• 19.05.2007 10:20

Danielsson: "Das war ein fantastischer Tag"

Euroseries 3000-Pilot Alx Danielsson durfte am Freitag im Formel-1-Boliden von Renault auf die Rennstrecke von Silverstone

(Motorsport-Total.com) - Ein Hauch von Geschichte wehte über die klassische Grand-Prix-Anlage von Silverstone, als am Freitag der 26-jährige Schwede Alx Danielsson - Gesamtsieger der World Series by Renault 2006 - seine ersten Runden im Formel-1-Boliden des Renault-Teams drehte.

Titel-Bild zur News: Alx Danielsson

Alx Danielsson nahm am Freitag im Formel-1-Boliden von Renault Platz

Der Große Preis von Großbritannien 1977 war in doppelter Hinsicht ein denkwürdiges Datum für den Grand-Prix-Sport: An diesem Sommernachmittag debütierte nicht nur Renault RS01 Turbo, der britische WM-Lauf endete auch mit dem letzten Podestplatz für einen schwedischen Fahrer in Silverstone. Es war Lotus-Pilot Gunnar Nilsson, der auf dem ultraschnellen Kurs Dritter wurde.#w1#

Wenige Jahre zuvor hatte Ronnie Peterson seinen Lotus 72 durch die schnellen Kurven des ehemaligen Flugplatzkurses geworfen und zweimal Rang zwei erreicht. 2007, zum 30. Jubiläum des Grand Prix-Debüts, unterstrich Renault nun erneut seine engagierte Nachwuchsförderung und ermöglichte dem Schweden Alx Danielsson in Silverstone seine erste Formel-1-Erfahrung. Der Gesamtsieger der World Series by Renault 2006 chauffierte den siegreichen Weltmeisterwagen Renault R26.

Alx absolvierte auf Einladung des Renault-Teams den Shakedown der beiden R26, die für die in zwei Wochen anstehende Roadshow im Stadtzentrum von Warschau vorgesehen sind.

Auf dem rund einen Kilometer kurzen "Stowe Circuit", der innerhalb der berühmten Grand-Prix-Strecke liegt, spulte Alx insgesamt 50 Runden ab. Er fuhr dabei zwei ruhmreiche Chassis: Mit dem R26-04 erzielte Giancarlo Fisichella von Silverstone bis Interlagos 2006 drei Postplätze in USA, China und Japan und eroberte 45 WM-Punkte. Chassis R26-01 diente während der WM-Saison 2006 als T-Car.

Vor rund 50 internationalen Medienvertretern nutzte der junge Schwede die ersten Runden, um sich auf das Auto und die winklige Strecke einzustellen. Dann passte er durch einige Abstimmungsänderungen - etwa an Bodenfreiheit und Traktionskontrolle - das Auto an seinen Fahrstil an. Er fügte sich sehr gut in die technischen Aufgaben ein und fuhr konstante Rundenzeiten.

"Das war ein fantastischer Tag", schwärmte Alx, als er den Renault R26 zum letzten Mal abstellte. "Es ist für jeden Rennfahrer ein Traum, einmal am Steuer eines Formel-1-Autos zu sitzen, und für mich wurde dieser Traum heute wahr."

"Mein persönliches Ziel lautete, mich schnell ans Auto zu gewöhnen und zu schauen, wie schnell ich in der Lage wäre, richtig zu attackieren. Ich fühlte mich von vornherein wohl im Auto, alles klappte wie selbstverständlich. Nach ein paar Runden Akklimatisierung veränderten wir einige Einstellungen, und ich bekam eine ungefähre Vorstellung vom Potenzial eines Formel-1-Siegerautos."

"Nach diesem ersten Appetithäppchen will ich natürlich mehr. Aber schon dieser Tag war ein fantastischer Start - ich konnte in dieser tollen Umgebung das aktuelle Weltmeisterauto fahren. Ich möchte mich sehr herzlich beim Renault-Team bedanken: Sie haben mir diesen Traum erfüllt und mit ihrer offenen, freundlichen Art die Formel-1-Fans in Schweden wieder aufs Neue für unseren Sport begeistert."

Colin Hale, Showcar-Koordinator des Renault-Teams und Technischer Leiter des Renault F1 Roadshow Programms, sagte: "Wir wussten schon vor diesem Tag, dass Alx ein intelligenter und talentierter junger Fahrer ist. Seine Erfolge sprechen für sich, und unsere gemeinsame Arbeit heute hat uns beeindruckt. Er hat sich schnell auf Auto und Strecke eingestellt."

"Wir haben ihn gebeten, als Vorbereitung auf die Demo-Läufe in Warschau beide Chassis zu fahren, was er tadellos erledigte. Er ging die Sache sehr vernünftig an, baute Schritt für Schritt Vertrauen auf und bewies ein gutes Verständnis von der Funktionsweise eines Formel-1-Autos. Alles in allem machte er einen wirklich guten Job."

In der Saison 2007 fährt der amtierende World Series by Renault-Champion Alx Danielsson in der Euroseries 3000 für ELK Motorsport. Er gewann den zurückliegenden Lauf in Vallelunga, und startet am 17. Juni auf dem Hungaroring bei Budapest.