• 16.05.2008 20:13

CVC kämpft gegen FIA-Vetorecht

Brisante Entwicklung hinter den Kulissen der Formel 1: Die Inhabergesellschaft CVC will das Vetorecht gegen einen Verkauf streichen lassen

(Motorsport-Total.com/sid) - Die Formel-1-Rechteinhaber CVC fordern ein größeres Mitspracherecht in Regelfragen und vor allem die Abschaffung des Vetorechtes des Automobilweltverbandes FIA für den Weiterverkauf der Rechte an der Königsklasse. Nach einem Bericht der Internetseite des Fachmagazins 'auto motor und sport' will die Holdinggesellschaft CVC möglicherweise ihre Anteile weiterverkaufen und deshalb das Vetorecht der FIA, für das der Weltverband keine Gründe angeben muss, aus dem Abkommen streichen lassen.

Titel-Bild zur News: FIA-Logo

Die FIA verfügt momentan noch über ein Vetorecht gegen einen Formel-1-Verkauf

Angeblich hat CVC den Kaufpreis von mehr als einer Milliarde US-Dollar längst refinanziert und liegt bereits zwei Jahre nach dem Erwerb der Rechte in der Gewinnzone, schreibt die Zeitung. Die FIA wollte mit ihrem Vetorecht verhindern, dass der Sport in falsche Hände gerät.#w1#

CVC will sich in FIA-Bereiche einmischen

Andererseits will CVC mehr Einfluss auf das von der FIA erstellte sportliche Reglement gewinnen. Kritiker und CVC werfen dem Verband vor, mit ständigen Regeländerungen die Kosten hochzutreiben und verweisen auf den Ausstieg des Super-Aguri-Teams. Sowohl die Teams als auch CVC fordern jetzt angeblich zumindest ein Vetorecht, was die FIA nach Informationen des Magazins allerdings verhindern will.

Streit gab es zuletzt vor allem um die für 2009 geplante Einführung von Hybridtechnologie. Ursprünglich gab es eine Mehrheit für die Einführung, inzwischen will rund die Hälfte der Teams von den Plänen nichts mehr wissen. Sie warnen vor den hohen Kosten und zweifeln, ob es der Formel 1 etwas bringt, wenn der Fahrer per Knopfdruck für 6,7 Sekunden pro Runde 82 PS extra abrufen kann.

CVC unzufrieden mit Entwicklung der Formel 1

CVC-Chef Donald Mackenzie soll unzufrieden sein mit den jüngsten Entwicklungen in der Königsklasse. Nicht nur der Sexskandal um Präsident Max Mosley habe der Formel 1 geschadet; noch immer gibt es kein neues Concorde Abkommen zwischen der FIA, dem Rechteinhaber, den Teams und den Automobilherstellern. Das alte Abkommen lief im vergangenen Jahr aus. Seitdem herrscht ein weitgehend rechtsfreier Raum.

Geregelt ist nur die Auszahlung der Einnahmen von CVC an die Teams. Sie sind seit April 2008 doppelt so hoch wie in der Vergangenheit. Die zehn Rennställe partizipieren je nach Zugehörigkeitsdauer und Erfolg nach einem komplizierten Auszahlungsmodus an rund 50 Prozent sämtlicher Einkünfte aus Startgeldern, TV-Gebühren, Streckenwerbung und dem Paddock-Club.