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Das große Siegerinterview mit Michael Schumacher
Der Ferrari-Star nach seinem dritten Hockenheim-Triumph über die Bedrohung durch Räikkönen, das Publikum und mehr
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Michael, was für ein Tag vor deinem Heimpublikum!"
Michael Schumacher: "Ja, was für ein Wochenende, muss man eigentlich sagen - gestern Pole Position, heute der Sieg. Es war ein ziemlich hartes Rennen, vor allem zu Beginn, als Kimi Druck gemacht hat, aber Jenson hat gemeinsam mit Fernando auch einen tollen Kampf geliefert. Es war ein Fight. Den Vorsprung vom Beginn konnte ich halten, aber nicht wirklich ausbauen. So gesehen war es schwierig für mich. Am Anfang, als Jenson so lange draußen geblieben ist, habe ich mich sogar gefragt, ob er eventuell nur zwei Boxenstopps planen würde. Es war wie gesagt nicht einfach, denn einige Male wusste ich nicht genau, was los ist."

© xpb.cc
Schumacher gewann nach 1994 und 2002 zum dritten Mal in Hockenheim
Frage: "Kurz vor seinem Unfall in der ersten Kurve lag Kimi direkt hinter dir..."
Schumacher: "Ja, er war unmittelbar hinter mir und ohne Zweifel schnell. Mit den beiden Reifenherstellern gibt es generell den Trend, dass eine Marke zu einem bestimmten Zeitpunkt im Rennen schneller ist und die andere dann später. Daher habe ich mir nicht allzu viele Sorgen gemacht, solange er hinter mir war, denn mit der Strategie hatten wir ja auch noch Spielraum. Es wäre aber sicher schwierig geworden, keine Frage."#w1#
Über die Crew: "Nicht einmal unter Druck zerbrechen sie"
Frage: "Beim dritten Boxenstopp hat deine Crew einen Spitzenjob gemacht, denn erst kam Rubens rein, aber kaum war er wieder draußen, warst du schon da."
Schumacher: "Das wusste ich nicht. Als ich rein kam, war alles okay, die Jungs haben einen Superjob gemacht. Nicht einmal unter Druck zerbrechen sie und das macht sie so besonders."
Frage: "Das ist dein 50. Rennen ohne technischen Defekt. Was sagt das über das Team aus?"
Schumacher: "Das sagt sich doch selbst! Es ist fantastisch, wundervoll, denn es ist ja nicht nur die Standfestigkeit, es sind auch die Boxenstopps, einfach alles, alles passt auf den Punkt. Wir erreichen meistens 100 Prozent und darum ist dieses Team so schwer zu schlagen."
Frage: "Es sah nach außen wieder nach einem einfachen Sieg aus. Hattest du irgendwann einmal Schwierigkeiten?"
Schumacher: "Ja, die sitzen hier rechts und links neben mir! Es war schwierig, auch wenn ich vom Vorsprung her vielleicht immer auf der sicheren Seite war, aber man konnte nicht vorhersehen, was alles hätte passieren können, vor allem am Ende, als Jenson hinter Fernando feststeckte. Vor dem letzten Stopp war Jenson schon eine Weile hinter Fernando und zu dem Zeitpunkt war ich mir nicht sicher, ob er überholen würde können und welche Rundenzeiten er drauf haben würde, denn vor Jensons erstem Stopp lag ich hinter ihm und da fuhr er ziemlich flott. Ich habe daher alles gegeben, um nichts offen zu lassen, was mich im Nachhinein hätte ärgern können."
Frage: "Hast du dir wegen Jenson die meisten Sorgen gemacht?"
Schumacher: "Natürlich war Kimi am Anfang die größte Bedrohung, er war irrsinnig schnell, aber andererseits weiß man nicht, wie es weiter gelaufen wäre, denn im ersten Stint konnte ich mir nach den ersten paar Runden einen Vorsprung herausfahren, also warum hätte es in den anderen Stints nicht auch so laufen sollen?"
Frage: "Waren die Reifen konstant?"
Schumacher: "Die Reifen waren konstant, ja. Die waren gut. Letzte Woche in Jerez haben wir bei hohen Temperaturen getestet und dort haben wir die Reifen perfekt für dieses Rennen hinbekommen."
"Es gibt keine Worte, die dieses Gefühl beschreiben könnten"
Frage: "Jetzt bist du 50 Rennen ohne technischen Defekt und die Serie an Erfolgen scheint nicht abzureißen. Was bedeuten dir diese Erfolge mit diesem Team?"
Schumacher: "Ich bin einfach extrem glücklich. Es gibt keine Worte, die dieses Gefühl beschreiben könnten. Wenn man sieht, was gestern passiert ist und heute Morgen während der Fahrerparade, von den Fans, das ist einfach überwältigend. Dann das Rennen zu gewinnen - daheim, wo ich in all den Jahren nicht so erfolgreich war -, ist sensationell. Dieses Wochenende kommen wieder ein paar Zahlen zusammen, was es noch einmal speziell macht. Ich fühle mich einfach großartig."
Frage: "Hast du die Reaktion der Fans im Auto mitbekommen?"
Schumacher: "Ja. Es ist schwierig, das nicht zu hören, selbst mit dem Motor im Genick. Man spürt das richtiggehend."
Frage: "Hätte es einen großen Unterschied gemacht, wenn du am Start die Führung verloren hättest?"
Schumacher: "Ich denke schon."
Frage: "Jetzt stehen drei Wochen Pause bevor. Was hast du geplant?"
Schumacher: "Ich werde ein wenig urlauben und mich für Ungarn vorbereiten."
Frage: "Hältst du es für möglich, 17 Saisonsiege zu feiern?"
Schumacher: "Nein, ich halte das für unmöglich."

