• 07.06.2015 10:00

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Dann kommt die Flut: Pirelli will Regenreifen-Test 2016

Pirelli will in der kommenden Saison die Regenreifen weiterentwickeln: Spezieller Test in Le Castellet in Planung - Stabile Verhältnisse im Frühjahr oder Herbst

(Motorsport-Total.com) - Pirelli will im kommenden Jahr endlich konsequent an der Weiterentwicklung der Regenreifen arbeiten. Den Italienern, die sich um die weitere exklusive Zusammenarbeit mit der Formel 1 von 2017 bis 2019 beworben haben, waren Fortschritte mit den Pneus für extrem nasse Verhältnisse bislang kaum möglich. Im Reglement ist zwar verankert, dass bei den Probefahrten vor Saisonbeginn mindestens ein Tag lang der Fokus auf Tests der Regenreifen liegen soll, aber in der Realität wurde dies bislang kaum umgesetzt.

Titel-Bild zur News: Pirelli Regenreifen Wet Tyre

Pirelli will die Reifen für extreme Nässe im kommenden Jahr weiterentwickeln Zoom

"Für das kommende Jahr können wir nicht viel ändern, es wird eine Evolution geben. Deswegen wollen wir unbedingt einen Test", sagt Paul Hembery, der das Motorsport-Engagement des Herstellers verantwortet. Nun will Pirelli einen speziellen Test für die Regenreifen organisieren, der in der kommenden Saison endlich eine Fortentwicklung der Pneus ermöglichen soll. "Wir wollen gemeinsam mit den Teams einen Regenreifen-Test durchführen. Für uns ist es wichtig, dass dies bei kontrollierten Bedingungen stattfindet."

Als Schauplatz hat man Le Castellet ausgewählt. Das großzügige und moderne Gelände im Süden Frankreichs bietet alle Möglichkeiten, inklusive einer Bewässerungsanlage. "Der Circuit Paul Ricard ist die naheliegende Lösung. Es ist ein hochklassiges Testgelände. Wir haben dort abseits der Formel 1 schon viel gemacht. Die Wahl ist einfach nur logisch", sagt Hembery. Dass dieser Test tatsächlich durchgeführt wird, hält der Brite für "wahrscheinlich".

"Es gibt nur bestimmte Phasen im Jahr, in denen man so etwas umsetzen kann - entweder ab Oktober oder im Februar/März, denn sonst ist es zu heiß", sagt Hembery. Bei entsprechenden Probefahrten im August würde das Wasser aus den Sprinkleranlagen viel zu schnell verdunsten. Man will lange Phasen mit konstanten Bedingungen, um relevante Daten und Erkenntnisse gewinnen zu können. Der Test soll über mindestens zwei Tage laufen. Alle Teams werden zur Teilnahme eingeladen.

Im Reglement ist eine solche Veranstaltung eigentlich nicht vorgesehen, aber es erscheint denkbar, dass man die Probefahrten als spezielle Möglichkeit für Pirelli eröffnet. "Die Idee ist, dass wir repräsentative Autos und Piloten vor Ort haben, die dann unsere Fullwets testen", hofft Hembery auf die Teilnahme von Topteams mit Stammpiloten. Gefahren werden müsste mit Vorjahresfahrzeugen aus dieser Saison, denn mit den 2016er-Boliden dürfte man einen solchen Test im kommenden Jahr wohl kaum durchführen.