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  • 31.05.2022 18:10

  • von J. Ziegengeist, Co-Autoren: A. Kalinauckas, S. Codling

"Copygate 2.0": Vettel nimmt Aero-Chef Dan Fallows in Schutz

Sebastian Vettel kritisiert den jüngsten Wirbel um den "grünen Red Bull"-Wirbel und verteidigt insbesondere Chef-Aerodynamiker Dan Fallows gegen verbale Attacken

(Motorsport-Total.com) - Beim Grand Prix von Spanien war der AMR22 nur eines von vielen stark überarbeiteten Formel-1-Autos, zog aber dennoch alle Aufmerksamkeit auf sich. Die Änderungen an den Seitenkästen und der Kühlungsarchitektur im Inneren führten dazu, dass der Aston Marton dem RB18 von Red Bull verblüffend ähnlich sieht

Titel-Bild zur News: Lance Stroll

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Während des gesamten Wochenendes in Barcelona wurde über Astons Änderungen debattiert, selbst nachdem die FIA das Team von einem Fehlverhalten freigesprochen hatte.

Red Bull schien nicht überzeugt zu sein und vermutete einen möglichen illegalen Transfer von geistigem Eigentum, etwa durch Mitarbeiter, die das Team gewechselt hatten. Es wurde sogar eine interne Untersuchung eingeleitet, um festzustellen, ob in diesem Fall ein solcher Verstoß stattgefunden haben könnte.

Dan Fallows ist einer von mehreren ehemaligen Red-Bull-Aerodynamikern, die vor kurzem zu Aston gewechselt sind. Sein Abgang von Red Bull löste einen Rechtsstreit zwischen beiden Seiten aus, bei dem es um den Zeitpunkt ging, zu dem er wechseln durfte, was ihm schließlich am 2. April dieses Jahres gestattet wurde.

Vettel verteidigt Fallows: "Ein sehr guter Kerl"

In der Kontroverse um die Parallelen zwischen den beiden Autos taucht sein Name unweigerlich immer wieder auf. Sebastian Vettel hält das für ungerecht. Angesprochen auf die Debatte über das jüngste Aston-Update sagt der Deutsche: "Ich denke, es war irgendwann einfach nicht mehr fair. Vor allem in Bezug auf den Aufwand, der betrieben wurde, um das Auto weiterzuentwickeln."

"Zweitens, auf einer persönlichen Ebene gegenüber Dan Fallows. Ich denke nicht, dass es fair war. Einige Dinge, die gesagt wurden, waren meiner Meinung nach nicht richtig. Er ist ein sehr guter Kerl. Ich kenne ihn noch aus meiner Zeit bei Red Bull."

Vettel bekräftigt: "Einige der Dinge, die gesagt wurden, waren einfach nicht richtig und ich würde das gerne hören... Keine Entschuldigung, so etwas werden sie nie hören. Aber was ich meine ist, dass einige der Dinge, die gesagt wurden, einfach nicht fair waren."

Aston hat erklärt, dass man zwei Designkonzepte für den AMR22 entwickelt habe - eines davon wurde an jenem Auto umgesetzt, mit das Team in die Saison ging; das zweite, das jetzt eingesetzt wird, ist ein ähnliches Konzept wie das des RB18.


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In der Pressekonferenz vor dem Grand Prix von Monaco am Wochenende sagte Vettels Teamkollege Lance Stroll: "Wir haben das Auto entworfen und die FIA sagte, es sei in Ordnung und legal - sie ließen uns antreten. Teile davon sehen wohl ähnlich aus wie der Red Bull, aber wir in der Fabrik haben ihn entworfen, und das Team hat einen unglaublichen Job gemacht, alle Teile nach Barcelona zu bringen."

Stroll: Aston hat sich das alles selbst erarbeitet

Denn vor dem Rennen sei es viele Wochen lang "drunter und drüber" gegangen. "Es war eine große Herausforderung, alle Teile für beide Autos nach Barcelona zu bringen." Vettel fügte hinzu, dass Aston die Entscheidung, auf das alternative Konzept umzusteigen, "ungefähr beim ersten Rennen" der Saison 2022 getroffen habe.

"Es gab eine Ungewissheit darüber, welcher Weg der vielversprechendere ist", erklärt der viermalige Weltmeister. "Die Entscheidung wurde sehr früh getroffen - ich erinnere mich nicht genau, aber ich glaube, vor dem ersten Rennen, um das erste Rennen herum. Von da an wurde viel gearbeitet, weil es im Grunde ein neues Auto ist."

"Mit dem vorherigen Auto konnten wir sehen, dass es einige Schwierigkeiten gab, mit denen auch andere Teams zu kämpfen haben", verrät Vettel. "Wir haben es nicht geschafft, große Fortschritte damit zu machen, also glauben wir, dass dies die bessere Richtung ist."