• 21.04.2013 11:47

  • von Roman Wittemeier

Comeback in Sicht: Formel 1 auf dem Weg nach Long Beach

Bernie Ecclestone verhandelt mit den Verantwortlichen des "Grand Prix of Long Beach" über eine Rückkehr der Königsklasse ab 2015 - Michael Andretti hat Zweifel

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 hat auf der Strecke in Austin offenbar endlich eine neue US-Heimat gefunden. Das Debüt im vergangenen Jahr war ein voller Erfolg. Die Tribünen waren voll, die Teilnehmer glücklich. Das Spektakel auf der Anlage in Texas hat den Ruf nach noch mehr Rennen in den USA laut werden lassen. Formel-1-Boss Bernie Ecclestone will den Zirkus in New Jersey antreten lassen. Gleichzeitig hat er einen Austragungsort an der Westküste im Visier: Long Beach.

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Die Formel 1 könnte ein US-Monaco kreieren: Long Beach als Schauplatz?

Die Hafenstadt nahe Los Angeles war bereits in den Jahren 1976 bis 1983 Schauplatz eines Formel-1-Rennens. Wie es heißt, hat Ecclestone den damaligen Abschied immer für einen Fehler gehalten. Diesen will er viele Jahre später wieder reparieren. Ab 2015 könnte die Königsklasse auf dem traditionsreichen Stadtkurs vor der wundervollen Kulisse des Hafens (samt Kreuzfahrtschiff Queen Mary) wieder gastieren.

An diesem Wochenende fahren im Rahmen des "Grand Prix of Long Beach" die IndyCars und die Fahrzeuge der American-Le-Mans-Series (ALMS) über den 3,2 Kilometer langen Kurs. Der Vertrag mit der IndyCar-Serie läuft im kommenden Jahr aus, sodass die Bahn für die Formel 1 frei wäre. Ecclestone hat bereits erste Gespräche mit Long-Beach-Initiator Chris Pook geführt. Vor Ort soll Zak Brown die Weichen stellen. Der Geschäftsmann ist Inhaber der Marketingagentur Just (eng mit Formel 1 verknüpft) sowie Pilot in seinem eigenen Team United Autosports.

"Es gibt viele Diskussionen um ein Rennen an der Westküste. Ich trete als Mittelsmann für die Formel 1 auf, die den Long Beach Grand Prix kaufen möchte", verrät Brown im Gespräch mit dem britischen Magazin 'MotorSport'. Brown gilt als Vertrauter von Ecclestone. Er soll nun die Verhandlungen mit Pook zum Abschluss bringen. "Long Beach wäre ein gutes Investment. Das Rennen hat unglaublich viel Tradition. Außerdem ist ein einziges Rennen in den USA nicht genug", meint Brown.

Ecclestone wird sich in den kommenden Wochen noch einmal mit Brown und Pook zusammensetzen. Der Brite hat eine feste Bindung in die Region Los Angeles, nachdem sich seine beiden Töchter dort niedergelassen haben. "Warum sollte Pook verkaufen? Er verdient seit Jahren gutes Geld mit dem Grand Prix", zweifelt Ex-Formel-1-Pilot Michael Andretti. "Ich glaube nicht, dass so etwas zustande kommt. Außerdem: Wer würde die 100 Millionen Dollar aufbringen, um den Kurs auf Formel-1-Standard zu bringen? Das macht doch niemand."