"Chrompfeile" wollen "grün" werden
McLaren betont die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Formel 1 - Umweltfreundlichkeit auch als Wirtschaftsfaktor
(Motorsport-Total.com) - Das Energierückgewinnungs-System KERS machte den Anfang. Geht es nach dem Automobil-Weltverband FIA, soll die Formel 1 in Zukunft noch "grüner" werden. McLaren will sich an die Spitze dieser Entwicklung stellen. "Unsere Mitarbeiter, die Investoren, die ganze Region und die Fans erwarten höchste Standards von uns", begründet Jonathan Neale. "Wir müssen sicherstellen, dass wir ein Hochleistungs-Unternehmen sind. Gleichzeitig müssen wir uns aber auch unserer sozialen Verantwortung bewusst werden", betont der McLaren-Geschäftsführer weiter.

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Spektakulär und "grün": McLaren wünscht sich Racing wie sein Technikzentrum
"Die Mentalität in der Formel 1 darf nicht darauf beschränkt sein, einfach nur immer schneller fahren zu wollen", erklärt Teamchef Martin Whitmarsh. "Es geht auch darum, Gewicht zu reduzieren, die Effizienz zu verbessern und den Produktionsprozess des Autos zu verfeinern." Offenbar bedeutet der Trend zum umweltfreundlichen Motorsportunternehmen auch eine Steigerung der Attraktivität gegenüber Partnern, die sich in der Öffentlichkeit ökologisch korrekt präsentieren wollen. "ExxonMobil und McLaren teilen gemeinsame Werte. Nicht zuletzt das gemeinsame Bemühen um Nachhaltigkeit", sagt der Treibstoff-Chef des Ölriesen, Alan Kelly.
Schon 2014 stehen in der Königsklasse des Motorsports Veränderungen an, die dem Racing einen umweltfreundlicheren Anstrich geben sollen: "Es werden Turbomotoren, Energierückgewinnung am Auspuff und die doppelte KERS-Power eingeführt", erklärt Neale. "Das begründet einen Trend. Der Sport wird energiesparender, aber nicht weniger unterhaltsam oder dramatisch." Ein Nebeneffekt der Entwicklungsbemühungen in der Formel 1: Es wird unaufhaltsam an neuen Konzepten gearbeitet, um Straßenfahrzeuge, Immobilien und andere Bereiche des täglichen Lebens effizienter zu gestalten.
McLaren über Umweltfreundlichkeit und soziale Verantwortung
Im vergangenen Jahr wurde McLaren, das mit seinem Technologie-Zentrum in Woking auch ökologische Maßstäbe gesetzt hat, als erstes Formel-1-Team überhaupt von der britischen Regierung als CO2-neutral ausgezeichnet. Jüngst wurde das Unternehmen für den US-amerikanischen Edison-Green-Award nominiert, der Ende April verliehen wird. "Das sind wichtige Bausteine für uns", stellt Whitmarsh die Rolle solcher Preise heraus. "Wir müssen sie als erste Schritte einer langen Reise begreifen. Schließlich ist es die Formel 1, die dazu bestimmt ist, die Technologien der nächsten Jahrzehnte einzuführen."

