De la Rosa zum Auftakt in China überlegen voran
1,8 Sekunden nahm Pedro de la Rosa im ersten Training in Shanghai seinen Verfolgern ab - Barrichello Zweiter, Michael Schumacher Fünfter
(Motorsport-Total.com) - Nach dem wettermäßig eher bescheidenen, unterhaltungstechnisch dafür aber umso aufregenderen Wochenende in Suzuka herrschten heute zum Auftakt in Shanghai ebenfalls mäßige Bedingungen: Nebel und zwischenzeitlicher Nieselregen, der sich allerdings nicht auf die Streckenbedingungen auswirkte, prägten das Bild des ersten Freien Trainings auf dem 5,451 Kilometer langen Kurs.

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Pedro de la Rosa deklassierte im ersten Freien Training den Rest des Feldes
Bestzeit fuhr - wie könnte es anders sein - Pedro de la Rosa (McLaren-Mercedes/20 Runden) in 1:33.463, womit der Spanier seinen Verfolgern fast zwei Sekunden abknöpfen konnte. Für die "Silberpfeile" riecht es also schon nach nur einer Stunde auf dem 'Shanghai International Circuit' wieder nach einem Sieg, zumal Kimi Räikkönen (4./+ 2,018/5 Runden) und Juan-Pablo Montoya (6./+ 2,058/9 Runden) das gute Gesamtresultat abrundeten.#w1#
Mehrere Dreher und Ausritte in der ersten Session
Räikkönen musste zunächst mit abmontiertem Unterboden bis wenige Minuten vor Schluss an der Box zuwarten, während ein Getriebesensor überprüft wurde, kam dann aber schnell in Gang, obwohl er zweimal neben der Strecke gesehen wurde. Überhaupt kam es auf der im Vergleich zu 2004 etwas welliger gewordenen Fahrbahn zu einigen Fahrfehlern, wenngleich nur Giancarlo Fisichella (16./Renault/+ 2,680/5 Runden) nach einem Dreher in der 45. Minute tatsächlich aussteigen musste.
Platz zwei des Klassements sicherte sich trotz eines Ausritts zu Halbzeit Vorjahressieger Rubens Barrichello (Ferrari/+ 1,840/13 Runden), der damit bester Stammfahrer war und einen grundsoliden Eindruck hinterließ. Außerdem war er konstant schneller als sein Teamkollege Michael Schumacher (5./+ 2,031/12 Runden) und Landsmann Ricardo Zonta (3./Toyota/+ 1,910). Letzterer war gemeinsam mit Vitantonio Liuzzi (14./Red-Bull-Cosworth/+ 3,656) mit je 24 Runden am fleißigsten.
Weltmeister Fernando Alonso legte eine unauffällige Session hin, sortierte anfängliche Probleme mit der Bodenhöhe und dem Reifendruck aus und klassierte sich mit 2,142 Sekunden Rückstand nach zehn Runden an siebenter Position. Hinter dem Spanier rundeten Mark Webber (BMW WilliamsF1 Team/+ 2,482/13 Runden), David Coulthard (Red-Bull-Cosworth/+ 2,626/10 Runden) und Jenson Button (BAR-Honda/+ 2,633/11 Runden) die Top 10 ab.
Ralf Schumacher mit dem TF105B wieder schneller als Trulli
Der Polesetter von Suzuka, Ralf Schumacher (13 Runden), freundete sich weiter mit dem modifizierten TF105B von Toyota an, ließ auch laufend einige passable Zeiten vom Stapel und nistete sich schlussendlich mit 3,403 Sekunden Rückstand an 13. Position ein. Damit war der Deutsche neuerlich klar schneller als Jarno Trulli (19./+ 4,301/9 Runden) im zweiten Toyota, der vier Minuten vor Schluss kurz von der Strecke abkam.
Für die bisher noch nicht erwähnten Zwischenfälle der Session sorgten Felipe Massa (15./Sauber-Petronas/+ 3,660/11 Runden) mit einem selbst verschuldeten Ausritt sowie Narain Karthikeyan (20./Jordan-Toyota/+ 4,845/15 Runden), der sich einmal heftig verbremste. Ansonsten verliefen die ersten 60 Trainingsminuten in Shanghai nicht allzu hektisch, obwohl gerade in der Schlussphase für einen Freitag doch relativ viel gefahren wurde.
Übrigens: Minardi-Cosworth scheint im allerletzten Grand Prix vor der Übernahme durch Red Bull kein Land gegen Jordan-Toyota zu sehen, denn Robert Doornbos (23./+ 7,261/14 Runden) hatte als schnellster Minardi-Cosworth-Pilot stattliche 1,037 Sekunden Rückstand auf Testfahrer Nicolas Kiesa (22./+ 6,224/21 Runden) im langsamsten der gelben Boliden aus Silverstone. Allerdings dürfen die Zeiten - wie immer am Freitagmorgen - nicht überbewertet werden.

