De la Rosa lauert weiterhin auf seine Rennchance

McLaren-Mercedes-Testfahrer Pedro de la Rosa spekuliert weiterhin auf ein Comeback, rechnet sich für 2007 gute Chancen aus - Interesse von Renault?

(Motorsport-Total.com) - 2006 ist für Pedro de la Rosa das vierte Jahr als McLaren-Mercedes-Testfahrer, allerdings nach dem Weggang seines Freundes Alexander Wurz das erste, in dem er auf der silbernen Ersatzbank die erste Geige spielen darf. Von dieser Position aus möchte er alles daran setzen, 2007 eventuell doch noch einmal einen Rennvertrag zu ergattern.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa

Pedro de la Rosa steht seit 2003 bei McLaren-Mercedes unter Vertrag

Seinen bisher letzten Grand Prix - Bahrain 2005 einmal ausgenommen - hat der Spanier am 13. Oktober 2002 in Japan bestritten, doch wer meint, dass er in seiner neuen Funktion nicht mehr zum Fahren kommt, der irrt: Mit unfassbaren 10.807 Testkilometern seit dem 1. Januar - entspricht mehr als 35 kompletten Renndistanzen - ist de la Rosa sogar der mit Abstand fleißigste Formel-1-Pilot, gefolgt von Anthony Davidson (8.224) und Jenson Button (beide Honda/7.996).#w1#

De la Rosa rechnet sich für 2007 gute Chancen aus

Spätestens seit seiner schnellsten Rennrunde beim Grand Prix von Bahrain 2005, wo er als Ersatzmann für Juan-Pablo Montoya Fünfter wurde, brennt in ihm wieder das Feuer, weshalb er versuchen will, die vielen Verschiebungen am Transfermarkt zu seine Gunsten zu nutzen und irgendwo einen Fuß in die Tür zu bekommen, auch wenn er dazu "in dieser Phase der Saison" noch nichts sagen kann: "Es ist noch zu früh."

"Es ist mein Ziel, für nächstes Jahr ein Stammcockpit zu ergattern, und dafür werde ich bis zur letzten Minute kämpfen." Pedro de la Rosa

"Trotzdem ist es mein Ziel, für nächstes Jahr ein Stammcockpit zu ergattern, und dafür werde ich bis zur letzten Minute kämpfen", erklärte der 35-Jährige in einem ausführlichen Interview mit 'F1Total.com', welches morgen in voller Länge veröffentlicht wird. "Natürlich ist das sehr schwierig, denn manchmal habe ich das Gefühl, dass immer dieselben Fahrer in der Formel 1 sind und die Plätze nur untereinander tauschen."

"Die Teams scheinen uns Testfahrern nicht allzu oft Chancen zu geben, sondern nehmen manchmal lieber das Risiko eines GP2-Fahrers auf sich. Das ist nicht fair, aber so ist es nun mal. Man darf den Kopf deswegen nicht hängen lassen", fügte er an. "2007 könnte meiner Meinung nach ein sehr interessantes Jahr am Fahrermarkt werden. Man muss - wie immer - ein Auge auf den Transfers haben und sicherstellen, dass man bereit ist, falls sich irgendwo ein Renncockpit auftun sollte."

Zeigt sogar Renault Interesse an de la Rosa?

De la Rosas Chancen am Transfermarkt stehen diesen Sommer wesentlich besser als in vergangenen Jahren, schließlich könnten gleich mehrere attraktive Plätze frei werden - und Gerüchten zufolge soll sogar Renault-Teamchef Flavio Briatore schon bei ihm angeklopft haben. Hintergrund: Briatore verliert Fernando Alonso an McLaren-Mercedes, Sponsor 'Telefonica' würde aber einen Spanier im Team sehr begrüßen.

"Ich glaube, dass noch nicht einmal die Teams genau wissen, was sie für nächstes Jahr wollen." Pedro de la Rosa

Aber: "Ich kann nur sagen, dass es zu diesem Zeitpunkt in der Saison keine solchen Gespräche gibt, weil es noch zu früh ist. Wir haben gerade mal Anfang April, es sind erst drei Rennen gefahren. Da ist nichts dran", stellte der McLaren-Mercedes-Edelreservist klar. "Ich glaube, dass noch nicht einmal die Teams genau wissen, was sie für nächstes Jahr wollen, daher ist es unsinnig, jetzt schon über diese Dinge zu reden."

Torschlusspanik hat der 63-fache Grand-Prix-Teilnehmer ohnehin nicht, weshalb er andere Rennserien wie die DTM als Alternative noch nicht einmal in Betracht zieht, denn: "Sollte ich keine Rennchance bekommen, dann wäre es für mich nicht das Ende der Welt, denn unterm Strich bin ich bei McLaren sehr glücklich", kündigte er an, sich einen Verbleib in seiner aktuellen Rolle durchaus vorstellen zu können. "Sobald man der Formel 1 den Rücken zukehrt, ist das das Ende."