• 16.04.2004 12:41

Da Matta: "Sind noch nicht dort, wo wir sein wollen"

Cristiano da Matta über den bisherigen Saisonverlauf, geplante Verbesserungen, Imola und Erinnerungen an Ayrton Senna

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie ist die Saison 2004 bisher für dich verlaufen?"
Cristiano da Matta: "Für mich war es sehr enttäuschend zu sehen, wo wir bisher stehen. Wir werden weiterhin hart arbeiten und versuchen, besser zu werden. Hoffentlich werden wir so bald wie möglich ein paar Lösungen finden. Wir sind noch nicht dort, wo wir sein wollen."

Titel-Bild zur News: Cristiano da Matta

Cristiano da Matta sieht bei Toyota noch großen Verbesserungsbedarf

Frage: "Nach dem enttäuschenden Start in Australien hat Toyota in Malaysia und Bahrain eine bessere Leistung gebracht. Wie sehr ist dies einem verbesserten Speed zu verdanken und wie sehr ist dies den Eigenschaften der Strecken zuzuschreiben?"
da Matta: "Es war eine Kombination aus verbessertem Speed und den Streckeneigenschaften, die uns geholfen hat, in Malaysia und Bahrain einen Schritt nach vorne zu machen. Wir haben ein paar Modifikationen am Auto vorgenommen, die es uns erlaubt haben, uns zwischen Australien und Malaysia zu verbessern. In Bahrain hatten wir exakt dasselbe Auto wie in Malaysia, die Verbesserungen rührten hier von der Tatsache her, dass wir das Auto besser abstimmen konnten. In Australien litten wir zudem ein wenig unter den Reifen, aber Michelin machte auf den anderen beiden Strecken einen guten Job. In Malaysia und Bahrain waren wir sehr konkurrenzfähig, was die Reifen betrifft."#w1#

"Das war nicht die wahre Leistung"

Frage: "Olivier und du haben sich in Bahrain auf den Plätzen acht und neun qualifiziert. Ist dies ein realistisches Spiegelbild der Leistung des Teams?"
da Matta: "Was das Benzin und die Reifenwahl angeht, so hatten wir in Bahrain eine sehr aggressive Strategie. Ich würde deshalb nicht sagen, dass dies die wahre Leistung unseres Autos war. Wir haben noch nicht das Gesamtpaket, um regelmäßig so weit vorne zu fahren. Das ist sicherlich dort, wo wir sein wollen, aber wir müssen sicher stellen, dass wir dort auch in Wirklichkeit stehen werden."

Frage: "Das Team war bisher zu 100 Prozent zuverlässig und am Renntag hat man mit den Plätzen 9 und 10 die Punkte knapp verpasst. Was muss getan werden, damit man Punkte holt?"
da Matta: "Ich glaube nicht, dass es Pech ist, dass wir keine Punkte geholt haben. Bisher haben wir in Bezug auf die Zuverlässigkeit des Autos einen sehr guten Job gemacht. Der einzige Grund, warum wir nicht in die Punkte fahren können, ist einfach die fehlende Leistung, aber wir arbeiten sehr hart daran."

Neue Aerodynamik-Teile für Imola

Frage: "Welche Verbesserungen können wir für den San Marino-Grand-Prix erwarten?"
da Matta: "Wir haben ein paar neue Dinge, die wir für Imola ausprobieren. Wir haben beim Barcelona-Test ein paar neue Aerodynamik-Teile ausprobiert, inklusive eines Front- und Heckflügels, und wir haben mit diesem Programm diese Woche in Paul Ricard weitergemacht. Wir zählen darauf, dass das Ganze als Gesamtpaket einen bedeutenden Unterschied ausmachen sollte."

Frage: "Fährst du gern in Imola?"
da Matta: "Ich muss zugeben, dass die Strecke nicht einer meiner Favoriten ist. Die Schikanen machen wirklich viel Spaß, aber der ganze Kurs ist ein wenig zu uneben. Der letztjährige San Marino-Grand-Prix war für uns ein ziemlich schwieriges Wochenende. Wir hatten ein Auto, das zu diesem Zeitpunkt ziemlich konkurrenzfähig war, aber wir kämpften in Imola, was ein wenig frustrierend war."

Da Matta ist gerne in Italien

Frage: "Was ist mit der Umgebung um die Strecke herum?"
da Matta: "Das Gebiet selbst mag ich sehr gern und ich genieße es im Speziellen, in Italien zu sein. Ich habe viele Freunde in Italien und manchmal kann ich sie im Verlauf eines Rennwochenendes sehen. Die Stadt von Imola ist immer ein netter Platz um abends wegzugehen und eine gute Pizza zu essen!"

Frage: "Zumindest wirst du dort nun mit einem Jahr an Erfahrung zurückkehren. Wie viel einfacher ist es, auf Strecken zum zweiten Mal dieses Jahr zurückzukehren?"
da Matta: "Das macht einen großen Unterschied aus, wenn ich eine Strecke zum zweiten Mal besuche. Ich muss nicht die ganzen Feinheiten eines Kurses lernen, ich kann das Auto deshalb mit Beginn der Session am Freitag abstimmen."

"Ich dachte nie, dass Senna etwas anderes zustoßen könnte"

Frage: "Der San Marino-Grand-Prix wird den Tod von Roland Ratzenberger und Ayrton Senna zum zehnten Mal jähren. Hast du dir das Rennen 1994 angeschaut?"
da Matta: "Ich war in Brasilien, als ich Ayrtons Unfall sah und mein einziger Gedanke damals war, dass er den kommenden Grand Prix wegen einiger Verletzungen verpassen würde. Ich dachte nie, dass ihm etwas anderes zustoßen könnte."

Frage: "Welche Erinnerungen hast du an Senna?"
da Matta: "Meine größte Erinnerung an Senna war sein Qualifying-Speed. Das war seine größte Stärke. Natürlich bewundere ich auch seine menschliche Seite, aber wenn ich ihn mir anschaute, dann dachte ich nur, dass sein Speed sein natürliches Talent war. Es schien ihm alles so leicht zu fallen und jeder Fahrer wollte wissen, wie er das nur macht!"