Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Coulthard: Alle Teams gehen ans Limit der Regeln
Der Schotte meint, dass alle Rennställe das Reglement bis an die Grenzen ausnutzen und sieht dies als Phänomen vieler Sportarten
(Motorsport-Total.com) - Seit dem Grand Prix von Bahrain, als der Heckflügel von Ferrari als illegales bewegliches aerodynamisches Hilfsmittel beschuldigt wurde, reißen die Diskussionen um bewegliche Flügel und die Regelauslegungen der Teams nicht ab. David Coulthard ist der Meinung, dass es ganz normal ist, dass alle Teams die Regeln bis zur Grenze der Legalität ausreizen.

© xpb.cc
David Coulthard meint, dass alle Teams die Regeln bis an die Grenzen ausreizen
Auch die Flügelaffäre stuft der Schotte in diese Kategorie ein. "Es wäre falsch, zu sagen, dass Ferrari schummelt", sagte er in einem Interview mit der 'News of the World'. Laut Coulthard habe Ferrari nicht gegen irgendwelche Regeln verstoßen. "Ferrari hat, genauso wie alle Teams, die Regeln bis zum Limit ausgereizt, und man könnte vielleicht sagen, dass sie damit gegen den Geist des Reglements verstoßen haben", nimmt der Schotte Ferrari in Schutz.#w1#
Sind die komplexen Regeln schuld?
Doch auch dem Automobilweltverband FIA will Coulthard keine Schuld zuschieben, schließlich sei die Formel 1 derart komplex und voll mit High-Tech, dass es für die FIA fast unmöglich sei, alles zu überwachen und jede Ungenauigkeit oder Überschreitung der Regeln sofort zu erkennen. "Sie stehen einer nahezu unlösbaren Aufgabe gegenüber", ist sich der Red Bull Racing-Pilot bewusst.
Die vielen und komplizierten Regeln würden außerdem ihren Teil dazu beitragen, dass die Rennställe immer wieder Stellen finden, an denen sie Ungenauigkeiten oder Lücken im Reglement ausnutzen können: "Mit so vielen Regeln kommt es auf die Interpretation an. Und die Teams werden in ihren Interpretationen die Regeln immer so weit ausdehnen, wie es ihnen möglich ist, um einen entscheidenden Vorteil zu erreichen", meint der 34-jährige Routinier.
Problem ist nicht auf die Formel 1 begrenzt
Dieses Phänomen sieht Coulthard übrigens nicht nur auf die Formel 1 oder den Rennsport begrenzt, sondern als generelles Problem des Sports. "Bei der Leichtathletik werden manche Leute schummeln, indem sie sich dopen. In der Formel 1 ist das nicht eine Frage von illegalen Extremfällen, aber alle Teams werden versuchen, jede Lücke oder Grauzone im Reglement auszunutzen. Das war schon immer so", stellt er fest, dass es dieses Problem nicht erst seit den Debatten über bewegliche Flügel gibt.
"Schummeln ist ein schlimmes Wort, aber wenn man bestraft wird, dann ist es effektiv genau das, was man tut", stellt Coulthard abschließend fest, dass letztlich entscheidend ist, wie die Sporthoheit FIA das Tun der Teams einstuft und somit entscheidet, was als Schummelei gewertet wird.

