Daniel Ricciardo: Vertrauen am Kurveneingang entscheidend

Daniel Ricciardo scheint bei AlphaTauri nicht die gleichen Probleme wie zuvor bei McLaren zu haben - Warum fühlt sich der Australier im AlphaTauri AT04 wohler?

(Motorsport-Total.com) - Findet Daniel Ricciardo bei AlphaTauri wieder zu alter Stärke zurück? Nachdem der Australier in der Formel-1-Saison 2022 bei McLaren fast kein Bein auf die Erde bekam, scheint er bei AlphaTauri nun wieder neues Selbstvertrauen aufzubauen.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo kann im AT04 wieder mit mehr Vertrauen in die Kurven gehen Zoom

"Es ist definitiv der Kurveneingang", antwortet Ricciardo auf die Frage, wo genau sich dieses Vertrauen bemerkbar mache. "Als Fahrer beschweren wir uns über viele Dinge. Wir wollen mehr Traktion, wir wollen dies, wir wollen das", erklärt der 34-Jährige.

"Aber wenn man das Vertrauen in den Kurveneingang hat, dann fängt alles an. Wenn man den Eingang richtig hinbekommt, hilft das in der Mitte der Kurve und beim Ausgang", betont er und erklärt, dass es daher "wirklich wichtig" sei, dieses Vertrauen zu haben.

Ricciardo verrät, er habe gleich bei seinem ersten Qualifying in Budapest gespürt, dass der AT04 ein Auto sei, mit dem er arbeiten könne. "Es war nicht das schnellste Auto, aber es gab mir ein Gefühl, von dem ich wusste, dass ich darauf aufbauen und meine Stärken ausspielen kann", so Ricciardo.

Eddolls: Berechenbarkeit des Autos ist entscheidend

"Ich fühle mich ein bisschen wie mein altes Ich", grinst er. Denn in der vergangenen Saison bei McLaren, das gesteht Ricciardo selbst, habe er bis zum Schluss nie ganz "verstehen" können, wie er seine Probleme dort in den Griff bekommen könne.

"Es ist also schön, dass ich das Auto jetzt ein bisschen mehr nach meinem Geschmack abstimmen kann", freut sich Ricciardo, und AlphaTauris Chef-Renningenieur Jonathan Eddolls erklärt: "Ich denke, das Auto hat ihm das Selbstvertrauen gegeben, näher ans Limit zu gehen, als es vielleicht bei McLaren der Fall war."

"Ich kann nicht für McLaren sprechen", stellt Eddolls zwar klar. Allerdings sei das eigene Auto ziemlich unkompliziert, betont er und erklärt: "Vielleicht haben wir nicht ganz den Abtrieb oder die Effizienz einiger Top-Teams. Aber es gibt keine großen fundamentalen Schwächen des Autos, abgesehen davon, dass es ein bisschen an Abtrieb fehlt."

"Er weiß, was es tun wird. Und die Tatsache, dass das Auto in jeder Runde in jeder Kurve dasselbe macht, hat ihm das Selbstvertrauen gegeben, das Auto in die Kurven zu werfen und zu wissen, dass es funktionieren wird und dass es jedes Mal dasselbe macht", betont Eddolls.

Ricciardo: Etwas anderer Fahrstil als Tsunoda

"Dann können wir damit beginnen, mit dem Set-up die Balance von Kurve zu Kurve oder durch die Kurve zu verändern, um etwas mehr Leistung herauszuholen", erklärt er. Denn klar sei auch, dass Ricciardos Fahrstil etwas "anders" als der von Teamkollege Yuki Tsunoda sei.

Das zeige sich unter anderem in der "Art und Weise, wie er die Kurven angeht, wie er auf die Bremse steigt", so Eddolls, der erklärt: "Wir wissen, dass die Pirelli-Reifen ziemlich empfindlich sind. So wie er fährt, können wir unterschiedliche Reifentemperaturen und eine unterschiedliche Reifentemperaturbalance feststellen."


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Die Unterschiede zwischen den beiden Fahrern seien nicht "massiv, aber wir können Unterschiede in seiner Fahrweise erkennen", betont er und erklärt: "Er holt die Rundenzeit in anderen Teilen der Kurve. [...] Also brauchen wir einfach eine etwas andere Richtung für ihn."

Das grundsätzliche Vertrauen ins Auto hat Ricciardo aber bereits - anders als zuvor bei McLaren.

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