• 19.06.2003 10:41

  • von Marcus Kollmann

Da Matta: Aufwärtstrend bei Toyota zu verspüren

Der Brasilianer schildert das Rennwochenende in Kanada und erklärt, warum es im Team vorwärts geht

(Motorsport-Total.com) - Von Platz neun in den Großen Preis von Kanada gestartet, entwickelte sich der achte WM-Lauf der Saison für Toyota-Pilot Cristiano da Matta zunächst so wie es sich der Brasilianer vorgestellt hatte.

Titel-Bild zur News: Cristiano da Matta

da Matta sieht Toyota langsam Fortschritte machen und ist erfreut darüber

Am Ende hielt das Rennen für den CART-Champion aber eine böse Enttäuschung bereit, denn 6 Runden vor Schluss fiel der 29-Jährige in den Punkterängen liegend aus.

Enttäuschung pur über den kurz vor Rennende erfolgten Ausfall

Glück im Unglück: Teamkollege Olivier Panis erbte Platz 8 und sicherte damit zumindest dem Team wertvolle Zähler, doch da Matta tröstete diese Tatsache nur wenig. "Zu sagen, dass mein Ausfall beim Kanada-Grand Prix frustrierend war, wäre eine totale Untertreibung", lässt der Pilot in seinem Rückblick auf den Gran Prix erahnen wie sehr ihn der technisch bedingte Defekt an die Nieren gegangen ist.

"Mein TF103 hatte während des Rennens so gut funktioniert. Gerade als ich daran glaubte das zweite Mal in diesem Jahr Punkte zu holen, verspürte ich bei noch sechs zu fahrenden Runden, dass etwas mit der Aufhängung nicht stimmt."

"Ich fuhr gerade aus der letzten Schikane heraus, als mein Auto plötzlich seitwärts ausbrach. Zuerst dachte ich, dass ich einen Fehler gemacht habe und korrigierte den Schlenker und beschleunigte, doch das Auto brach wieder aus. Um überhaupt geradeaus fahren zu können, musste ich das Lenkrad ziemlich stark einschlagen. Da war mir klar, dass dies ein schwer wiegendes und mein Rennen beendendes Problem war", schildert da Matta wie er die zu seinem Ausfall führende Situation so kurz vor der schwarz-weiß-karierten Flagge erlebte.

Da Matta: Vom Teamwork her war Kanada war unser bestes Rennen

"Zumindest konnte mein Teamkollege, Olivier Panis, den WM-Punkt holen den ich verloren habe. Insofern war es doch noch ein gutes Rennen für das Toyota-Team. Tatsächlich glaube ich auch, dass wir während des Rennwochenendes in Montreal bewiesen haben, dass wir dabei sind die Lücke zu unseren Rivalen zu schließen, wenngleich zwischen uns, den Top 4 und allen anderen noch immer ein großer Abstand ist. Ich glaube aber, dass wir bei den Verfolgern nahe an der Spitze dabei sind."

"In Kanada hatten wir verschiedene neue Teile im TF103, inklusive einer neuen Ausbaustufe des RVX03-Motors, die ein guter Schritt nach vorn war und uns auf den langen Geraden geholfen hat. Von der Arbeit die wir geleistet haben war es auch unser bisher bestes Rennen in diesem Jahr, was beweist, dass wir uns als Team entwickeln", sieht der brasilianische Rennfahrer mit Wohnsitz Monaco positive Anzeichen beim deutsch-japanischen Rennstall die alle Toyota-Fans für die zweite Saisonhälfte positiv stimmen dürften.

Crash im Freien Training auf Grund nicht korrekt funktionierender Traktionskontrolle

Noch einmal das gesamte Rennwochenende Revue passieren lassend, ärgert sich da Matta nicht nur über das am Freitag und Samstag schreckliche Wetter, sondern auch über seinen Fahrfehler in der zweiten Trainingssession, welcher dem Team viel Arbeit bescherte: "Ich hatte beim Herausfahren aus Kurve 7 Schwierigkeiten mit der Traktionskontrolle gehabt und das Gaspedal ganz normal durchgedrückt -wie ich es an dieser Stelle immer tat -, doch durch die nicht wie erwartet funktionierende Traktionskontrolle drehte ich mich. Zu diesem Zeitpunkt war ich gerade erst im dritten Gang, weshalb der Einschlag nicht so hart war, jedoch waren die Beschädigungen am Auto ziemlich umfangreich - zu stark, um damit noch die verbleibende Zeit fahren zu können."

"Das Resultat dieses Zwischenfalls war mein Wechsel in das Ersatzauto, welches für mich abgestimmt war. Als die Qualifikation dann anrückte hatte ich bis dahin nur fünf Runden auf trockener Strecke gefahren, doch das gewählte Setup war großartig. Vielleicht hätte ich noch etwas schneller auf meiner Qualifikationsrunde fahren können, jedoch hatte ich keine Chance gehabt meine Bremspunkte zu finden, weshalb ich über die mir Startposition 9 einbringende Rundenzeit sehr erfreut war. Mit Olivier auf Platz 7 erreichten wir zusammen unser bislang bestes Qualifikationsergebnis, was ein großer Moralschub für das Team und ein Ansporn für alle für das restliche Wochenende war", beschreibt der Toyota-Pilot die nicht zu unterschätzenden psychologischen Auswirkungen die eine gute Leistung auf das gesamte Team haben kann.

Da Matta: Machen Schritte in die richtige Richtung

Auch wenn er selbst am Ende ausfiel so verließ da Matta Montreal eigener Aussage nach "in zuversichtlicher Stimmung", denn "das Auto wird immer besser und das Fenster in dem es funktioniert wird immer länger. Es war das erste Mal auch gut beim Überfahren der Randsteine. Wir müssen aber noch die Stabilität beim Bremsen verbessern. Definitiv machen wir aber Schritte in die richtige Richtung."