Crash mit Pic: Keine Strafe gegen Perez

Sauber-Pilot Sergio Perez erhält für die Kollision mit Charles Pic im dritten Freien Training keine Strafe - Mit McLaren will der Mexikaner Weltmeister werden

(Motorsport-Total.com) - Sergio Perez sorgte im dritten Freien Training für den Grand Prix der USA für Aufregung. In Kurve sieben knallte der Mexikaner dem Marussia von Charles Pic in die Seite. Der Marussia wurde dabei umgedreht und der Unterboden leicht beschädigt. Beim Sauber trug der Frontflügel einige Schäden davon. Beide konnten in langsamer Fahrt an die Box zurückkehren. Es handelte sich um ein Missverständnis, denn Pic war auf einer langsamen Runde und machte die Linie in der Kurve zu. Perez kam von hinten schnell an und wollte am Marussia vorbei. Es kam schließlich zur Kollision. Im Anschluss an das Training wurden beide zu den Rennkommissaren zitiert.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez wurde für die Kollision im dritten Freien Training nicht bestraft Zoom

Pic meinte, dass er trotz blauer Flaggen nicht in die Rückspiegel geblickt hatte. Nach der Anhörung wurde entschieden, dass es sich um einen "normalen Rennunfall" gehandelt hat. Perez entging einer Bestrafung. Der Sauber-Pilot steht unter Beobachtung, denn bereits im gestrigen Freien Training wurde er verwarnt, weil er einem anderen Fahrer Zick-Zack gefahren ist. Zudem gab es im Qualifying in Abu Dhabi eine Verwarnung, weil Perez Bruno Senna (Williams) behindert hatte. Speziell seit Perez als neuer McLaren-Fahrer für die kommende Saison vorgestellt wurde, war er in Zwischenfälle verwickelt.

Als aggressiver Crash-Pilot sieht sich der 22-Jährige aber nicht. "Überhaupt nicht. Manchmal bin ich frustriert, aber nicht wegen der Kommentare, sondern weil ich ans Team denke. Es ist normal, dass Leute diese Geschichten erzählen, weil ich durch den McLaren-Vertrag im Fokus stehe", sagt Perez gegenüber 'Sky Sports F1'. "Es stimmt aber nicht, denn ich werde für jedes Team, für das ich fahre, 100 Prozent geben."


Fotos: Sergio Perez, Großer Preis der USA


Noch fährt Perez für Sauber, aber McLaren beobachtet den Rohdiamanten natürlich. McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh sind die diversen Zwischenfälle ebenfalls nicht entgangen. "Es war interessant. In Abu Dhabi gab es schon einige Zwischenfälle und ich habe nachher mit ihm gesprochen, dass wir uns im Winter über seine Fahrweise unterhalten müssen. Mir gefällt, dass er derzeit mehr Risiken eingeht, weil er keine Rennen anführt und auch nicht um die WM kämpft."

"Er denkt darüber nach, was er derzeit macht. Wenn man versucht ein Rennen zu gewinnen oder wenn man um die WM kämpft, dann muss man manchmal besonnen vorgehen", hält der Brite gegenüber 'Sky Sport F1' fest. "Im Moment versucht er sich durchzukämpfen und geht deshalb einige Risiken ein." Für die Zukunft macht sich Whitmarsh keine Sorgen. Der Brite ist überzeugt, dass er sich mit Perez einen der größten Talente für die kommenden Jahre gesichert hat. "Er ist aufregend und mit 22 noch sehr jung."

"Er hat gezeigt, dass er über viel Potenzial verfügt. Noch war er aber nicht dem Druck ausgesetzt, ein McLaren-Fahrer zu sein. Wenn er das nächste Mal nach Australien reisen wird, dann wird er unter Beobachtung stehen. Er ist sehr talentiert und wir werden ihn im Winter darauf vorbereiten, in Australien als McLaren-Fahrer aufzutreten." Auch Perez hat seine zukünftige Karriere in einem der Spitzenteams im Hinterkopf. "Es ist normal und es gibt keine Garantien, dass ich so wie Lewis Hamilton oder einer diese Jungs sein werde."

Perez will mit McLaren Weltmeister werden

"Ich bin in einem tollen Team und ich freue mich auch auf meinen neuen Chef. Ich mag die Leute dort. Hoffentlich werde ich dort eine lange Karriere haben", blickt der Mexikaner voraus. War die starke Sauber-Performance in diesem Jahr eine Überraschung, so erwartet man von McLaren, dass sie Spitzenautos bauen. Perez geht davon aus, dass der nächstjährige Bolide "sicher sehr stark sein wird. Alle arbeiten fleißig und ich erwarte, dass das Auto gut genug sein wird, um um den Titel zu kämpfen."

Lewis Hamilton

Im kommenden Jahr wird Sergio Perez in einem McLaren-Mercedes sitzen Zoom

Der Titel ist langfristig gesehen auch sein erklärtes Ziel: "Ja. Wenn man zu McLaren kommt, dann muss der WM-Titel das Ziel sein und nicht einzelne Rennsiege. Ich muss noch viel lernen, aber es ist das beste Team. Der WM-Titel muss für uns das Ziel sein." Um den WM-Titel zu gewinnen, muss sich Perez zunächst gegen seinen Teamkollegen Jenson Button durchsetzen. "Er wird natürlich sehr stark sein, denn er ist einer der besten Fahrer und ein Weltmeister", lobt er den Briten. "Für mich wird es sicher nicht einfach werden, aber ich will nicht nur ihn schlagen, sondern auch alle anderen Fahrer."

Noch ist Perez aber Sauber-Pilot. Trotz der Podestplätze ist er nicht ganz zufrieden. "Natürlich bin ich frustriert, weil der Sieg nicht geklappt hat. Es gab viele Rennen, bei denen wir gute Chancen hatten, es dann aber nicht geklappt hat. Es ist normal, dass man immer mehr will. Natürlich würde ich Sauber gerne mit einem Sieg verlassen. Hoffentlich passiert das noch in den letzten beiden Rennen. Sie haben mir viel mehr gegeben, als ich ihnen."