• 10.05.2007 22:11

De la Rosa: "Alles ist etwas anders"

Der McLaren-Mercedes-Testfahrer in der FIA-Pressekonferenz über die Formel 1 in Spanien und die veränderte Stimmung bei den "Silberpfeilen"

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Der 'Circuit de Catalunya' wurde unlängst verändert. Sind die Änderungen im Schlussbereich der Runde eine Verbesserung?"
Pedro de la Rosa: "Nun, zunächst einmal ist es sicherer. Darauf haben alle Fahrer auch geachtet. Außerdem ist es nun leichter, in der letzten Kurve unter Vollgas am Vordermann dran zu bleiben. Zuvor konnte man dort nicht mit Vollgas fahren. Jetzt beschleunigt man dort hindurch, das ist anders. So hat man auch eine leicht höhere Chance, vor der ersten Kurve zu überholen. Damit bin ich sehr zufrieden. Ich mag die Schikane, auch die Randsteine, denn sie geben der Strecke auch etwas Abwechslung."

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa

Pedro de la Rosa hätte auch nichts gegen drei Spanien-Rennen

Frage: "Du bist schon einige Jahre bei McLaren, also kannst du die Atmosphäre dort gut einschätzen. Wie stark hat sie sich mit zwei neuen Fahrern und dem großen Erfolg verändert?"
De la Rosa: "In diesem Jahr ist alles etwas anders, das fängt schon bei den Fahrern an. Mit Fernando (Alonso) kam eine neue Führung in das Team, das zeigt sich auch darin, dass die Leute extrem motiviert sind. Er gibt auch eine gute Richtung vor. Lewis (Hamilton) hingegen bringt die Jugend mit und er arbeitet sehr hart."#w1#

"Aber Lewis war letztlich ja schon lange im Team. Seit ich dabei bin, hab ich ihn auch gesehen. Wir arbeiten schon seit einigen Jahren zusammen, von daher habe ich das Gefühl, dass Fernando frischer im Team ist als Lewis. Aber beide bringen gut Dinge in das Team ein."

Frage: "Du hast erklärt, dass ein Auto überall gut funktioniert, wenn es auf diesem Kurs gut fährt. Kannst du das näher erläutern?"
De la Rosa: "Ich glaube, dass Barcelona eine tolle Teststrecke ist, daher testen wir hier auch so gern. Für die Aerodynamik eines Autos ist der Kurs sehr fordernd, aber auch für den Motor. Wenn ein Auto hier gut läuft, dann kann man sagen, dass es ein komplettes Auto ist, dass überall schnell sein wird. Daher testen wir hier sehr viel, und darum freuen wir uns auch auf das Wochenende."

Frage: "Wenn der Formel-1-Tross nach Kanada kommt, werden Michael Schumacher, der sieben Mal dort gewann, und Jacques Villeneuve nicht dabei sein. Was wird sich ändern in Montréal?"
De la Rosa: "Ich glaube, dass jeder Jacques in Montréal vermissen wird, so wie schon ein Jahr lang. Auch ich vermisse ihn, ich glaube, er hat der Formel 1 sehr viel gegeben. Er ist ein großer Charakter, eine großartige Person, die anders ist als wir alle. Das war einzigartig. Ich habe ihn immer als starke Persönlichkeit angesehen. Aber er wird zurückkommen - irgendwie."

Frage: "Hast du die vier Wochen Pause genossen?"
De la Rosa: "Ich fahre ja keinen Rennen, also macht das für mich ohnehin keinen Unterschied. Ich habe in den vergangenen Monaten hart gearbeitet, daher ziehe ich es vor, wenn einige Rennen sind."

Frage: "Wenn du Rennen fährst, wo fährst du lieber, auf einem Rundekurs oder einem Stadtkurs? Ein Stadtrennen in Valencia ist ja im Gespräch."
De la Rosa: "Wir sind extrem froh, dass wir dorthin gehen. Zwei Rennen sind besser als eines, und drei sind besser als zwei. Je mehr Grands Prix wir in Spanien haben, desto stolzer können wir sein. Wir fahren fordern zunächst aber Sicherheit. Wir wollen, dass es so sicher ist wie Barcelona."

Frage: "Wie es aussieht, war Williams mit den Unfällen ein Opfer der neuen Testregeln. Läuten da bei dir die Alarmglocken? Werdet ihr nun Ersatzautos mit zu den Tests nehmen?"
De la Rosa: "Das Testen ist anders als noch im vergangenen Jahr. Die Tatsache, dass man nur ein Auto hat, bedeutet, dass man die Fahrzeit bestmöglich nutzen muss und man kann keine Daten mit einem zweiten Auto vergleichen. Man kann sich nur mit einer begrenzten Anzahl von neuen Reifen mit sich selbst vergleichen. Williams verlor ein Auto bei den Tests, das wirft sie zurück. Man kann natürlich Ersatzteile dabei haben, solange man kein Ersatzauto hat. Ich glaube nicht, dass das bei Williams so war, daher sind sie abgereist."

Frage: "Habt ihr ein Ersatzauto beim Testen dabei?"
De la Rosa: "Normalerweise schon. Aber wir haben nicht eines einsatzbereit, das möchte ich klarstellen. Wahrscheinlich kann der Teammanager diese Frage am besten beantworten. In den Lkw liegt die maximale Anzahl von Ersatzteilen, aber ein zweites Auto wartet nicht einsatzbereit. Wir haben nur ein Auto mit Ersatzteilen."