Defekte Tankanlage narrt McLaren

Eine defekte Tankeinrichtung brachte das Qualifying von McLaren durcheinander: Jenson Button nach Platz acht "ein wenig enttäuscht"

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button auf Position acht, Kevin Magnussen auch Platz elf: Mit diesem Ergebnis endete für McLaren das Qualifying zum Großen Preis von Abu Dhabi. Doch interessanter als die Resultate der beiden McLaren-Fahrer war beim letzten Zeittraining der Formel-1-Saison 2014 ein kurioser Zwischenfall im zweiten Abschnitt der Qualifikation. Dort rief das Team beide Fahrer noch vor dem Beginn der schnellen Runde an die Box zurück.

Über Funk wurde Button darüber informiert, dass er zu wenig Benzin an Bord habe, was der Brite mit einem ungläubigen "Ist das euer Ernst?" quittierte. Nach dem Qualifying konnte Rennleiter Eric Boullier jedoch aufklären, dass keineswegs vergessen wurde, die Autos aufzutanken. "Wir erkannten anhand der Telemetrie eine Abweichung der Benzinmenge und haben sie reingeholt. Wir wissen jetzt, dass es bei einer der Tankanlagen in der Box ein Problem gab", sagt der Franzose im Gespräch mit 'Sky Sports F1'. "Wir haben also auf die Reservepumpe gewechselt."

Nach dieser Ablenkung gelang nur Button der Sprung in Q3, wo er allerdings nicht über Position acht (+1,484 Sekunden) hinaus kam. "Ich bin ein wenig enttäuscht", lautet gegenüber 'Sky Sports F1' sein Fazit nach dem letzten Qualifying des Jahres. "Beim letzten Versuch in Q3 hatte ich wirklich Probleme. Aus irgendeinem Grund waren wir alle langsamer, auch die Williams, und Fernando (Alonso; Anm. d. Red.) hatte auf beiden Runden Probleme. Ich habe ständig die Räder blockiert."

"Das war wirklich schade, denn wir sind sechs Hundertstel hinter Vettel auf Platz sechs, und das hatten wir uns erhofft. Es ist nicht toll, aber nach dem gestrigen Desaster haben wir als Team einen guten Job gemacht und haben eine gute Balance gefunden", blickt Button auf den Freitag zurück, wo er durch einen Hydraulikdefekt nur wenig zum Fahren kam. "Großer Dank an die Jungs also."

Magnussen vergab die Chance auf den Einzug in die Top 10 nach Aussage von Boullier im dritten Sektor des Yas Marina Circuits. "Ich weiß nicht, was genau passiert ist. Bei seinem ersten Versuch hat er in Kurve 6 einen Fehler gemacht. Auf seinem zweiten Reifensatz ist im dritten Sektor irgendetwas falsch gelaufen. Vielleicht ein kleiner Fehler, der ihm einen Top-10-Platz gekostet hat, der leicht möglich gewesen wäre", übt der Rennleiter leise Kritik am Dänen.

Im morgigen Rennen, das möglicherweise das letzte seiner Formel-1-Karriere sein könnte, will Button vor allem Spaß haben. "Das ist keine Strecke, die für tolle, umkämpfte Rennen bekannt ist. Hoffentlich geht es für uns morgen nach vorne und nicht nach hinten. Es gibt um mich herum einige starke Gegner. Wir müssen sehen, was wir über die Strategie erreichen können", sagt Button, der nach den Problemen vom Freitag allerdings zu bedenken gibt: "Mir fehlen viele Longruns, daher weiß ich nicht, wie sich das Auto verhält. Den superweichen Reifen kenne ich recht gut, aber beim weichen habe ich keine Ahnung."