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De Ferran: "Müssen uns Schritt für Schritt verbessern"
Hondas Sportlicher Direktor Gil de Ferran ist vom Abschneiden seines Teams in Silverstone sehr enttäuscht, man dürfe nun jedoch keinesfalls aufgeben
(Motorsport-Total.com) - Bereits im Vorfeld des Grand Prix von Großbritannien hatte sich Jenson Button pessimistisch gezeigt, was die Chancen von Honda bei seinem Heimspiel anging. Dass das Wochenende für den japanischen Rennstall dann jedoch derart schlecht werden sollte, hatte wohl auch der Brite nicht erwartet. Nach Pech im ersten Qualifying-Abschnitt musste Button von Rang 19 starten, im Rennen fiel er dann nach wenigen Runden mit einem Ölleck aus.

© xpb.cc
Gil de Ferran hofft auf kontinuierliche Verbesserungen im weiteren Saisonverlauf
Auch Rubens Barrichello konnte im Rennen wenig ausrichten. Nachdem der Brasilianer im Qualifying mit Rang sechs noch eine gute Leistung hatte zeigen können, fiel er im Verlauf des Rennens immer weiter zurück und landete schließlich auf einem enttäuschenden zehnten Platz. Nach dem verkorksten Wochenende zeigte sich auch Gil de Ferran, Sportlicher Direktor des Teams, enttäuscht.#w1#
Schwieriges Rennwochenende in Silverstone
"Es war schwierig und tut weh, keine Frage", erklärte der Brasilianer gegenüber 'SpeedTV'. "Es war ein hartes Wochenende. Jenson konnte das Rennen nicht beenden, und auch Rubens hatte einen harten Nachmittag, hatte ständig mit der Balance zu kämpfen, das war sicherlich nicht das, was wir erreichen wollten", stellte de Ferran betrübt fest. Die Ursache für Buttons Ausfall ist zwar geklärt, dennoch werden die Umstände des Schadens derzeit vom Team unter die Lupe genommen.
"Es war ein Ölleck, das untersuchen wir gerade. Aber der Motor selbst hat gut gearbeitet", erklärte er. Jedoch zeigte sich der Brasilianer erfreut, dass Button in seinen wenigen Runden wenigstens gut unterwegs war und viele Kontrahenten überholen konnte: "Das war gut, ich bin mir sicher, dass seine ersten Runden einige Leute erfreut haben. Er hat vom Start weg hart gekämpft und sein Potenzial gezeigt."
Allerdings werde man nun nie erfahren, wo Button letztendlich gelandet wäre, schließlich befand sich auch dessen Teamkollege Barrichello nach einer starken Leistung in der Qualifikation in einer aussichtsreichen Position, die er im Rennen jedoch nicht halten konnte: "Ich denke, Rubens hat einen großartigen Job gemacht und hat alles aus dem Auto herausgeholt. Aber im Rennen hat er einfach die Balance verloren", nahm de Ferran seinen Landsmann jedoch in Schutz.
Verbesserungen können nur Schritt für Schritt erfolgen
Nun steht für das Team erneut Krisenbewältigung auf dem Programm, nachdem man in diesem Jahr bereits einige schlechte Wochenenden hinter sich hat: "Ich denke, wir müssen uns einfach weiterhin auf die Dinge konzentrieren, die unsere Performance verbessern werden", erklärte de Ferran. "Es ist sehr wichtig, dass wir bei diesen Dingen am Ball bleiben, zurück in die Fabrik gehen, uns neu organisieren, und dann sehen, ob wir irgendetwas tun können, um unsere Leistung in Kanada zu verbessern."
Ähnliches hatte Honda in dieser Saison bereits des Öfteren vor, der Durchbruch gelang dem japanischen Rennstall bislang jedoch nicht. Vielmehr sah es in den vergangenen Rennen eher danach aus, als ob man noch weiter zurückgefallen wäre. Allerdings ist de Ferran von zukünftigen Verbesserungen überzeugt, diese kämen aber nicht in einem großen Sprung, sondern Schritt für Schritt: "Es gibt keinen magischen Sprung, denn wir machen können. Wir müssen einfach Schritt für Schritt vorgehen."
"Wir müssen uns weiterhin verbessern", fuhr er fort. "Wenn man auf dem Standpunkt steht, dass das angestrebte Ziel Platz eins ist, dann sind wir selbstverständlich nicht an unserem Ziel angelangt." Daher müsse man sich nun weiterhin Schritt für Schritt verbessern, bis man schließlich die eigenen Erwartungen erreicht habe. Für Honda kommen die schwachen Ergebnisse jedoch besonders enttäuschend, da die japanische Truppe bei den Wintertestfahrten noch gut unterwegs war und sich zuversichtlich gezeigt hatte.
Erste positive Schritte sind erkennbar
Dennoch dürfe man die Hoffnung auf eine baldige Verbesserung keinesfalls aufgeben, wie de Ferran weiter klarstellte, schließlich seien bereits erste positive Schritte erkennbar, beispielsweise die Inbetriebnahme eines neuen Windkanals: "Es gibt eine Menge positiver Schritte. Der Windkanal hat vor einigen Wochen seine Arbeit aufgenommen. Das wird uns natürlich nicht sofort eine bessere Performance verschaffen, aber hoffentlich wird es unsere Leistungen verbessern und uns später im Jahr bessere Resultate ermöglichen."
Für das nächste Rennen im kanadischen Montréal hegt de Ferran keine großen Hoffnungen, möchte jedoch kein eindeutiges Ziel definieren: "Ich will keine Vorhersage treffen. Wir wollen uns einfach neu organisieren und dann sehen, wo wir stehen." Dabei wolle das Team bei Testfahrten in Monza in dieser Woche die Grundlage für ein besseres Abschneiden legen.

