• 03.07.2005 17:05

Debakel für das BMW WilliamsF1 Team in Frankreich

Webber (12.) und Heidfeld (14.), der sechsmal an die Box kommen musste, gingen heute in Magny-Cours sang- und klanglos unter

(Motorsport-Total.com) - Nach den eher enttäuschenden Rennen in Nordamerika hatte das BMW WilliamsF1 Team für den Grand Prix von Frankreich eine Steigerung erwartet, weil man in Magny-Cours erstmals auf das neue MK2 Bodywork zurückgreifen konnte. Im heutigen Rennen auf dem 'Circuit de Nevers' spielte der Rennstall aber keine Rolle: Mark Webber wurde mit zwei Runden Rückstand Zwölfter, Nick Heidfeld mit vier Runden Rückstand nach sechs Boxenstopps 14.

Titel-Bild zur News: Mark Webber vor Nick Heidfeld

Mark Webber und Nick Heidfeld sahen heute in Magny-Cours schlecht aus

"Mein größtes Problem heute war, dass mein Sitz extrem heiß wurde", seufzte Webber. "Ich musste mir bei den Boxenstopps Wasser ins Cockpit schütten lassen. Es war sehr beschwerlich, unter diesen Bedingungen zu fahren. Das Ergebnis ist eine große offene Brandwunde an meiner rechten Hüfte, die nun ärztlich behandelt wird. Das Rennen selbst war ohnehin schwierig. Nachdem wir so schlechte Startplätze hatten, hingen wir hinten fest. Wir haben eine Menge Arbeit vor uns."#w1#

Heidfeld erging es nicht besser: "Beim Start konnte ich keinen einzigen Platz gutmachen. Dann lag ich eine Weile zwischen Mark und David Coulthard. Beim ersten Boxenstopp blieb ich vor David, aber er ist später als ich zum zweiten Stopp gefahren und war dann vor mir", sagte er. "Dann spürte ich plötzlich, dass etwas mit meinem Auto nicht in Ordnung war. Ich dachte an eine Aufhängung, weil es sich ganz seltsam angefühlt hat, vor allem auf der Gerade. Die Ingenieure sagten mir, dass es ein Problem mit dem Differenzial gebe, aber dass ich doch weiterfahren solle, um wenigstens einen um eine Position besseren Startplatz für das Qualifying in Silverstone zu haben. Mein Auto war heute extrem schwierig zu fahren."

Von einem enttäuschenden Rennen sprach Sam Michael, Technischer Direktor von WilliamsF1: "Das war nicht unser normales Leistungsniveau", relativierte der Australier aber. "Wir werden jetzt in der Fabrik die nötigen Untersuchungen durchführen. Wir hatten auch mechanische Probleme an beiden Autos, die wir an der Telemetrie ablesen konnten. Wir werden die Fahrzeuge jetzt gründlich zerlegen, um die fehlerhaften Teile im Antriebsstrang zu finden."

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen fasste zusammen: "Das Rennen war so schwach wie das Qualifying. Beide Fahrer hatten keine Chance, sich nach vorne zu arbeiten. Zum Rennende gab es an beiden Fahrzeugen ein mechanisches Problem, das noch analysiert werden muss. Die Motoren liefen einwandfrei. Im Hinblick auf Silverstone gilt es jetzt, die Daten dieses Wochenendes zu analysieren, um die Ursache für die schwachen Rundenzeiten zu finden. In dieser Situation wäre ein Test sehr hilfreich, was aber wegen des unmittelbar folgenden Rennens nicht möglich ist", so der Deutsche.