• 02.08.2008 09:29

  • von Fabian Hust

Costa: "Eine sehr, sehr schwierige Situation"

Der Chefdesigner von Ferrari über die Probleme bei den vergangenen Rennen, den Balanceakt in Sachen Entwicklung und die Aussichten auf das Rennen

(Motorsport-Total.com) - Im Verlauf der vergangenen Rennen war Ferrari im Vergleich zu McLaren-Mercedes ins Hintertreffen geraten. Und auch auf dem Hungaroring sieht es bisher danach aus, als wären die "Silberpfeile" schneller unterwegs als die Konkurrenz aus Italien. Nach Aussage von Aldo Costa, dem Chefdesigner des Rennstalls aus Maranello, habe man in den vergangenen Rennen ein bestimmtes Problem gehabt.

Titel-Bild zur News: Aldo Costa

Aldo Costa muss genau darauf achten, wie viele Ressourcen er wo investiert

"Das vergangene Rennen war für uns sehr schwierig, wenn es darum ging, von den Reifen eine gute Haftung zu erhalten, aber da waren wir nicht das einzige Team. Die meisten Fahrer hatten während des Rennens eine Menge Probleme, Haftung zu finden. Die Reifen waren sehr, sehr hart, womöglich für diese Art von Kurs zu hart, besonders der harte Reifen. Es gab überhaupt keine Abnutzung, der Reifen arbeitete auf diesem Kurs einfach nicht. Dies galt für uns, und es galt auch für die meisten anderen Teams."#w1#

"Silverstone war eine andere Geschichte. Wir hatten feuchte Bedingungen, und erneut analysierten wir, was schief lief, sagen wir, an einem der beiden Autos, und wir denken, dass wir es verstanden haben. Parallel müssen wir natürlich die Leistung unseres Hauptgegners analysieren, wir müssen also am generellen Aspekt der Leistung des Autos arbeiten und versuchen, eine Verbesserung zu finden. Versuchen, aufzuholen, wenn sie in den vergangenen paar Rennen vielleicht im Vergleich zu uns einen größeren Schritt nach vorn gemacht haben. So einfach ist das. Es sind noch acht Rennen zu fahren, wir müssen also arbeiten und mehr Leistung finden."

Und wie läuft es bisher auf dem Hungaroring? "In Bezug auf die Haftung des Reifen, den Umgang mit den Reifen, ist es eine typische Situation für Budapest am ersten Tag. Die Strecke ist zu Beginn sehr grün, man hat Probleme mit Graining, und dann kommt Stück für Stück Gummi auf die Strecke und damit auch Haftung. Diesbezüglich gibt es also kein bestimmtes Problem."

Parallel zur Entwicklung am aktuellen Auto kümmert man sich bei Ferrari natürlich bereits um das nächstjährige Modell: "Wir sind diesbezüglich schon sehr, sehr beschäftigt, haben vor einer langen Zeit damit begonnen. Es ist eine sehr schwierige Situation, aber nicht für uns im besonderen, sondern für alle unsere Hauptgegner. Es ist eine sehr, sehr schwierige Situation. Wir müssen im Hinblick auf die aktuelle Meisterschaft Druck machen, wir müssen aber auch im Hinblick auf das nächstjährige Auto intensiv arbeiten."

"Wir haben nur ein Team. Wir haben keine zwei Teams, wir benötigen aus diesem Grund ein sehr, sehr sorgfältiges Ressourcen-Management. Wir müssen die optimale Balance zwischen diesen beiden Aktivitäten finden, denn wir wollen dieses Jahr nicht alles investieren und dann kommendes Jahr an fehlender Leistung leiden. Wir wollen dieses Jahr stark sein, wir wollen kommendes Jahr stark sein, das ist also sehr schwierig."

In Ungarn setzt Ferrari erstmals auch die Haifisch-Flosse ein, wie sie mittlerweile zahlreiche Teams nutzen: "Ich denke, dass dies eine ziemlich normale Aerodynamik-Entwicklung ist, die wir ein paar Mal im Windkanal getestet haben. Dann entschieden wir uns, sie aus verschiedenen Gründen auf der Strecke auszuprobieren. Für uns gab es einen kleinen Leistungsvorteil. Wir haben sie nun hier, es ist also einfach eine normale Entwicklung für mehr Leistung, wie sie andere Teams schon haben."

Frage an den Italiener, wie unterscheiden sich eigentlich die beiden Fahrer? "Um ehrlich zu sein, gibt es in Bezug auf das Setup keinen großen Unterschied zwischen den Fahrern. Unsere beiden Fahrer haben einen unterschiedlichen Fahrstil, in Bezug auf die Einstellung, vom Qualifying bis zum Rennen. Manchmal sind sie diesbezüglich auf ein paar spezifischen Strecken im Vergleich zu anderen ziemlich unterschiedlich, aber in Bezug auf das mechanische Setup gibt es keine größeren Unterschiede. Wir können also mit beiden in einer parallelen Richtung arbeiten, und dann nutzen, was wir vom anderen Fahrer am anderen Auto gelernt haben, und umgekehrt."

Ob man in Ungarn absolut konkurrenzfähig sein wird oder nicht, kann der Italiener noch nicht sagen, denn wie üblich müsse man am Freitag die unterschiedlichen Benzin-Mengen an Bord berücksichtigen: "Wir entwickeln das Setup für das Auto wie an einem normalen Wochenende. Während des Tages gab es die übliche Variation an Haftung, das ist nichts Ungewöhnliches. Im vergangenen Jahr hatten wir ein schwieriges Rennen, aber wir haben auf Strecken-Typen wie diesen Fortschritte erzielt. Wir bleiben auf dem Boden, aber wir freuen uns auf den Samstag und Sonntag und mehr kann ich aber auch nicht sagen."

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