert Dennis in der englischsprachigen Presse die Konsequenzen die es vermutlich gegeben hätte.

Dass die Teams so verfahren wären wie er erklärt, erscheint dem Briten nur logisch, denn in der Formel 1 gilt es schließlich jede Chance zu nutzen, um sich damit gegenüber der Konkurrenz einen Vorteil zu verschaffen.

"Wenn wir am Freitag alle mit einem Motor gefahren wären, um unsere Autos für das Rennwochenende zu optimieren, und dann einen neuen Motor für den Rest des Wochenendes eingebaut hätten, so wäre das eine Zwei-Motoren-Regel, was im Widerspruch zu den Überlegungen steht nur einen Motor einzusetzen", fährt der Teamchef fort.

Dass es mittlerweile schon einige Unmutsbekundungen über die neuen Testbestimmungen gegeben hat, und zwar von Teamchefs die zunächst mit der für das nächste Jahr gefundenen Lösung zufrieden waren, will Dennis partout nicht in den Kopf gehen.

"Die sechs letzten Teams in der WM-Wertung dürfen ein drittes Auto in einer anderen Lackierung verwenden, was einen kommerziellen Wert für sie hat und worüber sie erfreut schienen und alle dem zustimmten. Doch wenn nach stundenlangen Diskussionen und der Dokumentation darüber 48 Stunden später die Jammerei los geht, dann bin ich einfach nur sprachlos."