• 11.06.2010 22:21

  • von Fabian Hust

Coulthard: Teamorder kann man nicht abschaffen

Der ehemalige Formel-1-Fahrer spricht offen darüber, dass das Verbot der Teamorder in der Formel 1 nicht wirkungsvoll sein kann

(Motorsport-Total.com) - Offiziell ist Teamorder in der Formel 1 nicht erlaubt, doch immer wieder gibt es Situationen, in denen gemutmaßt wird, ob sich ein Team in den Zweikampf der Fahrer nicht doch einmischt, so auch beim vergangenen Rennen in der Türkei, als es zwischen Sebastian Vettel und Mark Webber sowie zwischen Jenson Button und Lewis Hamilton zu beinharten Duellen gab, die jeweils zu einer Berührung führten - womöglich, weil sich einer der beiden Fahrer nicht an Absprachen hielt oder halten wollte.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard ist gegen Stallorder - doch wer kann das kontrollieren?

"Es wurde viel über den Funkverkehr bei McLaren und den Vorwurf der Bevorzugung eines Fahrers bei Red Bull geschrieben", so Coulthard in seiner Kolumne für den 'Telegraph'. "Im gesamten System gibt es einen Mangel, nämlich jenen, wonach alle die besten zwei Fahrer wollen, aber sie möchten nicht, dass sie gegeneinander Rennen fahren. Und dann haben wir die absurde Situation, in der die Teams das nicht Verteidigbare verteidigen müssen."#w1#

Ganz offen spricht der Schotte über das Thema Teamorder: "Ob diese in der Formel 1 vorkommt? Ja, lautet die kurze Antwort. Man kann nicht verhindern, dass es zu ihr kommt. Man kann die Traktionskontrolle verhindern, aber man kann Teamorder nicht verhindern." Er wisse jedoch nicht, ob beim Großen Preis der Türkei Teamorder im Spiel war: "Aber generell können Teams Wege finden, um die Regeln zu umgehen."

Teamorder wurde verboten, nachdem Rubens Barrichello beim Großen Preis von Österreich von Rennleiter Jean Todt aufgefordert wurde, kurz vor dem Ende des Rennens Michael Schumacher vorbei und damit siegen zu lassen. Auch er selbst habe Mika Häkkinen 1998 in Melbourne auf Aufforderung des Teams den Vortritt lassen müssen: "Dies ist eine Grauzone, die aus der Welt geschafft werden muss."