• 28.08.2002 12:00

  • von Marcus Kollmann

Cyberhelm soll "Schumi" 2003 noch schneller machen

Mittels eines per Laserstrahl die Strecke abtastenden Helms soll der Weltmeister nächstes Jahr nur noch auf der Ideallinie fahren

(Motorsport-Total.com) - Während das Formel-1-Reglement den Teams in vielen Bereichen bei der Entwicklung bereits jetzt schon Einhalt gebietet und die Konstrukteure durch die bestehenden Regelungen geradezu herausfordert noch raffinierter vorzugehen, um sich vor der Konkurrenz einen Vorsprung zu erarbeiten und gleichzeitig nicht das Reglement zu brechen, gibt es andere Bereiche die bislang geradezu stiefmütterlich vernachlässigt wurden und in denen in den kommenden Jahren noch viele Fortschritte gemacht werden dürften. Zum Beispiel beim Helm. Dieser wird in Zukunft nämlich nicht mehr nur den Zweck des Kopfschutzes erfüllen sondern zu einer mobilen Kommunikationsschnittstelle zwischen Fahrer und Kommandostand umfunktioniert.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher im F2002

"Schumi" bekommt einen Hightech-Helm für den Kampf um den nächsten WM-Titel

Durch den bidirektionalen Datenaustausch ist es schon jetzt möglich von der Boxengasse aus die wichtigsten Informationen über Abstände zur Konkurrenz, Spritverbrauch und Sektorenzeiten an die Fahrer zu übermitteln. Momentan können die Piloten diese Informationen über das in ihrem Lenkrad eingebaute Display abrufen. Schon bald werden die Rennfahrer ihren Blick jedoch nicht mehr von der Strecke weg und auf das Display richten müssen, denn die benötigten Informationen werden ihnen zukünftig direkt im Helm angezeigt.

BMW hat bekanntlich für Ralf Schumacher schon einen Helm auf dem alle Infos vom Lenkrad-Display ins Visier projiziert werden entwickelt. Geplant ist, dass der BMW-Williams-Pilot seinen neuen Kopfschutz in der Saison 2003 einsetzen wird. Dessen Bruder Michael soll im Kampf um den nächsten WM-Titel sogar einen noch moderneren Helm bekommen. 'Bild' berichtet, dass Schuberth bereits seit zwei Jahren am "Cyberhelm" entwickelt. Doch was ist so revolutionär an "Schumis" neuem Helm?

Ganz einfach. Zwei Lasersysteme an der Außenseite des Kopfschutzes tasten die Strecke ab und senden die gesammelten Daten über das im Helm integrierte GPS (Global Positioning System) an einen Satelliten. So kann man die genaue Position des Fahrers feststellen. Ein weiteren Sensor am Helm nimmt jede Kopfbewegung von Michael Schumacher auf und zeichnet die gefahrene Linie auf. Über einen Mini-Computer werden die Daten gespeichert und stehen jederzeit zum Abruf bereit. Fährt Schumacher zum Beispiel eine schnelle Rundenzeit, so kann er anschließend die Koordinaten der gefahrenen Linie abrufen und sich diese virtuell einblenden lassen. Anschließend braucht er die Ideallinie nur noch abfahren und kann somit sicherstellen in jeder Runde die optimale Linie zu treffen. Bis der "Laserhelm" jedoch zum Einsatz kommen kann, ist noch etwas Optimierungsarbeit angesagt.